Thales mit Infanterieradar auf dem KSK-Symposium

Auf dem 9. KSK-Symposium Rüstung 2024 zeigte Thales sein tragbares Infanterieradar Ground Observation Radar GO12. Thales vertreibt dieses als Boden- und Küstenüberwachungsradar der neuesten Generation im mittleren Reichweitenbereich. Es ist kompakt und wiegt 16 kg.
Das Infanterieradar Ground Observation Radar GO12 von Thales auf einem THeMIS Unmanned Ground Vehicle von Milrem.
Das Infanterieradar Ground Observation Radar GO12 von Thales auf einem THeMIS Unmanned Ground Vehicle von Milrem.
Foto: André Forkert/cpm Defence Network

Auf dem Symposium wurde das Infanterieradar am Thales-Stand auf Dreibein und auf Lastenkraxe von Linderhof gezeigt. KNDS hatte es als Sensor auf dem Milrem Robotics THeMIS Unmanned Ground Vehicle (UGV). Zuletzt wurde es in ein Bundeswehr-Test Grand Eagle II in Litauen auch auf dem ARX UGV eingesetzt. Auch die Installation des GO12 auf einem Mast ist durch sein geringes Gewicht denkbar einfach. So wurde in der Vergangenheit das GO12 auf einem Zippermast bei Tests mit dem LL UTV für das KSK getestet.

Dank des geringen Gewichts ist das Radar vielseitig, hochmobil sowie auf- und abgesessen einsetzbar. Laut Hersteller bietet es eine Detektionsfähigkeit von 60 m bis 26 km sowohl gegen sich schnell bewegende als auch gegen langsame Ziele. 10 km Detektionsreichweite bei Personen und bis zu 26 km bei Fahrzeugen. Es ist aber jeweils eine direkte optische Sicht notwendig. Es kann aber nicht nur detektieren/aufklären, sondern auch Steilfeuer einlenken.

In fünf Minuten steht das Infanterieradar

Lediglich fünf Minuten werden für den Aufbau im Feld benötigt, so Thales. Eine Betriebszeit von acht Stunden wird durch kommerziell erhältliche Standardbatterien sichergestellt. Ein optionales Kit für Solarenergie ermöglicht sogar einen batterieunabhängigen Betrieb. Moderne Schnittstellen ermöglichen die Anbindung des Radars an verschiedene C4I Systeme. Über ein Kabel oder Funkgeräte kann es auch abstandsfähig aus einer Deckung und Sicherheit heraus genutzt werden.

Das Ground Observation Radar GO12 von Thales wiegt nur 16 kg.
Das Ground Observation Radar GO12 von Thales wiegt nur 16 kg.
Foto: André Forkert/cpm Defence Network

Seit rund zwei Jahren ist das Infanterieradar in der Ukraine im Einsatz, ein anderer Nutzer ist Frankreich. Dort wird er auch im Sprungeinsatz bei den Fallschirmjägern und Spezialkräften genzutzt. Das Gesamtsystem (Sensor, Dreibein, Tablet, Kabel, Batterien, etc.) wird dabei auf zwei bis drei Infanteriesoldaten verteilt.

Waffenzielgeräte von Thales

Ebenfalls vor Ort gezeigt wurde das Serienmodell des Waffenzielgerät XTRAIM. Dabei handelt es sich um ein leichtes und kompaktes Reflex-Rotpunktvisier, das auch einen Wärmebildsensor umfasst. XTRAIM ist für Sturmgewehre vorgesehen. XTRAIM kombiniert dabei das Reflex-Rotpunktvisier mit der Wärmebildtechnologie (I²/IR Fusion-Technologie), um so Ziele zuverlässige sowohl bei Helligkeit als auch bei Dunkelheit zu erkennen.

Das neue Produkt zeichnet sich außerdem durch ein hervorragendes ergonomisches Design aus und ist für eine hohe Wartungsfreundlichkeit optimiert. Die verschiedenen Modi unterstützen den Soldaten zu Beispiel bei der Entdeckung getarnter Schützen durch den Outline-Modus.

Seit rund einem Jahr ist es laut Thales bei etlichen Kunden in Nutzung, vor allem in Europa und Asien. Thales wollte es nicht bestätigen, aber auch gut informierten Kreisen gehören zum Nutzerkreis auch die ukrainischen Spezialkräfte und Infanterieverbände. Aktuell testen mit der französischen Groupe d’intervention de la gendarmerie nationale (GIGN) auch erste Polizeieinheiten die Waffenoptik.

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