Im September 2024 stellte der Kommunikationsspezialist Griffity Defense auf der RüNet von CPM sowie dem 9. KSK-Symposium Rüstung sein Missionsmodul C3Flex (Tactical Command & Control Node) vor. Dieses soll die Kommunikation digitalisieren, denn die multinationale Kommunikation ist für die Bundeswehr und andere Verbündete nach wie vor eine Herausforderung.
Jede Nation hat ihr eigenes Kommunikationssystem, die Bundeswehr in weiten Teilen sogar noch ein analoges. Eine Kombination oder gar Integration in ein gemeinsames System ist schwierig oder sogar unmöglich. Mit dem Missionsmodul C3Flex soll sich das ändern.
Neben Griffity Defense sind die Partner B&W Cases und DIE Intracom Defense beteiligt. Das C3Flex-System ist ein hochmobiles, hochflexibles Basissystem zur Integration/Bedienung bestehender und/oder neuer C3-Elemente (Command, Control, Communication), so das Unternehmen. Mit C3Flex lassen sich unterschiedlichste Funkgeräte miteinander kombinieren. Und das alles in einer kompakten und schnell verlegbaren Kiste PP1570 Outdoor-Case aus Polypropylen (PP) des Spezialisten B&W Cases untergebracht.
Damit kann die Lösung auch abgesessen, abgesetzt oder mobil transportiert und genutzt werden. Denn das wetterfeste PP1570-Case erlaubt einen dauerhaften Außeneinsatz. So wird aus dem C3Flex-System ein kleiner mobiler Gefechtsstand, mit flexibler Anbindung multinationaler Partner.
Das C3Flex-System kann aber auch kleine, auf sich allein gestellt multinationale Teams schnell und einfach untereinander und mit der übergeordneten Ebene verbinden. Damit ist der C3Flex ideal für hochmobile Gefechtsstandseinheiten, Führungs- und Verbindungseinheiten, ausländische Vorkommandoeinheiten, gemeinsame logistische Aufklärungsteams, Spezialkräfte, usw.
Das Gesamtsystem besteht aus dem Basissystem sowie bei Bedarf aus einem Energy Case. Dabei besteht das Basissystem aus einem taktischen Server und Managementknoten TMN-2400 sowie bis zu vier generischen Funkgerätesteckplätzen mit vier generischen Leistungsverstärkern. Hiermit ist es möglich, bis zu vier verschiedenen Funkgeräten anzuschließen und zu betreiben über das im TMN integrierte W-LAN und Anwendungen, wie BMS (Battle Management Systeme) über Tablets/Smartphones zu nutzen.
Als Beispiel können die bereits in der Nutzung befindlichen PRC-Funkgeräte der Bundeswehr – beispielsweise die PRC-117G oder PRC-163 von L3Harris – genauso angebunden werden wie das Satellitennetzwerk Starlink des US-Raumfahrtunternehmen SpaceX. Über generische Amplifier mit 20 W können auch Handfunkgeräte angebunden werden.
Dabei ist der Tactical Mission Node (TMN) eine hochmoderne Komponente für den Aufbau kompletter C4I-Lösungen. TMN bietet fortschrittliche IP-Netzwerk- und Routing-Lösungen, Multimediadienste, Local Area Network, Datenverarbeitung und -speicherung, Sprach- und Datenaufzeichnung sowie Schnittstellen für Verbindungen zu Sensoren, Subsystemen und Effektoren der Plattform. Darüber hinaus kann der TMN optional mit Modulen für die drahtlose Kommunikation auf der letzten Meile, eine generische MOTS-Verarbeitungseinheit zur Unterstützung von Anwendungen von Drittanbietern, Echtzeit-Video-Streaming und -Verteilung und erweiterte Datenspeicherung ausgerüstet werden.
Das C3Flex-System kann mit Sensoren (Kameras, Detektoren) und anderen Kommunikationsmitteln für die Anbindung an Weitverkehrsnetze (z. B. HF, Satcom) und eine autarke Energieversorgung (Energy Case) ergänzt werden. Neben der mobilen Energieversorgung über das Energy Case kann das System auch über Solar oder das feste Verteilernetz angebunden werden. Das Energy Case nutzt Lithium-Eisenphosphat-Akkus. Diese bieten eine lange Lebensdauer und lassen sich bei Umweltbedingungen von -20°C und +45°C nutzen.
Dank dem Austausch der Funkgeräte und anderer Hard- und Software-Upgrades bleibt das Gesamtsystem in allen (Teil-)Bereichen für die Zukunft einfach anpassbar und aufwuchsfähig.
Tactical Command & Control Node – Fahrzeuggebundene Version
Auf der Enforce Tac 2025 in Nürnberg zeigte Griffity Defense die neue Variante C3Flex V (Vehicle). Das Herzstück der Fahrzeugvariante C3Flex V besteht aus einem Koffer mit:
- Kommunikationsknoten, der die Verbindung zwischen den verschiedenen, von den Einsatzkräften verwendeten Handhelds (z.B. V/UHF, TETRA, TACSAT) herstellt, sowie WLAN und ggf. Anbindung an Weitverkehrssystemen (HF, SatCom) bietet
- Einsteckplätzen für sechs Handfunkgeräte verschiedener Technologien und Hersteller
- Platz für ein zusätzliches Gerät in Manpack-Größe, z.B. HF-Radio zur Realisierung von Weitverkehrsverbindungen, z.B. AN/PRC-160(V) Wideband HF/VHF oder AN/PRC-167 Multi-Channel Manpack mit SatCom
- leistungsstarkem Tablet-PC mit Dockingstation für die Konfiguration der Systemkomponenten und als Server für z.B. Führungssysteme, Feeds von unbemannten Systemen oder Sensoren/Detektoren.
Generische Verstärker (20 oder 50W), die platzsparend in den Antennensockeln am Fahrzeug eingebaut sind, erhöhen den Aktionsradius rund um das Fahrzeug. Mit seiner modularen, mit bestehenden und neu verfügbaren Kommunikationsmitteln bestückbaren Struktur kann das C3Flex an die spezifischen Gegebenheiten in wechselnden Einsätzen unkompliziert angepasst werden. Es erleichtert den Informationsaustausch in Echtzeit und verbessert somit das Situationsbewusstsein und die Reaktionszeiten.
Es gibt Überlegungen, das System um die taktische Datenlinkanbindung Link 16 TDL zu erweitern. Dann fällt das TNM aber nur noch halb so groß aus und kann anstelle der acht Karten nur noch vier aufnahmen. Über den Link 16 TDL können die Einsatzkräfte an vorderster Front auch das Luftlagebild abrufen und direkt mit der Marine zusammenarbeiten. Hier kommen Lösungen wie das Small Tactical Terminal (STT) oder das Battlefield Awareness and Targeting System (BATS) von L3Harris in Frage.
Die Koffer- bzw. Racklösung für Tactical Command & Control Node passt sowohl in mobile Gefechtsstände wie einem Container auf LKW, einem TPZ-Fahrzeug sowie einen leichten 4×4 der Spezialkräfte.
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