Durch die Unterzeichnung einer Absichtserklärung (MoU) vertiefen Rolls-Royce Deutschland und das spanische Unternehmen ITP Aero ihre Kooperation, die bereits seit über einem Jahrzehnt besteht.
Die Bekanntmachung erfolgte feierlich in Anwesenheit hochrangiger Vertreter der Verteidigungsministerien Deutschlands und Spaniens sowie weiterer Regierungsvertreter und Branchenführer. Dr. Dirk Geisinger, Geschäftsführer von Rolls-Royce Deutschland, und Carlos Alzola, CEO von ITP Aero, unterzeichneten das Abkommen.
Zivile Spitzentechnologien für unbemannte militärische Systeme
Das Wingman-Triebwerk ist mehr als nur ein Antrieb; es ist eine strategische Investition in die Luftfahrttechnologie der Zukunft. Basierend auf dem bewährten zivilen Advance2-Triebwerkskern, kombiniert dieses Modell höchste Effizienz und Zuverlässigkeit. Das Kerntriebwerk dient bereits als Grundlage der Pearl-Triebwerksfamilie, die weltweit einige der größten und schnellsten Geschäftsreiseflugzeuge von Bombardier, Dassault und Gulfstream antreibt.
René Bernstein, Vice President Defence Deutschland bei Rolls-Royce Deutschland, erläuterte, dass das Konzept auf kosteneffizienten Technologien beruhe, die bereits in zivilen Plattformen erprobt wurden. Die Integration bestehender ziviler Technologien in militärische Anwendungen zeigt, wie die Luftfahrtindustrie Innovation und Sicherheit auf wirtschaftliche Weise miteinander verbinden kann.
„Der Einsatz marktverfügbarer Technologien mit einer stabilen Wertschöpfungskette reduziert das Gesamtrisiko und kontrolliert die Entwicklungs- und Produktkosten von Plattformen, die unserer Sicherheit dienen. Das wiederum stärkt langfristig die internationale Wettbewerbsfähigkeit eines solchen Systems und ermöglicht es der Industrie, auf der Grundlage verfügbarer fortschrittlicher Technologie schnell zu handeln, um solche komplexen Produkte in unsicheren geopolitischen Zeiten zur Marktreife zu bringen.“
Wingman-Triebwerk – Synergieeffekte für Europa
Für ITP Aero stellt die Zusammenarbeit um den Wingman-Triebwerk eine „einzigartige Gelegenheit“ dar, so Alfredo Alonso, Leiter Export & New Business Defence des Unternehmens. Der spanische Partner bringt sein umfangreiches Know-how in die Entwicklung ein, um eine europäische Triebwerkslösung zu schaffen, die den Anforderungen des modernen Verteidigungssektors gerecht wird.
Die Entscheidung, auf europäische Ressourcen und Wissen zurückzugreifen, ist eine klare strategische Botschaft: beide Unternehmen streben mit dem Wingman-Triebwerk eine europäische Antriebslösung an. Dieser Schritt bietet nicht nur militärische und sicherheitspolitische Vorteile, sondern könnte auch das Exportpotenzial der europäischen Luftfahrtindustrie stärken.
Der Blick in die Zukunft: Europas Verteidigung und Innovation
Mit dem Wingman-Triebwerk von Rolls-Royce und ITP könnten große, unbemannte Luftfahrzeuge über lange Zeit autonom in komplexen Umgebungen agieren und damit die Einsatzmöglichkeiten moderner Verteidigungssysteme erheblich erweitern. Die Rolle solcher Systeme wird durch die geopolitischen Herausforderungen unserer Zeit immer wichtiger, und die Industrie muss in der Lage sein, schnell auf veränderte Sicherheitsbedürfnisse zu reagieren.
Rolls-Royce Deutschland und ITP Aero positionieren sich mit dieser Kooperation als Vorreiter für militärische Antriebstechnologien „Made in Europe“. Die Kombination aus bewährter ziviler Technologie und gezielten militärischen Innovationen ermöglicht die Realisierung eines hochmodernen, jedoch kosteneffizienten Antriebssystems, das die Anforderungen europäischer Verteidigungsministerien erfüllt.
Eine zukunftsweisende Kooperation für den europäischen Markt
Die Enthüllung des Wingman-Triebwerks auf der Berlin Airshow ILA ist mehr als eine technische Innovation. Sie steht symbolisch für den Willen und die Fähigkeit europäischer Industrien, eigenständige Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft zu entwickeln. Mit der Unterstützung der Verteidigungsministerien Deutschlands und Spaniens zeigt diese Partnerschaft, dass Europa gewillt ist, seine technologische und sicherheitspolitische Souveränität zu stärken.
Die Synergien aus dem Know-how beider Firmen könnte Europa zu einem starken Player im Markt für unbemannte, militärische Systeme machen.
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