Terrororganisation erhält Daten zum Bau bewaffneter Drohnen

Europäische Sicherheitsorganisationen haben ein ausgeklügeltes Logistiknetzwerk aufgedeckt, das zwischen Sommer 2024 und April 2025 operierte und die Terrororganisation Hisbollah mit Komponenten für den Bau bewaffneter Drohnen versorgte. Dies geht aus einem Bericht der französischen Zeitung Le Figaro hervor.

Drohnen können als günstig herstellbare Waffensysteme mit der richtigen Payload auch Kampfpanzern gefährlich werden.
Drohnen können als günstig herstellbare Waffensysteme mit der richtigen Payload auch Kampfpanzern gefährlich werden.
Bild: Grok.ai

Dem Bericht der französischen Tageszeitung zufolge operierte das Netzwerk in Spanien, Frankreich, Deutschland und Großbritannien und war am Erwerb und Transport hochwertiger Elemente in den Libanon beteiligt. Die Ermittlungen begannen in Spanien, als die Guardia Civil Mitte 2024 ungewöhnliche Einkäufe von Elementen und Ausrüstung im Zusammenhang mit Drohnen feststellte.

Die Verdächtigen libanesischer Herkunft agierten über spanische Unternehmen, die unter deren Kontrolle standen. Sie kauften elektronische Leitsysteme, Propeller, Benzinmotoren, über 200 Elektromotoren und mehrere Tonnen Harze und Verbundwerkstoffe, die zum Bau von Drohnenkörpern, Flügeln und anderen Teilen verwendet wurden. Die Ausrüstung ist für den Bau von Drohnen geeignet, die auch in der Lage wären, mehrere Kilogramm Sprengstoff transportieren zu können.

Dem Bericht zufolge vermuten die europäischen Behörden, dass ähnliche Komponenten bereits in Drohnen Verwendung fanden, die von der Hisbollah gegen israelische Ziele eingesetzt wurden. Der Bericht hält zudem fest, dass die Behörden vermuten, dass die Drohnenkomponenten in großen Mengen versandfertig waren, um auf dem Seeweg in den Libanon zu gelangen.

Das Netzwerk operierte unter dem Deckmantel legitimer Handelsunternehmen, was seine Identifizierung erschwerte. Die Verdächtigen nutzten hierfür zivile Geschäftsstrukturen, um ihre Aktionen zu verschleiern und die Einkäufe und Lieferungen durchzuführen, ohne Verdacht zu erregen. Diese Aktivitäten wurden schließlich nur dank der nachrichtendienstlichen Zusammenarbeit zwischen europäischen Ländern aufgedeckt, was zur Verhaftung der Verdächtigen und zur Beschlagnahme der Ausrüstung führte.

Drohnen für Terroristen

Bewaffnete Drohnen beeinflussen die moderne Kriegsführung. Es begann in der Ukraine und erreichte nun massive Ausmaße im Krieg, den Israel gegen die Hisbollah im Libanon führt, wobei der Libanon als iranischen Stellvertreter angesehen werden muss. Und da der Iran über keine effektive Luftwaffe verfügt, haben die iranischen Streitkräfte eine große Drohnenindustrie aufgebaut, um eine weitere Möglichkeit zu haben, Ziele in Israel und am Golf zu treffen.

Zudem exportiert die iranische Regierung unbemannte Luftfahrzeuge nach Russland. Israelische Experten sagen, dass diese Lieferungen hunderte verschiedener Typen unbemannter Luftfahrzeuge umfassen.

Tal Inbar, ein israelischer Experte für Drohnen, sagte, dass der Iran eine sehr große und sehr fortschrittliche Industrie für unbemannte Luftfahrzeuge aufgebaut hat.

Laut israelischen Quellen wurde die iranische Drohnen-Industrie ebenfalls unter Verwendung importierter Elemente und Systeme entwickelt, diese sollen gleichermaßen in verschiedenen Ländern von einer Reihe von „Strohfirmen“ gekauft worden sein. Im Fall des Irans, um die internationalen Sanktionen zu umgehen. Ein Vorgehen, das also ebenso wenig neu ist wie die Bedrohung, die durch unbemannte Systeme auf dem Gefechtsfeld ausgehen. Und mit denen auch Terroristen zu Akteuren werden, die selbst großen Streitkräften empfindliche Schläge versetzen können.

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