Trumps Botschaft an Khamenei – Friedensangebot oder letzte Warnung?

Das Regime in Teheran unter Ayatollah Ali Khamenei setzt neue Maßstäbe in Sachen Täuschung. Nimmt man dieses Vorgehen und die Naivität, mit der die Welt dem iranischen Atomprogramm begegnet, zusammen, ergibt sich daraus eine ernsthafte Bedrohung – nicht nur für Israel.

US_Präsident Donald J. Trump (l.) schrieb einen Brief an das iranische Staatsoberhaupt, Ajatollah Ali Khamenei.
US_Präsident Donald J. Trump (l.) schrieb einen Brief an das iranische Staatsoberhaupt, Ajatollah Ali Khamenei.
Fotos: Weißes Haus; Religionsbüro Iran

Die Bedrohung: Der Iran hat seine „Ausbruchszeit“, also die Zeit, die benötigt wird, um genug Uran für eine Waffe anzureichern, von 10 bis 15 Tagen auf „vermutlich weniger als eine Woche“ verkürzt, so General Anthony Cotton, Kommandeur des US-amerikanischen Strategischen Kommandos, der jetzt vor dem Streitkräfteausschuss des Senats aussagte.

Jahrelang haben die gesamte westliche Welt, die UNO, die Atomwaffenkontrollgremien, die USA, Europa und natürlich Israel den Iran mit Samthandschuhen angefasst. Teheran nutzte diese Zeit, um die Fähigkeit zur Herstellung seiner ersten Atombombe zu erlangen. Die cleveren Iraner haben auch darauf geachtet, ihre Nuklearanlagen zu schützen, indem sie sie tief unter der Erde verlegten. Jetzt versucht Präsident Donald J. Trump, Teheran davon zu überzeugen, sein militärisches Atomprogramm zu stoppen.

Laut einem Bericht von Sky News gab Trump vor etwa drei Wochen bekannt, dass er einen Brief an den Obersten Führer des Iran, Ali Khamenei, geschickt habe. Iranische Quellen, die mit den Einzelheiten vertraut sind, sagten, dass der Text des Briefes mit einem Aufruf zur Zusammenarbeit und dem Erzielen von Vereinbarungen begann. „Es ist an der Zeit, ein neues Kapitel der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Respekts aufzuschlagen. Wir haben eine historische Chance“, schrieb Trump an Khamenei.

Trump geht auf Khamenei zu

„Die Vereinigten Staaten sind unter meiner Führung bereit, einen großen Schritt in Richtung Frieden, Nicht-Eskalation und Aufhebung der Sanktionen zu machen“, schrieb Trump. Noch in seiner vorherigen Amtszeit hatte er unter anderem die Verhängung von Sanktionen gegen Beamte der Revolutionsgarden wegen ihres Atomprogramms angekündigt und ein Jahr später den Rückzug der USA aus dem Atomabkommen und die Verhängung zusätzlicher Sanktionen.

Weiter richtete Trump in dem Brief eine ausdrückliche Drohung an den Iran und schrieb an Khamenei: „Wenn Sie die Ihnen entgegengestreckte Hand ablehnen und den Weg der Eskalation und der Unterstützung terroristischer Organisationen wählen, warne ich Sie vor einer entschiedenen und schnellen Reaktion.“ Der US-Präsident betonte außerdem: „Wir werden nicht tatenlos zusehen, wenn Ihr Regime unser Volk oder unsere Verbündeten bedroht.“

„Wenn Sie zu Verhandlungen bereit sind, sind wir es auch“, schrieb Trump weiter, “aber wenn Sie weiterhin die Forderungen der Welt ignorieren, wird die Geschichte bezeugen, dass Sie eine große Chance verpasst haben.“ Trumps Brief an Khamenei wurde vor dem Hintergrund von Mutmaßungen versandt, dass die USA gemeinsam mit Israel gegen die Nuklearanlagen vorgehen könnten.

Iran bestätigt Schreiben und antwortet

Der iranische Außenminister Abbas Araqchi bestätigte offiziell, dass sie Trump über Oman ein Antwortschreiben geschickt haben, in dem sie unter anderem auf das Angebot der Zusammenarbeit und das Atomprogramm Bezug nahmen. Araqchi kündigte an, dass der Iran nicht zu direkten Verhandlungen mit den USA, aber weiterhin zu indirekten Gesprächen bereit sei.

Allerdings hat der Iran in den letzten Tagen deutlich gemacht, dass er unter keinen Umständen bereit ist, über sein Programm für ballistische Raketen und die ihm unterstehenden terroristischen Organisationen in der Region zu sprechen. Dies liege nach Angaben des Iran daran, dass die Milizen „unabhängig“ agierten.

Es sollte klar sein, dass nur die USA wirklich in der Lage sind, gegen das Atomprogramm des Iran vorzugehen. Die Atomanlagen befinden sich tief im Boden und sind durch dicke Betonschichten geschützt. Nur die Vereinigten Staaten verfügen über Waffensysteme, die in der Lage sind, die iranischen Atomanlagen zu treffen. Eines der dazu befähuigten Systeme ist die GBU 43/B Massive Ordnance Air Blast (MOAB), auch bekannt als „Mutter aller Bomben“.

Bereiten die USA einen Militärschlag vor?

Israel allein kann heute nicht gegen das iranische Atomprogramm vorgehen. Diese Gelegenheit wurde verpasst. Israel hat das iranische Nukleararchiv erbeutet und laut ausländischen Quellen auch mehrere iranische Nuklearwissenschaftler getötet, aber all dies diente nur der öffentlichen Darstellung. All diese Aktionen haben das iranische Atomprogramm nicht im Geringsten aufgehalten. Jetzt könnte nur noch eine sehr aktive Beteiligung der USA dazu führen, dass dieses Programm gestoppt wird.

Jüngsten Berichten zufolge konzentrieren die USA tatsächlich Luft- und Seestreitkräfte in Gebieten, die sofortige Angriffe auf Ziele im Iran ermöglichen, allerdings bisher gibt es keine wirklichen Aktivitäten. Die Welt – einschließlich Israel – hat jahrelang geschlafen und ist zum Spielball der Ayatollahs im Iran geworden, die sich die Naivität des Westens zunutze gemacht haben.

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