Antrittsbesuch: neuer Verteidigungsminister aus Litauen in Berlin

„Wir müssen daraus jetzt eine Erfolgsgeschichte machen“, stellte der neue Verteidigungsminister aus Litauen, Laurynas Kasčiūnas, in Bezug auf die geplante deutsche Brigade im Land fest. Bei seinem Antrittsbesuch in Berlin erörterten er und sein deutscher Amtskollege Boris Pistorius den aktuellen Stand der Vorbereitung sowie weitere Unterstützung der Ukraine.

Nummer 1 – Pistorius (l.) erhält ein litauisches Trikot vom Verteidigungsminister aus Litauen, Laurynas Kasčiūnas (r.)
Nummer 1 – Pistorius (l.) erhält ein litauisches Trikot vom Verteidigungsminister aus Litauen, Laurynas Kasčiūnas (r.)
Foto: Verteidigungsministerium Litauen

„Unsere gemeinsame Bilanz bis heute kann sich sehen lassen“, sagte Pistorius zu seinem Gast, dem Verteidigungsminister aus Litauen. „Bereits seit Januar 2017 stehen unsere Truppen Seite an Seite in deinem Land und übernehmen die Vorne-Verteidigung im Bündnisrahmen.“ Seit Sommer 2023 arbeiten Deutschland und Litauen gemeinsam daran, dauerhaft deutsche Soldaten an der NATO-Ostflanke zu stationieren.

Das Vorkommando der Brigade ist dazu bereit vor Ort und trifft erste Vorbereitung für den Aufstellungsstab, der Ende 2024 vor Ort sein soll. „Gleichzeitig baut ihr die zivile und militärische Infrastruktur als Voraussetzung dafür, dass wir dann dauerhaft dort stationieren können“, stellte Pistorius fest. „Parallel arbeiten wir hier in meinem Ministerium in einem Artikelgesetz, dass die Rahmenbedingungen schafft für die Verlegung von insgesamt 5000 Personen.“

Litauen baut für deutsche Soldaten

Mit Verweis auf die hohen Zustimmungswerte in der litauischen Bevölkerung zur deutschen Präsenz im Land sagte der Verteidigungsminister aus Litauen, Kasčiūnas: „Wir müssen daraus jetzt eine Erfolgsgeschichte machen, und das werden wir auch. Wir als Land tun alles, was notwendig ist, um ihre Soldatinnen und Soldaten aufzunehmen, damit sie sich wie zu Hause fühlen.“

Beim Antrittsbesuich wurde der Verteidigungsminister aus Litauen, Laurynas Kasčiūnas auch von Vertreterinnen und Vertretern der Bundeswehr begrüßt.
Beim Antrittsbesuich wurde der Verteidigungsminister aus Litauen, Laurynas Kasčiūnas auch von Vertreterinnen und Vertretern der Bundeswehr begrüßt.
Foto: Verteidigungsministerium Litauen

Bereits 40 km neue Straßen sowie erste Gebäude seien bereits errichtet. Auf Nachfrage teilte der Verteidigungsminister aus Litauen mit, dass nach einer erfolgten Ausschreibung der Baubeginn für die Unterkünfte der deutschen Soldaten im September erfolgen solle. Auch Schulen, Kindergärten, Schießanlagen und weitere Infrastruktur werden im Eiltempo gebaut.

Industrie flankiert politische Bande

„Wir haben noch weitere gute Neuigkeiten“, freute sich der litauische Verteidigungsminister. „Die deutsche Firma Rheinmetall kommt nach Litauen mit direkten Investitionen. Es geht um die Produktion von 155-mm-Munition, die für die Ukraine und Europa wichtig ist. Das wird eine Art Icebreaker sein.“

Vor genau einem Monat unterzeichnete der Düsseldorfer Konzern eine Absichtserklärung mit dem litauischen Staat, um eine Fabrik für Artilleriemunition im Land zu errichten. Auch die Ukraine soll davon profitieren. Es sei „ein Zeichen der Sicherheit“ betonte Kasčiūnas, wenn internationale Firmen in Litauen gute Geschäfte machen können.

Verteidigungsminister aus Litauen erwartet Gegenbesuch

Schon in der kommenden Woche wird Pistorius zum Gegenbesuch nach Vilnius reisen. „Das ist durchaus ungewöhnlich“, sagte der Minister, „zeigt aber, dass Deutschland und Litauen sich viel vorgenommen haben, viel auf den Weg bringen und dass wir uns dabei – was auch nötig ist und wunderbar funktioniert – sehr gut absprechen.“

Die Verteidigungsminister aus Litauen, Laurynas Kasčiūnas (l.) und Deutschland, Boris Pistorius (r.) werden sich zukünftig wohl öfter treffen.
Die Verteidigungsminister aus Litauen, Laurynas Kasčiūnas (l.) und Deutschland, Boris Pistorius (r.) werden sich zukünftig wohl öfter treffen.
Foto: Verteidigungsministerium Litauen

Dann könnte auch besprochen werden, wie andere EU- und NATO-Staaten aktiver in die Pflicht genommen werden können, die Ukraine zu unterstützen. Mit litauischen Radar-Anlagen und einem weiteren deutschen System geben die beide Partner bereits gute Vorbilder ab.

„Ich empfinde das als eine moralische Führung, die Sie da übernehmen“, lobte der Verteidigungsminister aus Litauen seinen Gastgeber bezüglich des gemeinsamen Briefes mit der deutschen Außenministerin, „dass wir nicht müde werden sollen, dass wir auch weiterhin die Ukraine unterstützen sollen, vor allem bei der Luftverteidigung, die so dringend benötigt wird.“

Mit WhatsApp immer auf dem neuesten Stand bleiben!

Abonnieren Sie unseren WhatsApp-Kanal, um die Neuigkeiten direkt auf Ihr Handy zu erhalten. Einfach den QR-Code auf Ihrem Smartphone einscannen oder – sollten Sie hier bereits mit Ihrem Mobile lesen – diesem Link folgen:

Beitrag teilen

Anzeige
Enforce Tac

Das könnte Sie auch interessieren

Anzeige

Verwendete Schlagwörter

BerlinBoris PistoriusBrigade LitauenLitauenPistoriusVerteidigungsminister

Ähnliche Posts

Index