SWIFT RESPONSE – Ein voller Erfolg für die Heeresflieger

Nach mehreren Wochen sind nun auch die letzten Teile des Transporthubschrauberregiments 30 „Tauberfranken“ wieder an ihren Heimatstandort in Niederstetten zurückgekehrt. Die Heeresflieger waren ein integraler Bestandteil der Übung SWIFT RESPONSE. Dabei handelte es sich um die größte Luftlandeübung in Europa seit Ende des Kalten Krieges.

Heeresflieger: Ein Schwarm deutscher NH90 im Landeanflug. Foto- Bundeswehr:Frederik Ströhlein
Ein Schwarm deutscher NH90 im Landeanflug.
Foto: Bundeswehr / Frederik Ströhlein

Rund 5.000 multinationale Soldaten unter der Führung der Division Schnelle Kräfte (DSK) übten für mehrere Wochen intensive Gefechtshandlungen, Luftlandung, Lufttransport und die schnelle Evakuierung von Verwundeten. Das Transporthubschrauberregiment 30 gehört zur DSK und sorgt zusammen mit dem Transporthubschrauberregiment 10 aus Faßberg in Niedersachsen für die Luftbeweglichkeit der Fallschirmjäger der DSK.

Denn diese Fähigkeiten – Gefechtshandlungen, Luftlandung, Lufttransport und die schnelle Evakuierung von Verwundeten – müssen im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung trainiert werden.

400 Heeresflieger und 14 NH90

Das Transporthubschrauberregiment 30 beteiligte sich mit über 400 Soldatinnen und Soldaten sowie 14 Transporthubschraubern NH90 an dieser Übung. Die Einheit aus Niederstetten führte zudem die Multinational Aviation Task Force, den gemischten und multinationalen Heeresflieger Einsatzverband.

Neben den 14 deutschen NH90 bestand dieser aus drei Sikorsky CH-53 GS/GA der Luftwaffe (Hubschraubergeschwader 64), weiteren NH90 anderer Nationen, zwei Kampfhubschrauber TIGER und einem schweren Transporthubschrauber Boeing CH-47 Chinook der spanischen Streitkräfte. Die U.S. Army stellte zwei Sikorsky UH-60 Blackhawk in der Version MedEvac (Medical Evacuation). Diese wurden sowohl für die Realversorgung als auch für das „Roleplay“ Verwundetenversorgung eingesetzt.

Bei einem Forward Arming and Refueling Point (FARP) handelt es sich um einen vorgelagerten Bewaffnungs- und Betankungspunkt. Hier werden mit geschützten Tankfahrzeugen die Hubschrauber schnell betankt und so ihre Einsatzzeit und -reichweite erheblich verlängert. Foto: Bundeswehr/Carl Schulze
Bei einem Forward Arming and Refueling Point (FARP) handelt es sich um einen vorgelagerten Bewaffnungs- und Betankungspunkt. Hier werden mit geschützten Tankfahrzeugen die Hubschrauber schnell betankt und so ihre Einsatzzeit und -reichweite erheblich verlängert.
Foto: Bundeswehr / Carl Schulze

Komplettiert wurde die Multinational Aviation Task Force durch bis zu sechs IAR330 SOTC der rumänischen Luftwaffe – ein Lizenzbau des Airbus/Aérospatiale SA 330 Puma Hubschraubers. Rumänien nutzt den in zwei Varianten, einer reinen Transportvariante und einer bewaffneten (SOTC).

Mehrmals täglich starteten die Hubschrauber zu Übungsflügen. Die Staffeln des Transporthubschrauberregiments 30 übten zudem den Betrieb von Gefechtsständen in behelfsmäßiger Infrastruktur sowie von Betankungspunkten im Gelände – eines sogenannten Forward Arming and Refuelling Points (FARP), hier nur in der Variante Forward Area Refuelling.

„Set Fit Phase“ immer notwendig

Ein Schwerpunkt der Übung war der Transport und die Unterstützung der Fallschirmjägerkräfte bei einer Air Assault Operation, mit anschließender Eroberung eines Flugplatzes sowie kritischer Infrastruktur. Bevor eine Luftangriffsoperation multinational durchgeführt werden kann, muss eine sogenannte „Set Fit Phase“ durchgeführt werden.

Diese wird nicht nur während oder für Übungen durchgeführt, sondern ist auch im realen taktischen Einsatz eine Grundvoraussetzung. Bei der Set Fit Phase werden alle multinationalen Soldaten – unabhängig von ihrer Herkunft oder Ausbildung – auf allen verfügbaren Luftfahrzeugmustern durch die jeweiligen Crews eingewiesen.

Also wie sind die jeweiligen Kommandos, wie werden die Hubschrauber bestiegen oder verlassen. All dies ist eine Grundvoraussetzung für ein Mixed Loading. So kann jeder Fallschirmjäger durch jeden Hubschrauber verlegt werden. Er muss nicht auf ein bestimmtes Muster oder einen Hubschrauber seiner eigenen Streitkräfte warten. Das gibt dem Truppenführer mehr Flexibilität für den Einsatz und beschleunigt den Einsatz.

Heeresflieger meistern Aufgaben erfolgreich

Wie das Transporthubschrauberregiment 30 in seiner Meldung schreibt, ist der Transport, die Versorgung und die Unterbringung der Soldatinnen und Soldaten über eine so weite Strecke – nach Rumänien an die NATO-Südost-Außengrenze – eine der Königsdisziplinen bei so einer Übung.

US-Soldaten besteigen eine deutsche NH90, um damit in den Einsatzraum verbracht zu werden. Foto- Bundeswehr:Carl Schulze
US-Soldaten besteigen eine deutsche NH90, um damit in den Einsatzraum verbracht zu werden.
Foto: Bundeswehr / Carl Schulze

Die Bewertung: Auch diese Herausforderung wurde erfolgreich gemeistert. Über 100 Landfahrzeuge fuhren über mehrere Wochen verteilt in mehreren Marschbändern von Niederstetten über Ungarn nach Rumänien. Vor Ort konnte die Unterbringung und Versorgung der Soldatinnen und Soldaten erfolgreich auf einem hohen Niveau gewährleistet werden.

Für die Bundeswehr und das Transporthubschrauberregiment 30 im speziellen bot diese Übung wichtige Erfahrungspunkte. Die Übung diente als Generalprobe für die Aufgaben, die ab dem nächsten Jahr auf das Regiment zukommen.

Im Rahmen des NATO New Forces Model werden die Heeresflieger aus Niederstetten für die schnelle Verlegung an die NATO-Ostflanke bereitstehen. Dies ist ein Teil der Verpflichtungen gegenüber der NATO im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung.

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