In einer einstündigen Pressekonferenz nannte der designierte US-Präsident Donald Trump heute die Expansion des Territoriums der USA „notwendig für die nationale Sicherheit“. Besonders im Fokus standen Grönland und der Panamakanal. Aber auch Kanada müsse sich auf wirtschaftliche Konsequenzen einstellen, sollte es nicht zustimmen, den Vereinigten Staaten beizutreten.
Wer dachte, nach der Anerkennung der Oder-Neiße-Linie seien die Grenzen in Europa gesetzt, wurde bereits durch den russischen Einmarsch in die Ukraine eines Besseren belehrt. Nun beginnt auch der nächste Präsident der USA von der Expansion seines Territoriums zu reden. Und sein Blick fällt konkret auf das zu Dänemark gehörende Grönland, das er gerne kaufen und den USA als neuen Staat hinzufügen möchte.
Auf die Frage, ob er militärische Maßnahmen ausschließen würde, antwortete Trump: „Nun, wir brauchen Grönland für die nationale Sicherheit. Das wurde mir schon vor langer Zeit gesagt, lange bevor ich überhaupt kandidierte.“ Auf Grönland lebten etwa 45.000 Menschen und diese wären sich noch nicht einmal sicher, ob Dänemark überhaupt ein Recht darauf habe, sie zu regieren. „Aber wenn es dies hat, sollten sie es aufgeben, weil wir es für die nationale Sicherheit brauchen“, betonte Trump. Zum „Schutz der freien Welt“.
„Man braucht nicht einmal ein Fernglas. Man schaut nach draußen und sieht überall chinesische Schiffe. Man sieht überall russische Schiffe. Wir lassen das nicht zu“, so Trump. Er gehe davon aus, dass die Bewohner Grönlands in einer freien Wahl „wahrscheinlich für die Unabhängigkeit stimmen oder sich den Vereinigten Staaten anschließen“ würden.
Panamakanal und Kanada
Ebenfalls als wichtig für die Sicherheit der USA nannte Trump den Panamakanal, der wieder den USA gehören solle. „Der Panamakanal wurde für unser Militär gebaut“, sagte Trump. Er sei durch die USA gebaut worden, mit dem Geld der USA. 38.000 amerikanische Staatsbürger seien beim Bau aufgrund von Malaria gestorben. Er sei seinerzeit als junger Mann stark gegen die Vereinbarungen zur Rückgabe des Gebietes an Panama durch den damaligen Präsident Jimmy Carter gewesen.
Trump führte in der heutigen Pressekonferenz weiter aus: „Der Panamakanal ist für unser Land lebenswichtig. Er wird von China betrieben. China! Und wir haben den Panamakanal Panama gegeben, nicht China.“
Schließlich führte Trump weiter aus, dass auch Kanada als neuer Staat den USA beitreten solle. Auf die Frage, ob er – wie bei Grönland und dem Panamakanal – ebenfalls militärische Maßnahmen zur Erreichung seiner Ziele nicht ausschließen wolle, antwortete Trump: „Nein, wirtschaftliche Macht, denn Kanada und die Vereinigten Staaten, das wäre wirklich etwas. Wenn man diese künstlich gezogene Grenze aufhebt und sich ansieht, wie das aussieht, wäre das auch viel besser für die nationale Sicherheit. Man darf nicht vergessen, dass wir Kanada im Grunde schützen.“
Die USA würden pro Jahr hunderte Milliarden ausgeben, um Kanada zu schützen. „Wir brauchen nichts von dem, was sie haben. Wir brauchen ihre Milchprodukte nicht. Wir haben mehr als sie. Wir brauchen nichts. Warum verlieren wir also 200 Milliarden Dollar pro Jahr und mehr, um Kanada zu schützen?“, fragte Trump.
Zu den 200 Milliarden, mit denen die USA jährlich Kanada schützten, kämen noch viele weitere finanzielle Hilfen in Form von Subventionen hinzu. „Und ich sagte, das ist in Ordnung, wenn man ein Staat der USA ist, aber wenn man ein anderes Land ist, wollen wir das nicht“, betonte Trump. „Wir wollen das auch nicht mehr bei der Europäischen Union. Mit der Europäischen Union haben wir ein Handelsdefizit von 350 Milliarden Dollar. Sie nehmen nicht unsere Autos, sie nehmen nicht unsere landwirtschaftlichen Erzeugnisse, sie nehmen gar nichts von uns. Und deshalb werden wir das auch mit ihnen nicht machen.“
Ein Transkript des Großteils der Pressekonferenz ist hier auf CNN abrufbar.
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