Chile & Deutschland – Technisch-militärisches Abkommen unterzeichnet

Im Kontext der aktuellen globalen Spannungen sucht auch die Bundeswehr neue Partner, bzw. versucht bestehende Partner besser an sich zu binden. Bereits am 29. Juli hatten Chile und Deutschland einen weiteren Schritt zur Stärkung des Bündnis unternommen. Beide Länder haben in Chile ein Technisch-militärisches Abkommen unterzeichnet, das Chile den Zugang zum Logistiksystem der NATO ermöglicht.

Unterzeichnung des Kooperationsabkommens zwischen Chile und Deutschland. Verwaltungsministerin Adriana Delpiano und die deutsche Botschafterin Fries-Gaier (v.r.n.l.) (Foto- DEU Botschaft)
Unterzeichnung des Kooperationsabkommens zwischen Chile und Deutschland. Verwaltungsministerin Adriana Delpiano und die deutsche Botschafterin Fries-Gaier (v.r.n.l.).
Foto: Deutsche Botschaft Chile

Dieser Schritt ist ein echter Meilenstein in den bilateralen Beziehungen und spiegelt das enorme gegenseitige Vertrauen wider, und verspricht Vorteile für künftige Zusammenarbeit. Die Zeremonie unter dem Vorsitz der chilenischen Verwaltungsministerin Adriana Delpiano und der deutschen Botschafterin in Santiago de Chile, Susanne Fries-Gaier, fand in einer Atmosphäre der Zusammenarbeit und des gemeinsamen Engagements statt.

Bereits seit 2004 besteht eine militärische (durch BMVg) und polizeiliche (durch Bundeskriminalamt) Kooperationen mit dem südamerikanischen Land. Diese wird regelmäßig aufgefrischt und erweitert.

Offizielle Zeremonie beschließt Abkommen

Bei der Zeremonie betonte Ministerin Delpiano, das Abkommen stelle ein neues Kapitel in Chiles Beziehungen zur NATO dar, und ermöglicht den reibungslosen Zugang zur NATO-Ausrüstung. „Angesichte der Bedrohungen durch aktuelle Konflikte sind verlässliche Partner unerlässlich. Dieser Schritt stärkt unsere internationale Kooperationen und ermutigt uns, die Fähigkeiten unserer nationalen Verteidigungsinstitutionen kontinuierlich zu verbessern“, erklärte sie während der Veranstaltung.

Botschafterin Fries-Gaier betonte ihrerseits die Bedeutung dieser Zusammenarbeit, die über die technischen Aspekte hinausgeht und ein Vertrauensverhältnis symbolisiert. „Dieses Abkommen erleichtert nicht nur den logistischen Zugang, sondern eröffnet auch Möglichkeiten zum Austausch von Wissen und Ressourcen in einer zunehmend anspruchsvollen Welt.“

Mit dem jetzigen Abkommen unternimmt Chile einen Schritte zur Modernisierung seiner Verwaltungslogistik. Dank der Anschaffung der MC-Katalogsoftware des Tschechischen Unternehmens AURA erhält das Land die Möglichkeit sich dem Level 2 des NATO-Katalogisierungssystems anzunähern. Dieses Tool ermöglicht den Südamerikanern den Austausch von Logistikdaten in einer gemeinsamen Sprache mit anderen verbünden Nationen und optimiert so die Interoperabilität und das Ressourcenmanagement.

Lange Kooperation – Chile und deutsches BMVg

Die Bundeswehr und das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) kooperieren mit Chile bereits seit längerem in verschiedenen Bereichen, insbesondere im Bereich der militärischen Ausbildung und der sicherheitspolitischen Zusammenarbeit. Die Zusammenarbeit umfasst auch den Austausch von Informationen und die Teilnahme an gemeinsamen Übungen.

Bei der militärischen Ausbildung unterstützt die Bundeswehr das Land bei der Ausbildung von Soldaten und Offizieren, insbesondere in Bereichen wie Logistik, Führung und Technik. Auch findet ein Austausch über sicherheitspolitische Themen statt, um die Stabilität und Sicherheit in der Region zu fördern. Zudem nehmen die Bundeswehr und die chilenischen Streitkräfte regelmäßig an gemeinsamen Übungen teil, um die Interoperabilität zu verbessern und die Zusammenarbeit zu stärken.

In Santiago de Chile befindet sich der Militärattachéstab, der die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern koordiniert. Der Militärattachéstab in Santiago ist ein Regionalstab für das Partnerland – und auch für Ecuador und Paraguay zuständig.

Die Zusammenarbeit zwischen der Bundeswehr und Chile ist Teil der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik, die auf die Stärkung von Partnerschaften und die Förderung von Sicherheit und Stabilität in verschiedenen Regionen der Welt abzielt, so das BMVg.

Die Bundesregierung hat im Jahr 2020 die Indo-Pazifik-Leitlinien verabschiedet, die Deutschlands Engagement in der Region verstärken sollen, was auch die Zusammenarbeit mit Chile im Rahmen dieser Strategie einschließt. Die Zusammenarbeit mit Chile ist ein Beispiel für die Bemühungen der Bundeswehr, ihre Präsenz und ihren Einfluss in Lateinamerika zu stärken.

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