SECUMAR: Lösungen für den maritimen Transport

SECUMAR, eine Marke der Bernhardt Apparatebau GmbH & Co. aus Holm, hat zwei Neuheiten auf der Enforce Tac 2024 gezeigt. SECUVAC ist ein komplett wasserdichtes Transport- und Schutzsystem zur Evakuierung eines liegend Verletzten durch oder über Wasser. SECUVAC schützt verletzte Personen, die zum Transport auf einer Trage gesichert sind, vor dem Kontakt mit Wasser und damit vor Ertrinken, Kontaminierung und/oder Unterkühlung. Der SECUVAC-Transportsack ist flexibel ausgelegt und kann mit verschiedenen Tragen kombiniert/genutzt werden.
Der SECUVAC von SECUMAR ist ein komplett wasserdichtes Transport- und Schutzsystem zur Evakuierung eines liegend Verletzten durch oder über Wasser.
Der SECUVAC ist ein komplett wasserdichtes Transport- und Schutzsystem zur Evakuierung eines liegend Verletzten durch oder über Wasser.
Foto: cpm / André Forkert

Insbesondere bei Überführungsvorgängen, beispielsweise bei einem Seenotfall vom Schiff auf ein Rettungsschiff oder bei Hochwasserrettungseinsätzen von einem Haus auf ein Boot, oder bei der Medical Evacuation (MedEvac) einer infanteristisch eingesetzten Spezialkraft über Flüsse hinweg, besteht die Gefahr, dass die Trage ins Wasser fällt und der Verletzte dadurch einer akuten Gefahr ausgesetzt wird. Da der Verletzte auf der Bare fixiert ist, kann er im Wasser nicht reagieren und droht zu ertrinken. Oder er kann sich mit verunreinigtem Wasser weiter infizieren.

In solchen Situationen sorgt SECUVAC von SECUMAR dafür, dass die verletzte Person weiterhin geschützt ist, sauber und trocken bleibt. Da der Transportsack komplett wasser- und damit auch fast luftdicht ist, wird und die Trage dank ihrer wasserdichten Hülle und der darin eingeschlossenen Luft über Wasser bleiben. Der Bezug lässt sich mit einem wasserdichten Reißverschluss an drei Seiten öffnen und schließen. Wasserdicht bedeutet auch fast komplett luftdicht.

Zuletzt wurde noch einmal der Kopfbereich angepasst, um dem Patienten mehr Platz zu verschaffen und ein besseres Gefühl zu vermitteln.
Zuletzt wurde noch einmal der Kopfbereich angepasst, um dem Patienten mehr Platz zu verschaffen und ein besseres Gefühl zu vermitteln.
Foto: cpm / André Forkert

Daher kann der Patient über ein entsprechendes Ventil mit frischer Luft versorgt werden. Diese wird aus Pressluftflaschen hineingepumpt. Die im Kopfbereich verwendete Gore-Tex Membran ARID LITE AIR lässt zudem einen Luftaustausch zu. Dennoch sagt der Hersteller, ab einer Nutzerzeit von 15 Minuten oder mehr, muss Luft zugeführt werden.

Das wasserdichte Schutzsystem wird mit Gurten kraftschlüssig an einer Rolltrage befestigt. Hier gibt es verschiedene Anbieter. Die Sicherung der verletzten Person erfolgt mittels robuster Kauschen und dem originalen Gurtsystem der Trage. Im Inneren ist bei Bedarf ausreichend Platz für eine Vakuummatratze. Im Bereich des Kopfes besteht die wasserdichte Hülle aus transparentem Material. Dieses Sichtfenster dient einerseits dem Komfort der verletzten Person und andererseits ihrer Beobachtung durch die Rettungskräfte.

Der Amphibious Cache Container - Extensible Surface Stretcher, hier gut zu unterscheiden die Außenhülle sowie der Innensack.
Der Amphibious Cache Container - Extensible Surface Stretcher, hier gut zu unterscheiden die Außenhülle sowie der Innensack.
Foto: cpm / André Forkert

Eine spezielle Bogenkonstruktion sorgt dafür, dass die Folie das Gesicht des Patienten nicht berührt. Im Inneren des wasserdichten Schutzsystems befindet sich eine Fleecedecke, die den Patienten vor Kontaktkälte schützt. Die Decke verfügt im Kopfbereich über ein Einsteckfach für ein Kissen und ist zum Schutz vor Verrutschen über Klettverbindungen mit dem Schonbezug verbunden. SECUVAC besteht überwiegend aus robustem CORDURA. Die Außenhülle verfügt zum Teil über MOLLE, um Zubehör zu fixieren.

Der Transportsack hat eine Größe von 205x70x25 cm (L x B x H) – im Kopfbereich ist die Höhe rund 50 cm. Zusammengerollt hat das System eine Größe von 70x40x20 cm. Das Eigengewicht liegt bei 4,8 kg, hinzu kommt die Bare.

ACCESS- Die befestigte 100 Meter Auslöseleine und der Auslöseschalter.
ACCESS- Die befestigte 100 Meter Auslöseleine und der Auslöseschalter.
Foto: cpm / André Forkert

Neu ist bei SECUMAR auch der “Amphibious Cache Container – Extensible Surface Stretcher”) ACCESS. Dieser wasserdichte Transport- und Lager-/Verstecksack wurde auf Anfrage und mit dem Kommando Spezialkräfte (KSK) entwickelt. Bei dem Sack handelt es sich im eine Ausrüstung für amphibische Operationen von militärischen Spezialeinheiten für braune Wasseroperationen. Aber ACCESS ist aber mehr als ein Tauchcontainer.

Mehrere der ACCESS-Säcke können miteinander verbunden werden, um so eine Behelfstrage zu erzeugen. Damit können Verletzte behelfsmäßig an der Wasseroberfläche transportiert werden. Aber ACCESS bietet noch eine weitere Besonderheit. Der Container kann zum Transport von Ausrüstung bei der Infiltration genutzt werden. Und er kann versenkt werden, um so Waffen, Lebensmitteln, Medizinische Ausrüstung oder andere Ausrüstungsgegenstände im Unterwasserversteck zu bevorraten. Rund 80 Liter trockener Stauraum stehen zur Verfügung. Die mögliche Tauch- bzw. Verstecktiefe des Systems hängt von der Zuladung und der Kompressionsfähigkeit des Materials und der eingeschlossenen Luft ab.

Die SecuTronic-Steuerung mit der CO2-Kartusche.
Die SecuTronic-Steuerung mit der CO2-Kartusche.
Foto: cpm / André Forkert

Als Anhalt können rund 10 Meter angenommen werden. Zum Bergen der Ausrüstung muss aber keiner der Soldaten mehr abtauchen. Eine elektronische und ferngesteuerte Aufblasvorrichtung bringt bei Bedarf den Sack an die Wasseroberfläche. ACCESS ist dazu mit einem 100 Meter Kabel ausgestattet. Kabelsegmente von 50 Metern lassen aber eine Verlängerung zu. Über das Kabel kann die elektrische SecuTronic-Steuerung aktiviert werden.

Diese lässt sich vom Ufer aus auslösen und aktiviert eine CO2-Patrone. Der Container steigt auf. Das Außenmaterial ist Cordura, der innere Packsack ist aus wasserdichtem PU-beschichtetem Nylon. Auch die Niederländischen Maritime Special Operations Forces (MARSOF) testen aktuell die ACCESS-Lösung von SECUMAR.

André Forkert

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