DALO: Im SHERP UTV unaufhaltsam durchs Gelände

SHERP ist ein Spezialfahrzeug für Industrie, Rettungsdienste und Militär. Es hat eine große, aber ungeschützte Kabine, mit integriertem Überrollkäfig. Eine geschützte Variante ist wegen der Schwimmfähigkeit nicht umsetzbar, so der Hersteller. Daher ist dieses Fahrzeug vor allem im rückwärtigen Bereich einzusetzen. Oder durch Rettungskräfte bei Naturkatastrophen, Fluten, etc.

Der SHERP N 1200 UTV kann extreme Steigungen und Neigungen überwinden
Der SHERP N 1200 UTV kann extreme Steigungen und Neigungen überwinden.
Foto: cpm / André Forkert

Das Fahrzeug wird entwickelt und produziert in der Ukraine, schon weit vor dem russischen Überfall auf das Land. Mittlerweile erfolgt auch ein Vertrieb in Europa. Das aktuelle Fahrzeug SHERP N 1200 ist seit rund vier Jahren am Markt. SHERP baut bereits seit rund 12 Jahren entsprechende Fahrzeuge.

Merkmale des Amphibienfahrzeugs mit Allradantrieb und schlauchlosen Niederdruckreifen ist die Panzerlenkung. Die Fahrtrichtung wird durch Abbremsen der Räder auf einer Seite geändert. Die Maximalgeschwindigkeit an Land beträgt 40 km/h, im Wasser 5 bis 6 km/h. Als Antrieb dient ein Kubota-Dieselmotor mit 1,5 l Hubraum und 45 PS Leistung.

Der Reifendruck kann bis auf 0,5 bar abgesenkt werden. Das Aufpumpen erfolgt mit den Motorabgasen. Der Tankinhalt beträgt 80 Liter, in den vier Radnaben können optionale Zusatztanks mit je 58 Litern Inhalt untergebracht werden. Die Bodenfreiheit beträgt 0,6 m. Das heißt, ab 70 cm fängt das Fahrzeug automatisch an zu schwimmen. Die Nutzlast wird mit 1,2 Tonnen angegeben.

SHERP N 1200 im Wasser
SHERP N 1200 im Wasser
Foto: cpm / André Forkert

Mit den Fähigkeiten lässt sich der SHERP vor allem zum Truppentransport in extrem unwegsamen Gelände einsetzen. Im Auge hat der Hersteller natürlich auch die Spezialkräfte. Neben der Ukraine war der SHERP als Erkundungsfahrzeug auch schon in Grönland im Einsatz. Hier allerdings durch eine Minenfirma.

Der Erkundungstrupp hat einen Monat lang sich mit diesem Fahrzeug fortbewegt und auch darin gelebt. „Als Fahrer hat man das Gefühl, man ist unaufhaltbar!“ sagte einer der Testfahrer auf den DALO Industry Days 2024 in Kopenhagen. Dort bestand die Möglichkeit das Fahrzeug an Land und in einem See direkt zu testen. Die Einweisung/Ausbildung für das Fahrzeug benötigt rund 20 Tage, so der Hersteller.

Die Steuerung der aktuelle Variante erfolgt noch wie früher bei einem Panzer über Hebel. Aktuell wird ein neues Fahrzeug entwickelt, dass dann ein Lenkrad beinhalten wird. Das neue und kleinere Fahrzeug ist mehr als Mehrzweckfahrzeug ausgelegt. Es handelt sich noch um einen Prototyp mit einem Automatikgetriebe. Das Serienfahrzeug soll ab Ende des Jahres verfügbar sein. SHERP N 1200 kann Hindernisse bis zu einer Höhe von 1 Meter überwinden, auch kann das Fahrzeug aus dem Wasser auf Eisflächen klettern.

Prototyp des Multifunktionsfahrzeugs
Prototyp des Multifunktionsfahrzeugs.
Foto: cpm / André Forkert

Zudem kann es seitliche Neigungen bis 30° meistern. Der Antrieb erfolgt ausschließlich über die Reifen – zu Land und zu Wasser – es gibt keinen zweiten Antrieb. Daher auch die relativ niedrige Geschwindigkeit von 5 bis 6 km/h im Wasser. Neben dem Fahrer finden bis zu neun Passagieren darin Platz.

Auf dem SHERP N 1200 wurden auch eine Search & Rescue UTV sowie eine Feuerwehr UTV-Variante entwickelt. Zudem gibt es den SHERP The Ark. Dies ist praktisch ein SHERP N 1200 mit einem entsprechenden 6×6 Anhänger. Je nach Anhängerauslegung ist das Fahrzeug für sehr sperrige oder schwere Nutzlasten (2 Tonnen), oder für den Transport von bis zu 22 Personen ausgelegt. Die Gesamtlänge beträgt 9,70 Meter.

Die SHERP-Modelle auf den DALO Industry Days 2024 – vorne der Prototyp des Multifunktionsfahrzeugs, in der Mitte die flache und unbemannte Variante sowie am Ende der SHERP N 1200
Die SHERP-Modelle auf den DALO Industry Days 2024 – vorne der Prototyp des Multifunktionsfahrzeugs, in der Mitte die flache und unbemannte Variante sowie am Ende der SHERP N 1200.
Foto: cpm / André Forkert

Die flache Fahrzeugversion des SHERP kann auch bewaffnet werden, mit Raketenwerfern, Fernbedienbaren Waffenanlagen, etc. Aber nur die flache Variante mit dem Flatbed. Ansonsten würde der Schwerpunkt so verändert, dass das SHERP Fahrzeug nicht mehr schwimmen kann und Gefahr läuft umzukippen.

Neben der Multifunktionsvariante soll auch eine unbemannte Version demnächst angeboten werden. Das Design sieht ein durchgehendes Flatbed vor, aus dem die unterschiedlichsten Sensoren, Effektoren, Feuerlöschanlagen, Drohnenstart- und Landesysteme und vieles mehr montiert werden können. Die Nutzlast soll bei 1,2 Tonnen liegen.

In zwei Wochen – am 4. & 5. September – findet in der Rhein-Mosel-Halle in Koblenz mit der zweitätigen Fachveranstaltung inklusive begleitender Industrieausstellung RüNet 2024 eine ähnliche Veranstaltung statt.

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