UAVs auf hoher See – Jedes Schiff kann ein Drohnenträger sein

Die Integration unbemannter Luftfahrzeuge (UAVs) in maritime Operationen gewinnt immer mehr an Bedeutung. Doch wenn es sich nicht gerade um Senkrechtstarter handelt, benötigen Aufklärungsdrohnen und Co bisher eine Start- und Landebahn an Deck. Ein Ingenieur aus Israel stellte jüngst in Düsseldorf ein spezielles System vor, mit dem sich jedes Schiff in einen Drohnenträger verwandeln lässt – auch kleinere Patrouillenboote.

UAVs auf hoher See – Jedes Schiff kann ein Drohnenträger sein Animation des LAR-DH-Konzepts.
Animation des LAR-DH-Konzepts.
Grafik: M. Yoffe

An einem kleinen Stand auf der XPONENTIAL Europe 2025 in Düsseldorf wurde ein System gezeigt, welches das Potenzial für echten Mehrwert bietet. Das von M. Yoffe entwickelte Konzept sieht vor, dass Start, Bergung und die Handhabung an Deck von UAVs auch unter anspruchsvollen Bedingungen durch ein spezielles System ermöglicht wird. Yoffe nennt sein System LAR-DH (Launch, Recovery & Deck Handling) System.

Das LAR-DH-System bietet eine umfassende Lösung für den Betrieb von UAVs auf Schiffen. Es ermöglicht den sicheren Katapultstart, aber auch eine punktgenaue Landung von UAVs. Der Clou: Es wird keine Landebahn benötigt, sondern mit einer Plattform auf einem ausschwenkbaren Arm, einem Fangseil und einem Bremsschirm. Diese Kombination verlagert Start- und Landung außerhalb des Decks.

Dabei ist die Idee gar nicht neu. Sie basiert auf dem sogenannten „Glider snatch pick-up“, bei dem während des Zweiten Weltkriegs Flugzeuge bereitstehende Lastengleiter in die Lüfte hoben, in dem sie ein bereitstehendes Stahlseil aufgabelten. Auch das LAR-DH System beruht auf dieser Aufnahme des Seils. Nur, dass die Drohnen nicht durch ein Flugzeug beschleunigt, sondern auf die Geschwindigkeit eines Schiffs abgebremst werden sollen.

Yoffe sagte in Düsseldorf, sein Konzept sei in den USA bereits getestet und würde selbst unter rauen Seebedingungen adäquat funktionieren. Start und Landung sowie die Verbringung der Drohne würden größtenteils mechanisiert ablaufen, nur wenig Personal sei nötig. Große UAVs der MALE-Klasse könnte mit diesem System von jeder Fregatte aus starten und landen. Mittelgroße Drohnen bereits von Patrouillenbooten aus.

Funktionsweise des LAR-DH-Systems

Das LAR-DH-System besteht aus mehreren integrierten Komponenten, die zusammenarbeiten, um einen reibungslosen UAV-Betrieb auf See zu gewährleisten:

  1. Startmechanismus: Ein katapultähnliches System beschleunigt das UAV auf die erforderliche Startgeschwindigkeit, wodurch ein sicherer und effizienter Start vom Schiffsdeck aus ermöglicht wird.
  2. Bergungseinheit: Nach Abschluss der Mission wird das UAV durch ein Seilsystem abgefangen, das speziell entwickelt wurde, um die kinetische Energie des landenden UAVs zu absorbieren und eine sichere Landung auf der kleinen Plattform am ausfahrbaren Arm zu gewährleisten.
  3. Decksystem: Spezialisierte Vorrichtungen ermöglichen das Ein. Und Ausklappen der Tragflächen, die Wartung und die Lagerung des UAVs an Bord, wodurch die Einsatzbereitschaft und Langlebigkeit der Fluggeräte erhöht werden.

Durch diese integrierten Funktionen stellt das LAR-DH-System sicher, dass UAVs effektiv und sicher in maritime Operationen eingebunden werden können, was die Effizienz und Flexibilität von Schiffsmissionen erhöht.

Sicherer Einsatz von UAVs auf hoher See

Durch die Fähigkeit, UAVs präzise und zuverlässig auch bei stärkerem Seegang einsetzen zu können, wird beinahe jedem Marineschiff die Durchführung langfristiger Luftüberwachungsmissionen ermöglicht. Dies erweitert die Einsatzmöglichkeiten von Schiffen erheblich und ermöglicht eine verbesserte Aufklärung, Zielerfassung und Küstenüberwachung.

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