Er wurde von 1979 bis 1998 in einer Stückzahl von 992 Exemplaren gebaut, doch seinen Erstflug absolvierte der Panavia 200 (PA-200) Tornado bereits im August 1974 in Manching. Anlässlich des runden Geburtstags zu 50 Jahre Tornado erhielt der Kampfjet jetzt eine Sonderlackierung. Die soll theoretisch 25 Jahre halten – auch wenn die Nachfolge des noch immer aktiven Schwenkflüglers längst geklärt ist.
Entwickelt und gebaut wurde der Tornado als zweistrahliges Mehrzweckkampfflugzeug von der Panavia Aircraft GmbH, einem Konsortium aus BAE Systems, Messerschmitt-Bölkow-Blohm (heute Airbus) und Aeritalia (heute Leonardo). Deutschland beschaffte insgesamt 357 Maschinen dieses Typs, von denen noch 80 bis 2030 ihren Dienst leisten sollen. Abgelöst werden die letzten Tornados durch 15 Eurofighter Typhoon ECR für die elektronische Kampfführung und 35 Maschinen vom Typ F-35 für die nukleare Teilhabe.
50 Jahre Tornado – Tarnanstrich mit Symbolcharakter
Die kürzlich vorgestellte Sonderlackierung von Grafikdesigner Thomas Marschik zu 50 Jahre Tornado nimmt Bezug auf die Geschichte des Jagdbombers. Von der Farbgebung des ersten Prototyps bis zu den verschiedenen Tarnanstrichen während und nach dem Kalten Krieg wurden Elemente verwendet, um „Elemente der Vergangenheit mit einem Blick in die Gegenwart“ zu verbinden.
35 kg Farbe und rund 45 kg Klarlack waren nötig, um den Tornado anlässlich seines Geburtstags aufzuhübschen. Doch auch wenn er in seiner Sonderlackierung auf der diesjährigen ILA in Berlin noch einmal gezeigt wird, geht es mit dem Kampfjet allmählich zu Ende. 50 Jahre Tornado hinterlassen ihre Spuren: Seinerzeit war der Flieger absolute Spitzentechnik: extremer Tiefflug in bis zu 30 m Höhe (manuelle Steuerung) bei jedem Wetter, Luftbetankungsanlage, Elektronische Kampfführung usw.
Bis 2005 flog auch die Marine mit Tornado
Die Bundeswehr nutzte den Tornado mehrfach auch im Einsatz. In Bosnien und auch im Kosovo-Krieg flog die Luftwaffe Aufklärungsflüge und bekämpfte feindliche Radarstellungen mit dem Schwenkflügler. Von 2007 bis 2010 waren sechs Maschinen in Masar-e Sharif/Afghanistan stationiert. Weitere sechs Tornados waren in der Türkei stationiert, um sich an internationalen Aufklärungsmissionen in Syrien und Irak zu beteiligen.
Auch die Marine verfügte seit den späten Siebzigerjahren in den Marinefliegergeschwadern 1 und 2 über Kampfflugzeuge vom Typ Tornado. Damals hatte „der“ Tornado auch noch ein anderes Geschlecht und war eine „Sie“, wie das Video unten zeigt. Vielleicht rührte der Artikel seinerzeit von den zahlreichen anderen Namen, die der Tornado führte: „die Geheimwaffe“ oder „die eierlegende Wollmilchsau“.
„Und auch hier kann ich nur bestätigen, dass dieses Flugzeug im Wesentlichen alles das bietet, was wir für die nächste Dekade brauchen“, sagte 1977 der damalige Kommandeur der Flottille der Marineflieger, Flottillenadmiral Rudolf Deckert, nach einem Demonstrationsflug. Aus der Dekade sind mittlerweile 50 Jahre Tornado geworden – ein europäisches Kampfflugzeug, das Geschichte geschrieben hat.
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