Diese Zustimmung des tschechischen Parlaments folgt einer fast ein Jahr dauernden Verhandlungsphase. Wobei Tschechien keinen eigenen Vertrag mit dem Hersteller KNDS (ehemals KMW) schließt, sondern dem deutschen Vertrag beitritt.

Deutschland hatte im Mai 2023 einen Rahmenvertrag mit KMW geschlossen, über den bis zu 123 Kampfpanzer in der Version Leopard 2 A8 beschafft werden können. Deutschland rief aus diesem Rahmenvertrag 18 Kampfpanzer ab (Lieferung bis 2026, Preis rund 525 Millionen Euro), nun folgt Tschechien mit 76 Leoparden.

„Der Einstieg Tschechiens in einen deutschen Vertrag ist ein großer Schritt in Richtung Zeitenwende“, sagte seinerzeit Verteidigungsminister Boris Pistorius, als die ersten Verhandlungen zwischen den beiden Ländern begannen. „Darüber hinaus wird Deutschland seiner Rolle als Führungsnation in der Panzerkoalition gerecht. Auf diese Weise können die Lücken wieder gefüllt werden.“

Auch Italien hatte sich jüngst für die Beschaffung von Leopard 2 A8 entschieden (wir berichteten), ein weiterer Nutzer ist Norwegen.

Kampfpanzer Leopard 2 A8

Der Leopard 2 A8 ist eine Weiterentwicklung des Leopard 2 A7V – der aktuell modernsten Version in der Bundeswehr. Neu ist beim Leopard 2 A8 unter anderem das abstandsaktive Schutzsystem Trophy, eine verbesserte Panzerung mit noch höherem Schutzniveau, ein neuer Motor mit rund 100 PS mehr, ein neues 360° Radar sowie weitere kleinere Anpassungen.

Da es sich um eine Modifikation und keine Neuentwicklung handelt, soll der erste Leopard 2 A8 bereits ab 2025 verfügbar sein. Die ersten Kampfpanzer gehen dann an Deutschland, um Abgaben an die Ukraine zu ersetzen. Danach folgt Tschechien.

Die 28 Leopard 2 A4 sollen bereits in 2025, die 76 Kampfpanzer Leopard 2 A8 voraussichtlich zwischen 2027 und 2030 an Tschechien geliefert werden.