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Fähigkeiten der Bundeswehr für die Wirtschaft

Wie geht es nach der Bundeswehr in der Freien Wirtschaft weiter? Diese Frage stellen sich viele Zeitsoldaten. Doch die Lage ist gut, da Unternehmen die Fähigkeiten, welche die Bundeswehr den jungen Menschen vermitteln, als besonders wünschenswert einstufen. So auch IBM. cpm Defence Network sprach mit dem neuen Managing Director des IBM Client Innovation Center Germany, Nils Merkle, über seinen Lebensweg nach der Bundeswehr.
Nils Merkle ist seit dem 1. Oktober der Geschäftsführer des IBM Client Innovation Center.
Foto: IBM Deutschland GmbH/Sascha Schuermann

Sie sind seit dem 1. Oktober der Geschäftsführer, was genau macht das IBM Client Innovation Center?

Im IBM Client Innovation Center arbeiten viele Expertinnen und Experten, die IBM bei der Durchführung von Projekten für unsere globalen Kunden unterstützen. Hauptsächlich sind es Softwareentwickler, DevOps-Spezialisten, Tester, Data-Engineers, Cloud-Experten, SAP-Berater, Projektmanagerinnen und Projektmanager.

Wo waren Sie vorher beschäftigt?

Bevor ich die neue Rolle übernommen habe, war ich bei IBM im Team Defense & Intelligence und habe dort im Go-To-Market-Bereich unterstützt und ein großes Transformationsprojekt geleitet. Dazu habe ich ein Team aufgebaut und durfte zeitnah die Leitung der Microsoft Practice übernehmen.

Welche Fähigkeiten waren für Ihre Förderung durch IBM entscheidend?

Meiner Meinung nach könnte mein Hintergrund aus dem öffentlichen Sektor einer der entscheidenden Gründe gewesen sein. Schließlich reden wir bei allen Projekten für den Öffentlichen Dienst immer auch von sicherheitskritischen Projekten — und da können Services und Kompetenzträger nicht einfach ins Ausland ausgelagert werden.

Bei Kunden aus der Privatwirtschaft greifen wir vermehrt auch auf Services und Experten aus anderen Ländern zu. Aber wenn man sich im öffentlichen Sektor bewegt ist es immer wichtig, dass die Leute Deutsch sprechen, deutsche Staatsbürger sind und in Deutschland arbeiten.

Bei mir kam dann noch der Bundeswehrhintergrund hinzu. Die Führungsqualitäten, die ich in den 14 Jahren bei der Bundeswehr erworben habe, waren sicherlich ein Pluspunkt für mich.

Sie sind vergleichsweise jung für diese Position. Bereitet die Bundeswehr junge Menschen besser auf das Leben vor?

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das, was ich bei der Bundeswehr damals gelernt habe, einen signifikanten Einfluss darauf hat, wer ich heute bin und wie ich heute mit Menschen umgehe. Ich bin 39 Jahre alt und darf nun ein sehr großes Team von jungen, talentierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern führen. Das ist viel Verantwortung. Aber auch das lernt man innerhalb der Bundeswehr. Das erste Team, das ich führen durfte, das hatte ich keine sechs Monate nach meinem Studium. Damals war ich 27 Jahre alt.

Es gehört bei der Bundeswehr einfach dazu, dass man in relativ jungen Jahren viel Verantwortung übernimmt. Bei der ersten Führungsverantwortung ist man der Regel Hauptmann oder Major und damit Anfang 30 — und besitzt die Befehlsgewalt über teilweise über hundert Menschen.

Sie sind erst neu als Geschäftsführer, aber haben Sie schon erste Ideen, in welche Richtung Sie das Client Innovation Center entwickeln wollen?

Das CIC ist für IBM ein „Secret Enabler“ und ich sehe einen großen Bedarf an unserer Expertise im öffentlichen Sektor. Hier möchten wir weiter wachsen.

Außerdem steht das I in CIC für Innovation, das will ich besonders groß schreiben. Damit wir ein attraktiver Arbeitgeber bleiben, der junge Talente anziehen kann, die gerne für IBM arbeiten. Gerne auch ehemalige Zeitsoldaten mit ihren besonderen Fähigkeiten beim Umgang mit Menschen.

Herr Merkle, vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Dorothee Frank.

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