Rheinmetalls Bodenfahrzeug Hermelin fährt in die Ukraine. Wie der Düsseldorfer Technologiekonzern heute mitteilte, hat das niederländische Verteidigungsministerium 20 bemannte und unbemannte Hermeline für die Ukraine bestellt. Das Fahrzeug wurde vom heute zu Rheinmetall gehörenden Start-up REEQ entwickelt.
Gestern fand der NATO-Industriegipfel in Den Haag statt, in dessen Rahmen das niederländische Verteidigungsministerium einen Vertrag mit Rheinmetall Defence Nederland B.V. abgeschlossen hat. 20 bemannte und unbemannte Fahrzeuge der in den Niederlanden entwickelten Kleinfahrzeugfamilie Hermelin für die Ukraine sind Bestandteil der Lieferung.
„Wir sind dankbar für das Vertrauen in die Fähigkeiten von Rheinmetall“, erklärte Coen van Leeuwen, CEO von Rheinmetall Defence Nederland B.V.. „Hermelin ist eine innovative und leistungsfähige Lösung für das moderne Schlachtfeld.“ In der Ukraine sollen die Fahrzeuge insbesondere zur Evakuierung von Verwundeten in Frontnähe eingesetzt werden.
Hybridfahrzeuge Hermelin von Rheinmetall
Die Fahrzeugfamilie Hermelin von Rheinmetall steht exemplarisch für eine neue Generation taktischer Mobilität auf dem Gefechtsfeld. Die Familie umfasst derzeit ein unbemanntes Bodenfahrzeug (UGV), ein Side-by-Side-Buggy und ein Quad. Den Buggy gibt es in den Ausführungen 4×4 oder 6×6. Die Modelle sind alle modular aufgebaut und werden durch einen diesel-elektrischen Hybridantrieb angetrieben. Damit verfügen die Fahrzeuge über die Möglichkeit elektrisch – also lautlos – zu fahren. Silent Move & Silent Watch stellen einen großen Vorteil in Frontnähe dar.
Durch die Kombination mit einem Dieselantrieb sind allerdings auch längere Strecken kein Problem. Die Fahrzeuge der Hermelin-Familie sollen nach Angaben Rheinmetalls auf eine Reichweite von 1.200 Kilometern kommen.
Rein elektrisch sollen 100 Kilometer auf der Straße und 50 Kilometer in schwerem Gelände erreichbar sein. Je nach Konfiguration der Achsen sind Nutzlasten von 500 oder 1.000 Kilogramm möglich. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 90 km/h angegeben.
Die Hermelin-Fahrzeuge lassen sich ferngesteuert betreiben und sind somit auch für autonome Operationen einsetzbar. Um in ein mögliches Einsatzgebiet zu gelangen, lassen sich bis zu vier Fahrzeuge in einen CH-47 oder CH-53 Transporthubschrauber verlegen. Vorgestellt wurde die Fahrzeugfamilie auch auf der Enforce Tac.
Niederländische Industrie als Kooperationspartner
Auftraggeber für die gestern erfolgte Bestellung der 20 Hermeline ist die Ukraine Task Force. Eine Auslieferung ist für das erste Quartal 2026 angesetzt.
Im Zuge des Projekts wurde eine Zusammenarbeit mit weiteren niederländischen Unternehmen wie DEMCON Defense & Security Systems B.V. und Abiom Communication Systems (ACS) B.V. ins Leben gerufen. Ziel dieser nationalen Kooperation zwischen Industrie und niederländischem Verteidigungsministerium ist es, Kompetenzen zu bündeln und gemeinsame Stärken effizient zu nutzen. Produkte wie die Hermeline dürften im hochmobilen Gefecht zukünftig noch wesentlich wichtiger werden.
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