Deutsche Eurofighter beenden NATO-Mission im Baltikum

Nach vier Monaten Einsatz im Rahmen der NATO-Mission Verstärktes Air Policing Baltikum (VAPB) zieht die deutsche Luftwaffe ihre Eurofighter aus dem Baltikum ab. Die Mission, die zur Sicherung des baltischen Luftraums beiträgt, wird nun vom NATO-Partner Niederlande übernommen.

Baltikum: Zwei Eurofighter der Luftwaffe starten in Lielvarde Bundeswehr:Florian Herrmann
Zwei Eurofighter der Luftwaffe starten in Lielvarde.
Foto: Bundeswehr / Florian Herrmann

Das Air Policing Baltikum der NATO wurde 2004 mit dem Beitritt der baltischen Staaten zum Bündnis gestartet. Eigentlich sollten bis 2028 die Luftstreitkräfte der drei Länder selbst so weit ausgebaut sein, dass sie die Luftraumüberwachung des Baltikums selbstständig übernehmen könnten. Doch die seit 2014 zunehmende Bedrohung aus Russland sorgte für eine Verlängerung und Verstärkung der NATO-Mission.

Bis zum 30. November 2024 waren die deutschen Luftstreitkräfte gemeinsam mit Italien für die Überwachung des Luftraums über Estland, Lettland und Litauen zuständig. Die deutschen Kräfte des VAPB waren auf der Air Base Lielvārde in der Nähe der lettischen Hauptstadt Riga stationiert. Dort stellten sie sicher, dass potenzielle Luftraumverletzungen durch schnelle Reaktionen verhindert wurden.

Der Inspekteur der Luftwaffe bei der offiziellen Abschlusszeremonie Bundeswehr:Patrik Bransmoeller
Der Inspekteur der Luftwaffe bei der offiziellen Abschlusszeremonie.
Foto: Bundeswehr / Patrik Bransmoeller

Deutsche Eurofighter im Baltikum: 50 Alarmstarts

Während der Mission wurden über 1.000 deutsche Soldaten in fünf Kontingenten eingesetzt. Insgesamt wurden mehr als 1.250 Flugstunden geflogen. Es kam zu rund 50 Alarmstarts mit über 80 abgefangenen Luftfahrzeugen. Abgefangen werden – auch zivile – Luftfahrzeuge, die ihre Transponder ausgeschaltet haben, sodass diese zwar auf dem Radar auftauchen, aber Typ und Herkunft unbekannt bleibt. Die Eurofighter der Luftwaffe fliegen die unbekannten Luftfahrzeuge dann zwecks Identifikation an.

Neben dieser Überwachung des baltischen Luftraums absolvierten die Eurofighter auch regelmäßige Übungs- und Patrouillenflüge.

Ein Eurofighter zündet den Nachbrenner auf der Ämari Airbase Bundeswehr:Johann Michael Scheller
Ein Eurofighter zündet den Nachbrenner auf der Ämari Airbase.
Foto: Bundeswehr / Johann Michael Scheller

Mit dem planmäßigen Ende der deutschen Beteiligung am 30. November übernehmen nun niederländische F-35 die Verantwortung für den Schutz des Baltikums. Sie operieren von der Air Base Ämari in Estland aus. Im litauischen Šiauliai sind zudem französische Rafale B und italienische F-2000A Typhoon stationiert. Die NATO-Mission bleibt damit ein zentraler Baustein für die Sicherheit in der Region und ein Zeichen der Solidarität mit den baltischen Staaten.

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