Ende Oktober hat die armasuisse den Beschaffungsvertrag für Lenkwaffen des Typs PAC-3 MSE mit der US-Regierung unterschrieben. Damit wird die Beschaffung im Rahmen eines Foreign Military Sales (FMS) durchgeführt. Die Offsetvereinbarung mit dem Hersteller Lockheed Martin wurde ebenfalls am 30. Oktober 2023 unterschrieben. Somit steht fest: Die Schweiz beschafft PAC-3 MSE.
Die Beschaffung eines zweiten Typs von Lenkwaffen für das Patriot-System erweitert die Fähigkeiten der bodengestützten Luftverteidigung größerer Reichweite und erhöht die Durchhaltefähigkeit der Schweizer Armee. Die Beschaffung in der Höhe von 300 Millionen Franken wurde durch das Parlament mit der Armeebotschaft 2023 beschlossen.
Am 30. Oktober 2023 haben Rüstungschef Urs Loher und der Projektleiter bodengestütztes Luftverteidigungssystem größerer Reichweite (Bodluv GR), Stefan Meier, den Beschaffungsvertrag mit der US-Regierung für Lenkwaffen des Typs PAC-3 MSE (Missile Segment Enhancement) von Lockheed Martin unterschrieben.
Wirksame Abwehr von Kurzstreckenraketen
Die PAC-3 MSE ist der neuste Lenkwaffentyp für das Patriot-System und wird vor allem für die Abwehr von Kurzstreckenraketen eingesetzt. Die Lenkwaffen werden in den Jahren 2028 und 2029 in die Schweiz geliefert.
Bereits im Gang ist für das neue bodengestützte Luftverteidigungssystem Patriot die Beschaffung von Lenkwaffen des Typs PAC-2 GEM-T (Guidance Enhanced Missile, Tactical) als Teil des Patriot-Paketes, das mit der Armeebotschaft 2022 beschlossen wurde. Die PAC-2 GEM-T ist vor allem auf die Abwehr von Flugzeugen, Drohnen und Marschflugkörpern ausgerichtet.
Beschaffung des neuen bodengestützten Luftverteidigungssystem Patriot ist auf Kurs
Die Auslieferung des Systems der bodengestützten Luftverteidigung größerer Reichweite Patriot beginnt im Jahr 2026. Am 16. Februar 2022 hatte der Bundesrat mit der der Armeebotschaft 2022 dem Parlament die Verpflichtungskredite zur Beschaffung des bodengestützten Luftverteidigungssystems Patriot sowie die damit verbundenen baulichen Maßnahmen beantragt. Am 15. September 2022 hat das Parlament diese Investitionen bewilligt. Anschließend hat armasuisse am 19. September 2022 den Beschaffungsvertrag mit der US-Regierung unterzeichnet. Gleichzeitig unterzeichnet wurde die Offsetvereinbarung mit dem Hersteller Raytheon.
Das System Patriot gehört wie das neue Kampfflugzeug F-35A zum Programm Air2030. Die weiteren Bestandteile sind die Projekte Radar und C2Air. Diese beiden Projekte betreffen den schrittweisen Ersatz beziehungsweise die Erneuerung des Führungs- und Leitsystems der Schweizer Luftwaffe. Sie sind zeitlich vorgelagert und wurden in separaten Rüstungsprogrammen im Parlament bewilligt.