Der Krieg in der Ukraine und die jüngsten israelischen Angriffe auf iranische Atomanlagen haben das Interesse am Ice Breaker-Marschflugkörper von Rafael erhöht – auch aus Deutschland. Das Unternehmen gibt zwar keine Informationen über potenzielle Kunden bekannt, aber israelische Verteidigungsquellen sagten gegenüber Defence Network, dass die Bundeswehr ein gesteigertes Interesse an diesem neuen und erst 2022 erstmals präsentierten Lenkflugkörper besitzt.
Laut Rafael ist Ice Breaker ein Force Multiplier, um die Herausforderungen moderner Kriegsführung mithilfe einer hochpräzisen Lenkwaffenlösungen des bewährten Herstellers zu bewältigen. Das Unternehmen gibt zudem an, dass der Marschflugkörper gegen elektronische Störmaßnahmen resistent und in Gebieten ohne GPS-Empfang voll einsatzfähig ist. In einer offiziellen Erklärung von Rafael heißt es, dass die Ice Breaker präzise Schlagkraft aus einer Entfernung von bis zu 300 km bietet.
Die Fähigkeiten des Ice Breaker
Der Marschflugkörper verfügt laut dem Unternehmen über einen fortschrittlichen IIR-Sucher (Imaging Infra-Red), der sich ideal für den Einsatz gegen stationäre oder sich bewegende Land- und Seeziele in fortgeschrittenen Anti-Access/Area-Denial-Gebieten (A2/AD) eignet.
Der offiziellen Pressemitteilung zufolge ist Ice Breaker zudem mit verschiedenen Luftplattformen kompatibel, darunter Kampfflugzeuge, Leichtflugzeuge und Hubschrauber. Die Missile bleibt unter allen Wetterbedingungen voll einsatzfähig. Die Datenverbindung des Flugkörpers unterstützt Entscheidungen in Echtzeit und taktische Aktualisierungen mit Midflight Abort und Battle Damage Assessment (BDA).
Das Unternehmen betont, dass der Marschflugkörper unter Verwendung der einzigartigen, kampferprobten künstlichen Intelligenz-Technologie von Rafael, Deep Learning und Big Data-basiertem Scene Matching, entwickelt wurde, was eine automatische Zielerfassung (ATA) und automatische Zielerkennung (ATR) ermöglicht.
Der Marschflugkörper fliegt mit hoher Überschallgeschwindigkeit und verfügt über eine multidirektionale, synchronisierte full sphere Angriffsfähigkeit, die auf vordefinierten Angriffsplänen basiert und Wegpunkte, Azimut, Aufprallwinkel und Zielpunktwahl berücksichtigt. Dies gewährleistet laut dem israelischen Unternehmen eine hohe Wahrscheinlichkeit für den Erfolg der Mission.
Der Marschflugkörper für abstandsfähige Wirkung
Der Ice Breaker ist vier Meter lang und wiegt 770 Pfund, einschließlich einer 250 Pfund schweren Penetrations-, Spreng- und Splitterladung. Wie bereits erwähnt, zeigt Deutschland im Rahmen der umfassenden europäischen Pläne zur Verbesserung der Verteidigung als Reaktion auf veränderte Sicherheitslage, wie sie durch den Krieg in der Ukraine deutlich geworden ist, zunehmendes Interesse an dem in Israel hergestellten Flugkörper. Hiermit ließen sich weitere Fähigkeiten zur Wirkung auf Distanz beschaffen.
Wie die erfolgreiche Zusammenarbeit von Eurospike mit Diehl Defence und Rheinmetall in Deutschland zeigt, verfügt Rafael zudem über langjährige Erfahrung in der Zusammenarbeit mit europäischen Rüstungsunternehmen sowie der Verständigung zur Produktion und zum Wissenstransfer. Doch obwohl Deutschland und Europa großes Interesse am Ice Breaker haben, gibt es bis heute noch keine Informationen über konkrete Aktivitäten hinsichtlich eines kommenden Vertrags.
Rafael wies in allen ersten Gesprächen mit deutschen Vertretern darauf hin, dass der Ice Breaker in Flugzeugtypen wie dem Eurofighter integriert werden kann, der in der deutschen Luftwaffe eine wichtige Rolle spielt. Jüngste Verteidigungskooperationen zwischen Israel und Deutschland, beispielsweise beim Raketenabwehrsystem Arrow und dem aktiven Schutzsystem Trophy, unterstreichen ebenfalls die zunehmend engen Beziehungen, die künftige Geschäfte mit der Ice Breaker-Flugkörperfamilie erleichtern könnten.
Israelische Quellen teilten dem Defence Network zudem mit, dass der Ice Breaker die Präzisionsangriffsfähigkeiten der deutschen Streitkräfte erheblich erweitern würde, da er es ermöglicht, hochwertige Land- und Seeziele aus sicherer Entfernung mit hoher Genauigkeit zu bekämpfen, selbst gegen fortschrittliche Luftabwehrsysteme und in Umgebungen mit elektronischer Kriegsführung. Dies stünde eindeutig im Einklang mit den aktuellen Prioritäten der NATO und Deutschlands im Bereich der Verteidigungsmodernisierung.
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