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Rheinmetall begrüßt deutsch-australische Zusammenarbeitserklärung für Beschaffung von Boxer

Rheinmetall begrüßt die deutsch-australische Zusammenarbeitserklärung für den geplanten Bau von Boxer-Gefechtsfahrzeugen in Australien für das deutsche Vorhaben „schwerer Waffenträger Infanterie“. Dieses Projekt vertieft die enge Zusammenarbeit und Verteidigungspartnerschaft beider Nationen in der Domäne Land
Schwerer Waffenträger Infanterie – Rheinmetall begrüßt deutsch-australische Zusammenarbeitserklärung für Beschaffung von über 100 Boxer.
Foto: Rheinmetall

Vom 22. Juli bis 04. August 2023 fand in Australien die multinationale Übung Talisman Sabre u.a. mit deutscher militärischer Beteiligung statt. Die Übung umfasste amphibische Landungen, Manöver von Landstreitkräften sowie Luftkampfübungen und maritime Operationen. 170 deutsche Heeressoldaten und 40 Angehörige der Marine haben an Talisman Sabre in Australien teilgenommen.

Anlässlich dieser Übung und der deutsch-australischen Zusammenarbeit besuchte der Inspekteur des Deutschen Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, die Nieder-lassung von Rheinmetall Defence Australia. Zusammen mit dem Abteilungsleiter Ausrüstung im Bundesministerium der Verteidigung, Vizeadmiral Carsten Stawitzki machte sich der Heeresinspekteur ein Bild von der Produktion des Boxer.

„Unsere Botschaft ist: Wir wollen ein glaubwürdiger und verlässlicher Partner sein. Wir sehen Australien als einen starken Stützpfeiler in der Region“, unterstrich Generalleutnant Mais.

Als Grundlage dieser umfassenden Kooperation vereinbarte der australische Premierminister Anthony Albanese im Juli 2023 mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin am Rande seines Deutschland-Besuchs ein entsprechendes Grundsatzabkommen. Eine Zusammenarbeitserklärung war zuvor am 23. März 2023 in Canberra durch den australischen Minister für Verteidigungsindustrie, Pat Conroy MP, und den deutschen Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung, Thomas Hitschler, unterzeichnet worden. Damit ist die Grundlage für die weitere vertragliche Ausgestaltung zwischen dem australischen und dem deutschen Verteidigungsministerium sowie auch Rheinmetall gelegt.

Nach Abschluss der rechtlichen und wirtschaftlichen Verhandlungen werden die für die Bundeswehr vorgesehenen Boxer-Fahrzeuge unter Nutzung von Produktionskapazitäten des hochmodernen Rheinmetall- Kompetenzzentrums für militärische Fahrzeuge (MILVEHCOE) in Redbank im Südosten von Queensland gebaut – zusammen mit den für die australischen Streitkräfte produzierten Radspähpanzern Boxer CRV (Combat Reconnaissance Vehicle).

Der schwere Waffenträger Infanterie (sWaTrInf) basiert auf dem Boxer CRV. Dabei handelt es sich um das bewährte 8×8-Gefechtsfahrzeug mit einem Radspähpanzer-Missionsmodul einschließlich des Zwei-Mann-Turms Lance. Als Hauptwaffe dient die Rheinmetall-Maschinenkanone MK30-2 ABM, die auch im deutschen Schützenpanzer Puma verbaut ist. Perspektivisch wollen die deutschen Streitkräfte über 100 Boxer sWaTrInf als Ersatz für das Kettenfahrzeug Wiesel zur direkten taktischen Feuerunterstützung ihrer Infanterieverbände beschaffen. Die Auslieferung soll ab 2025 beginnen.

John Abunassar, der Leiter der Rheinmetall Division Vehicle Systems, verwies auf die Gemeinsamkeiten zwischen den australischen und geplanten deutschen Boxer-Fahrzeugen und das Vertrauen, das die beiden Verbündeten in Rheinmetall setzen. „Die Bundeswehr-Boxer, die zum Teil im MILVEHCOE gebaut werden sollen, folgen dem Design des erfolgreichen australischen Boxer Radspähpanzers. Dies wäre einer der größten australischen Rüstungsexporte in der Geschichte des Landes und unterstützt das Ziel Rheinmetalls, die Fähigkeiten der australischen Verteidigungsindustrie weiter auszubauen und sie in die globalen Lieferketten des Unternehmens einzubinden.“

„Rheinmetall verfügt in Australien über mehr als 900 Mitarbeiter, Hightech-Fähigkeiten und eine etablierte Produktionsstätte in Redbank, die Fahrzeuge, Panzer und Elektronik herstellt. Unsere australische und globale Lieferkette wird wachsen und kleinen und mittelständischen Unternehmen weiteren Wohlstand bringen, da wir neue Aufträge erhalten, die die bestehenden Exportprogramme ergänzen. Wir begrüßen die enge Partnerschaft zwischen Australien und Deutschland im Bereich der Landfahrzeuge, da die beiden Nationen zusammenarbeiten, um die globale Sicherheit zu erhöhen“, ergänzt Nathan Poyner, Geschäftsführer von Rheinmetall Defence Australia.

Die Nachricht über den Letter of Cooperation für die geplanten Bundeswehr-Boxer aus australischer Produktion folgt auf den Start der australischen Boxer-Produktion durch Rheinmetall mit der „Striking of the Arc“-Zeremonie im MILVEHCOE am Montag, den 20. März 2023. Dort wurde in Anwesenheit der Premierministerin von Queensland, Annastacia Palaszczuk, die symbolische erste Schweißnaht für die Boxer CRV aus australischer Produktion gesetzt.

Der Boxer ist ein modernes, gepanzertes 8×8-Fahrzeug, das weltweit bei verschiedenen Streitkräften im Einsatz oder in der Beschaffung ist. Der Boxer bietet mehr Sicherheit und Schutz für die Besatzungen und verfügt über ein hohes Maß an Feuerkraft und Mobilität für langanhaltende Einsätze im Rahmen von friedenserhaltenden Maßnahmen ebenso wie im Near-Peer-Konflikt.

In Australien ist Rheinmetall der größte Lieferant von Militärfahrzeugen für die dortigen Streitkräfte. Neben dem im Rahmen des Vorhabens Land 400 Phase 2 gelieferten 211 Boxer-Fahrzeugen – davon 133 in der Variante CRV mit dem bemannten Lance-Turm – betreut das Unternehmen auch die HX-Flotte der australischen Streitkräfte, die über 2900 Fahrzeuge umfasst.

Quelle: Presseinformation von Rheinmetall

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