Die Wirksamkeit militärischer Mittel hängt immer stärker von der Vernetzbarkeit ab. Allein schon hierdurch muss auch die NATO als Bündnis über entsprechende eigene Fähigkeiten in einer am militärischen Hauptquartier aufgehängten Organisationseinheit verfügen. Hinzu kommt die weiterhin starke Abhängigkeit von den kritischen Infrastrukturen des jeweiligen Landes, die wiederum ebenfalls immer mehr vernetzt und digitalisiert sind.
Es ist dabei nicht nur zu erwarten, sondern in der Vergangenheit bereits mehrfach geschehen, dass genau diese kritischen Infrastrukturen zum Ziel von Cyberangriffen werden, besonders im Vorfeld eines Krieges oder als unterschwelliges Angriffsmittel. Das NATO Integrated Cyber Defence Centre (NICC) wird dementsprechend nicht nur die militärischen Bereiche betrachten, sondern auch die das Militär unterstützenden Bereiche der zivilen Wirtschaft im Auge behalten und Technologien auf ihre Sicherheit hin bewerten.
Das NICC wird hierfür ziviles und militärisches Personal aus der NATO, aus verbündeten Staaten plus Experten aus der Industrie zusammenbringen. „Es wird fortschrittliche Technologien nutzen, um unser Lagebewusstsein im Cyberspace zu verbessern und die kollektive Widerstandsfähigkeit und Verteidigung zu stärken“, berichtet die NATO und führt weiter aus: „Im Einklang mit den gemeinsamen Werten und internationalen Verpflichtungen der NATO-Staaten wird das Zentrum einen normengestützten, berechenbaren und sicheren Ansatz für den Cyberspace fördern. Das Zentrum wird seinen Sitz im strategischen Militärhauptquartier der NATO in SHAPE in Belgien haben. Einzelheiten über die Struktur und die Funktionen des Zentrums werden in den kommenden Monaten ausgearbeitet.“
Damit ergänzt das neue NATO Integrated Cyber Defence Centre in Mons (Belgien) das bereits bestehende NATO Cooperative Cyber Defence Centre of Excellence (NATO CCD COE) in Tallinn (Estland), mit dem das Bündnis die Forschung und den Wissenserhalt im militärischen Cyber Defence Bereich erfolgreich fördert.
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