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Schweizer Cyberspace: über 2,5 Millionen potenzielle Schwachstellen

Bei den Swiss Cyber Security Days werden heute die Resultate eines wissenschaftlichen Scans des Schweizer Cyberspace präsentiert; also aller ans öffentliche Internet angeschlossener IT-Infrastrukturen. Über 2,5 Millionen potenzielle Schwachstellen wurden im CH-Cyberraum identifiziert. Davon werden über eine Million als kritisch oder hoch bewertet.

 

Neue Studie zum Schweizer Cyberspace schätzt die Anzahl der potenziellen Schwachstellen, welche Kriminelle ausnutzen könnten bei über 2.5 Millionen.
Neue Studie zum Schweizer Cyberspace schätzt die Anzahl der potenziellen Schwachstellen, welche Kriminelle ausnutzen könnten bei über 2.5 Millionen.
Foto: unsplash / Towfiqu barbhuiya

Der von Dreamlab Technologies CEO Nicolas Mayencourt und Professor Marc K. Peter präsentierte Bericht an den Swiss Cyber Security Days 2024 in Bern zeigt auf, was eine fremden Nation oder Cyberkriminelle sehen würden, welche den Schweizer Cyberraum für mögliche Angriffe analysieren. Der Scan wurde mit der Softwarelösung CyObs durchgeführt. CyObs misst die sogenannte externe Angriffsfläche und inventarisiert alle ans Internet angeschlossene IT-Infrastrukturen (wie beispielsweise Server und Firewalls). Dadurch entsteht auch eine Übersicht der potenziellen Schwachstellen, also der Angriffsfläche für nachrichtendienstliche Aktivitäten im Schweizer Internet.

Schweizer Cyberspace: Zentrale Erkenntnisse aus dem CyObs-Scan

  • Im Schweizer Cyberspace wurden 3.235.826 der Schweiz zugeordnete aktive IPv4-Adressen sowie 1.885.471 aktive Domains gefunden.
  • Der CyObs-Scan identifizierte 2,5 Millionen potenzielle Schwachstellen (basierend auf Metadaten oder der Versionsnummer der Software). Davon werden 421.735 als kritisch und 727.557 als hoch eingestuft (kritische Schwachstellen sind solche mit einem CVSS-Score von 9.0–10, hohe Schwachstellen solche mit einem CVSS-Score von 7.0–8.9).
  • Nur 18,9 % der Server für aktive Domains befinden sich im Schweizer IP-Bereich; 81,1 % der Server befinden sich ausserhalb des Schweizer Cyberspace.
  • Nur rund 13,4 % der DNS-Server befinden sich im Schweizer IP-Bereich; 86,6 % sind ausserhalb der Schweiz. Sie stellen DNS-Dienste für 50,9 % der Domains im Schweizer Cyberspace bereit.
  • Nur 29,4 % der Mail-Exchange-Server befinden sich im Schweizer Cyberspace. Sie versorgen 59,4 % der Domains mit Maildiensten.

Potenzielle Schwachstellen beinhalten unter anderem nicht mehr unterstützte Betriebssysteme mit dokumentierten Sicherheitslücken, nicht aktualisierte Firewalls, ungeschützte Datenbanken, angreifbare Webseiten (auf welchen z. B. die Passwörter von Benutzern gestohlen werden können), angeschlossene industrielle Geräte (mit Schwachstellen und in vielen Fällen ohne vorgeschaltete Firewalls) und FTP-Server.

Im Schweizer Cyberspace wurden zudem 604 aktive Domains bzw. 439 aktive IP4-Adressen der Schweizer Bundesverwaltung (admin.ch) identifiziert. Der Scan zeigte 781 potenzielle Verwundbarkeiten, wovon 18 % als kritisch und 25 % als hoch eingeschätzt werden. Die meisten kritischen potenziellen Schwachstellen in der Internet-Infrastruktur der Schweizer Bundesverwaltung sind veraltete Versionen von OpenSSH und Apache HTTPD.

Nicolas Mayencourt und Marc K. Peter schliessen ihre Keynote mit dem Aufruf, dass die Schweiz viel Potenzial hat, die Basis-Cyberhygiene im nationalen Cyberraum herzustellen. Die öffentliche Diskussion zur nationalen Cybersicherheit ist der Startpunkt für eine nationale Cybersicherheitsstrategie. Sie bildet das Fundament der digitalen Gesellschaft und stellt für ihre Bürgerinnen und Bürger die Themen der digitalen Rechte, der Privatsphäre und Produktsicherheit in den Fokus der politischen und wirtschaftlichen Investitionen, die mit der digitalen Transformation unausweichlich sind.

Quelle: Pressemitteilung Dreamlab Technologies AG

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