Roboter auf dem Schlachtfeld: Israels Erfahrungen und Entwicklungen

Die NATO hat Israel um erste Erfahrungen mit dem Roboter-Einsatz einer „Robotic Task Force“ im Krieg in Libanon und Gaza gebeten. Der Krieg gibt den israelischen Verteidigungskräften (IDF) die Möglichkeit, die Fähigkeiten einiger von israelischen Unternehmen entwickelter robotischer Bodensysteme zu bewerten.

Roboter: Der Jaguar von IAI.
Der Jaguar von IAI.
Foto: IAI

Weltweit wächst die Einsicht, dass sich Landstreitkräfte verstärkt auf unbemannte Kampffahrzeuge verlassen müssen – und die Industrie ist bereit, sich an dieser Entwicklung zu beteiligen. Israelische Unternehmen sind bereits dabei, Forschungs- und Entwicklungsgelder in diesen neuen Sektor zu stecken, während die IDF an der Beschaffung einer Reihe Systeme arbeitet, die aufgrund der von ihnen beförderten Nutzlasten weitgehend geheim sind.

Zwar können die Unternehmen nicht genau angeben, was sie in ihren Systemen verbauen, doch hofft man in der Branche, dass die von der IDF eingesetzten Systeme im Ausland auf großes Interesse stoßen werden. Die Bemühungen um die Entwicklung von Bodenrobotersystemen für die IDF werden von vielen israelischen Rüstungsunternehmen mitgetragen.

Das UGV ROOK für unwegsames Gelände

Vor einigen Monaten haben zwei israelische Unternehmen – Elbit Systems und Roboteam – eine neue Konstruktion mit der Bezeichnung ROOK vorgestellt, ein unbemanntes 6X6-Bodenfahrzeug (UGV) für militärische Zwecke für unterschiedliche Nutzlasten. Bei der Ankündigung des Entwurfs warben die Unternehmen mit einer eingebauten autonomen Suite. Diese Fähigkeit soll es ROOK ermöglichen, in unwegsamem Gelände zu navigieren, um Nachschub zu liefern, Personen bei Bedarf zu evakuieren, nachrichtendienstliche Aufgaben zu übernehmen – die Unternehmen erwähnen das Potenzial von VTOL-Systemen an Bord – oder als ferngesteuerte Waffenplattform zu operieren.

Das neue Design ist in der Lage, bis zu 1.200 kg Nutzlast zu transportieren, verfügt über eine Bodenfreiheit von 24 cm, eine maximale Betriebszeit von acht Stunden und eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 30 km pro Stunde. Nach Angaben der Unternehmen kann die Steuereinheit für diesen Roboter von einer einzigen Person bedient werden – und diese Person kann sogar eine Handvoll ROOKS gleichzeitig steuern.

Roboteam, an dem Elbit Systems einen Anteil von 25 Prozent hält, ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich Israels heimische Konzentration auf unbemannte Systeme auf dem internationalen Markt auszahlt.

Rex MK 2 von IAI.
Rex MK 2 von IAI.
Foto: IAI

Das Unternehmen hat bis heute Hunderte von Systemen an die IDF, das US-Militär sowie die britische und französische Armee verkauft. Unter anderem lieferte es den IDF einen winzigen, 2,5 kg schweren Roboter, der sich an Ketten fortbewegt und zunächst in Häuser und unterirdische Räume eindringen kann, um von dort Informationen zu liefern. Das Unternehmen stellt auch den Rooney her, ein kleines, von einem Soldaten getragenes System, das eine Ladung von mehreren Kilogramm tragen, patrouillieren oder auf Kamikazemissionen geschickt werden kann.

Auch IAI mischt bei den UGVs mit

Es überrascht nicht, dass Israel Aerospace Industries (IAI), das größte Verteidigungsunternehmen des Landes, ebenfalls in unbemannte Bodenfahrzeuge investiert. Kürzlich stellte das Unternehmen seine neue Generation von Systemen vor, die als Rex MK 2 bekannt sind. Das Unternehmen gibt an, dass das System „halbautonom“ sei und einige Operationen selbständig durchführen könne; es könne auch von Menschen über eine elektronische Steuerung ferngesteuert werden.

Offizielle des IAI erklärten, das Fahrzeug sei zur Unterstützung der israelischen Bodentruppen in verschiedenen Kampfsituationen gebaut worden. Es könne Ausrüstung und Nachschub transportieren, Informationen sammeln und das Feuer auf nahe gelegene Ziele eröffnen; außerdem sei es mit zwei Maschinengewehren und einer Reihe von Kameras und Sensoren ausgestattet.

Ein weiteres System von IAI, der Jaguar, ist konnte ebenfalls schon in Aktion gesehen werden. Die IDF haben bestätigt, dass sie den Jaguar an der Grenze zum Gazastreifen im Rahmen einer Einsatzprüfung einsetzen. Sollte alles gut gehen, plant die IDF, das System mit weiteren Sensoren und Waffen auszustatten. (Interessanterweise geben die IDF an, dass der Jaguar über eine Möglichkeit verfügt, klassifizierte Teile seiner Konstruktion zu „neutralisieren“, sollte er erbeutet werden; außerdem kann er eine GPS-Benachrichtigung senden, wenn ein Luftschlag erforderlich ist, um ihn zu zerstören).

Ein hochrangiger Beamter des IAI bezeichnete den Jaguar als das fortschrittlichste Design eines Robotersystems. Er fügte hinzu, dass das Sensorpaket des Jaguar „auf die operativen Bedürfnisse des Benutzers zugeschnitten ist und optische und Radarsensoren umfassen kann.“

Roboter bereits im Einsatz

Seit Ausbruch des Krieges am 7. Oktober 2023 hat die IDF bereits zahlreiche Robotersysteme in den Kriegsgebieten eingesetzt. In einigen Medienberichten wurde dieser Einsatz als „The robotic task force“ bezeichnet. Dies ist in jedem Fall eine stark überspitzte Bezeichnung. Was derzeit evaluiert wird, ist vor allem eines: Wie kann man die Robotersysteme im Kampf gemeinsam einsetzen?

Zum jetzigen Zeitpunkt sind zwei ferngesteuerte Bodensysteme als fester Bestandteil in den Kampfgebieten zu sehen – D-9 Bulldozer und alte M-113 APCs, die logistische Aufgaben erfüllen.

Mit WhatsApp immer auf dem neuesten Stand bleiben!

Abonnieren Sie unseren WhatsApp-Kanal, um die Neuigkeiten direkt auf Ihr Handy zu erhalten. Einfach den QR-Code auf Ihrem Smartphone einscannen oder – sollten Sie hier bereits mit Ihrem Mobile lesen – diesem Link folgen:

Beitrag teilen

Das könnte Sie auch interessieren

Anzeige

Verwendete Schlagwörter

IsraelKommunikationRoboterUGV
Index