„Frieden erfordert Stärke“ – Ungarn erhält Lynx-Schützenpanzer

Der Erstkunde des Schützenpanzers Lynx von Rheinmetall hat am Mittwoch das erste Fahrzeug aus nationaler Produktion erhalten. Ungarn bestellte im August 2020 insgesamt 209 Lynx in sieben Varianten: Schützenpanzer, Gefechtsstandfahrzeug, Spähpanzer, Feuerleitung, Mörserträger, Sanitätsfahrzeug und Fahrschulfahrzeug. Der Auftrag hat einen Wert – die Fahrzeuge inklusive dazugehörigen Leistungen – von über zwei Milliarden Euro.
Am 17. Oktober 2022 – nur zwei Jahre nach der Auftragserteilung – übergab Rheinmetall den ersten Lynx Schützenpanzer an den Erstkunden Ungarn.
Am 17. Oktober 2022 – nur zwei Jahre nach der Auftragserteilung – übergab Rheinmetall den ersten Lynx Schützenpanzer an den Erstkunden Ungarn.
Foto: Rheinmetall

Zu diesem Auftrag gehörte natürlich auch die Beteiligung ungarischer Industrie und die Schaffung von Arbeitsplätzen im Land. Hierfür baute Rheinmetall einen hochmoderne Entwicklungs- und Fertigungsstandort in Zalaegerszeg. Der Standort enthält neben der reinen Produktion auch ein umfangreich ausgestattetes Testzentrum inklusive eines Schießkanals.

In der ersten Produktionsphase wird Ungarn bis Ende 2025 insgesamt 46 Lynx-Schützenpanzer aus deutscher Fertigung erhalten. Das erste Exemplar aus dieser Serie wurde bereits im Oktober 2022 übergeben.

Der erste Lynx aus ungarischer Fertigung konnte schließlich im Dezember 2023 fertiggestellt werden. Nach umfangreichen Funktions-, Leistungs- und Qualitätsabnahmen fand nun in dieser Woche auch die offizielle Übergabe an die ungarischen Streitkräfte statt.

Flexibilität des Schützenpanzer Lynx

Nach dem Erstkunden Ungarn soll auch die Ukraine Schützenpanzer Lynx erhalten. „Weniger als fünf Jahre waren es von der Idee für den neuen Schützenpanzer Lynx über die Ausarbeitung einer Strategie, die Konzeption und die Entwicklung bis hin zum ersten Vertriebserfolg“, berichtet Rheinmetall. Mittlerweile zeigen zudem Griechenland und sogar die USA Interesse. So ist der Lynx ein Bewerber für das XM30 Combat Vehicle-Programm der U.S. Army.

Das Waffensystem zeichnet sich vor allem durch seinen modularen Aufbau aus. Anhand der Erkenntnisse aus der Konstruktion des Schützenpanzers Puma hatte Rheinmetall den Lynx entwickelt, der zwar einen Großteil der Fähigkeiten des Puma enthält, doch diese für einen Bruchteil des Preises anbieten kann. Der Verzicht auf einige deutsche Wünsche machte dies möglich, war seinerzeit zu erfahren.

Hinzu kommt die Modularität, wo – ähnlich wie beim Boxer – die Missionsmodule auf die Fahrmodule in kürzester Zeit aufgesetzt werden können. Der Konfigurationswechsel lässt sich laut Rheinmetall innerhalb von acht Stunden bewerkstelligen. Wenn eine Nation also mehrere Missionsmodule beschafft, könnte der Lynx immer an die jeweiligen Erfordernisse angepasst werden.

Im Rahmen eines weiteren ungarischen Auftrags, der im Dezember 2023 erteilt wurde, ist mittlerweile sogar ein Flugabwehrpanzer Lynx mit Skyranger 30-Turm in der Entwicklung bei Rheinmetall. Der Auftrag wurde explizit als ungarischer Beitrag zur europäischen Luftverteidigungsinitiative European Sky Shield Initiative (ESSI) erteilt.

Zeremonie zur Übergabe der ersten am ungarischen Standort Zalaegerszeg produzierten Schützenpanzer Lynx am 24. Juli 2024 im Beisein von Ungarns Verteidigungsminister Kristóf Szalay-Bobrovniczky.
Zeremonie zur Übergabe der ersten am ungarischen Standort Zalaegerszeg produzierten Schützenpanzer Lynx am 24. Juli 2024 im Beisein von Ungarns Verteidigungsminister Kristóf Szalay-Bobrovniczky, der hier im Bild den Schlüssel hält.
Foto: Rheinmetall

„Frieden erfordert Stärke“

„Frieden erfordert Stärke, und in dieser Hinsicht haben wir mit Rheinmetall und in dieser Allianz echte und ernsthafte Stärke gewonnen, die Ungarn erheblich bereichert“, sagte der ungarische Verteidigungsminister, Kristóf Szalay-Bobrovniczky, bei der Übergabe des ersten ungarischen Lynx am Mittwoch. „Dies ist eine Art von strategischer Partnerschaft, die mehr ist als Strategie oder Partnerschaft – dies ist eine echte Allianz, und in diesem Rahmen hoffen wir, die Zukunft für die Ungarn zu gewinnen. Wir bauen etwas auf, das für die nächsten Generationen bestehen bleibt und wir stärken damit unser Land.“

Mit WhatsApp immer auf dem neuesten Stand bleiben!

Abonnieren Sie unseren WhatsApp-Kanal, um die Neuigkeiten direkt auf Ihr Handy zu erhalten. Einfach den QR-Code auf Ihrem Smartphone einscannen oder – sollten Sie hier bereits mit Ihrem Mobile lesen – diesem Link folgen:

Beitrag teilen

Das könnte Sie auch interessieren

Anzeige

Verwendete Schlagwörter

LYNXRheinmetallSchützenpanzerUngarn