Auf den DALO Industry Days 2024 in Kopenhagen zeigte Elbit Systems seinen Mehrfachraketenwerfer PULS. Dieser biete in Abhängigkeit von der verwendeten Rakete eine Reichweite von bis zu 300 km.
Der Mehrfachraketenwerfer Purpose Universal Launching System (PULS) kann eine breite Palette von Artillerieraketen verschießen. Das Portfolie umfasst die 122 mm ACCULAR-Rakete mit einer Reichweite von bis zu 35 km. Der PULS-Werfer kann bis zu 18 ACCULAR-Raketen aufnehmen. Mit der EXTRA-Rakete liegt die Wirkung bei bis zu 150 kg. Vier Raketen pro Werfer sind möglich. Bis zu 300 km kann mit der Predator-Hawk-Rakete gewirkt werden. Hierbei kann PULS aber nur noch zwei Raketen aufnehmen.
Die Niederlande haben 20 Systeme bestellt und auch Dänemark wird ein Nutzerstaat. Deutschland will über die Niederlande 2+3 Systeme in die Nutzung übernehmen, um als Sofortmaßnahme die an die Ukraine abgegebenen fünf Raketenwerfer vom Typ Mars II zu ersetzen. Für die Bundeswehr erfolgt die Anpassung zusammen mit Elbit-Partner KNDS Deutschland.
Beim Mehrfachraketenwerfer PULS von Elbit Systems wird jedoch keine „Europäisierung“ möglich sein, also keine Integration europäischer oder US-amerikanischer Flugkörper. Daher zeigt KNDS Deutschland auf den DALO Days praktisch die PULS-Folgelösung. Dieser beinhaltet einen europäischen Ansatz und natürlich auch nach europäischen Sicherheitsnormen.
Mehrfachraketenwerfer PULS auf allen gängigen 8×8 Plattformen möglich
Als Mobilitätsplattform kommen alle 8×8 LKW in Frage. Vor Ort wird die Lösung auf einem Mercedes-Benz ARCOS als ungeschützte Variante gezeigt. Angeboten wird auch der geschützte IVECO Trakker 8×8.
Die Reichweite – in Abhängigkeit von den genutzten Raketen – wird ebenfalls bis zu 300 km betragen. Vor Ort wurde das System Mehrfachraketenwerfer PULS mit der Kongsberg Defence & Aerospace Naval Strike Missile (NSM) sowie der Predator-Hawk-Rakete von Elbit Systems gezeigt. Die NSM hat eine operative Reichweite von 200 km, die NSM 1A sogar 250 km.
Neben Schiffen kann die NSM mittlerweile auch gegen Landziele eingesetzt werden. Aber auch andere existierende oder noch in der Entwicklung befindlichen Raketen sind angedacht und machbar. Zum Beispiel die Joint Fire Support Missile (JFS-M) von MBDA oder eine angedachte Rakete zur Verbringung der fernverlegbaren Panzerabwehrmine AT-2 von Dynamit Nobel Defence (DND). Per LKW-Kran wird ein autonomes Nachladen möglich sein.
KNDS Deutschland als unabhängiger Systemintegrator integriert zudem ein europäisches Feuerleitsystem in den Mehrfachraketenwerfer PULS. Das System soll in rund zwei Jahren marktverfügbar sein. Angedacht dazu ist ein Joint Venture aus KNDS und Elbit Systems, mit einem Sitz in Deutschland.
In zwei Wochen – am 4. & 5. September – findet in der Rhein-Mosel-Halle in Koblenz mit der zweitätigen Fachveranstaltung inklusive begleitender Industrieausstellung RüNet 2024 eine ähnliche Veranstaltung statt.
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