Auf der Meyer Werft erfolgte heute im Beisein von Kundenvertretern und Projektbeteiligten der Brennstart des zweiten Marinebetriebsstoffversorgers (MBV 707) für die Deutsche Marine. Mit dem bereits Mitte vergangenen Jahres auf Kiel gelegten Schwesternschiff werden die neuen militärischen Versorgungsschiffe in Zukunft die bisherigen Einheiten der RHÖN- Klasse ersetzen. Beide Marinetanker werden unter Federführung der NVL Group in Kooperation mit der Meyer Gruppe in Rostock gefertigt.
„Mit dem Zuschnitt der ersten Stahlplatte steigen wir heute planmäßig in die schiffbauliche Umsetzung des zweiten Schiffes ein“, sagte NVL-Projektleiterin Beate Debold am Rande des offiziellen Baubeginns. „Damit befinden sich beide Marinetanker in der Fertigungsphase. Ein wichtiger Meilenstein für das Projekt und für uns als Industrie-Team, das in dieser Konstellation erstmals an einem Beschaffungsvorhaben zusammenarbeitet. Nun arbeiten wir unter Hochdruck auf den nächsten Meilenstein hin und setzen weiter alles daran, die hohe Taktung trotz aktueller Herausforderungen wie Lieferkettenengpässe oder Materialverknappung beizubehalten.“
Gebaut, in Betrieb genommen und erprobt werden die Plattformen auf der zur Meyer Gruppe gehörenden Rostocker Neptun Werft. Lediglich die Deckshäuser werden in Papenburg gefertigt und anschließend nach Rostock zur Montage verschifft. „Beim ersten Schiff sind wir bereits dabei, den RAS-Mast, einen Teil des Herzstücks beider Tankschiffe, zu fertigen“, betonte Daniel Schmelzer, Projektleiter der Meyer Werft. Das RAS-System (Replenishment at sea) ermöglicht die Versorgung von Schiffen während der Fahrt auf hoher See mit Betriebsstoffen, Ersatzteilen oder Lebensmitteln und erhöht damit die Einsatzdauer von Marineschiffen im jeweiligen Operationsgebiet.
Die NVL übernimmt als Generalunternehmer das Projektmanagement, die marinespezifischen Anteile des Plattform- und Einsatzsystems sowie umfangreiche Leistungen zur Herstellung der Versorgungsreife, welche die Betreibbarkeit der Schiffe im logistischen System der Bundeswehr sicherstellen.
Die 173 Meter langen und 20.000 Tonnen verdrängenden Flottentanker erlauben bei einem Ladevolumen von fast 13.000 Kubikmetern Dieselkraftstoff bis zu drei parallele Betankungen auf See. Zudem verfügen die Doppelhüllentanker über zahlreiche modulare Containerstellplätze, beispielsweise für den Transport von Lebensmitteln und Ersatzteilen. Vom Flugdeck führt ein direkter Zugang zur Krankenstation zur effizienten Unterstützung von Rettungsaktionen.
Quelle: Pressemitteilung NVL Group
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