Die aktuelle Drohnenzwischenfälle in Dänemark, Norwegen aber auch über den Truppenübungsplätzen und vermehrt der kritischen Infrastruktur in Deutschland zeigen, die Bedrohung durch unbemannte Fluggeräte – Drohnen, Unmanned Aerial Vehicle (UAVs) – wächst stetig. Gleichzeitig kursieren viele unvollständige oder irreführende Informationen über wirksame Schutzmaßnahmen gegen die Drohnengefahr. Der Spezialist für Counter-UAV-Sytseme, Aaronia AG, will mit einigen dieser aufräumen und für mehr Transparenz sorgen. Gleichzeitig will die Firma aufzeigen, wie moderne Drohnendetektionssysteme arbeiten – und welche Lösungen heute bereits zuverlässig verfügbar sind.
Ein modernes Schutzsystem stützt sich nicht auf eine einzelne Technik, sondern auf Sensorfusion: Funkdetektion, Radar und Kamera ergänzen sich und schaffen ein vollständiges Lagebild, so Aaronia.
- Funkdetektion liefert die frühesten Hinweise.
- Radar bestätigt Position und Flugbewegung unabhängig von Funksignalen.
- Kamera ermöglicht die visuelle Verifizierung und damit die finale Entscheidungsgrundlage für Sicherheitskräfte.
Nur durch ein Zusammenspiel verschiedener Sensoren kann ein eindeutiges und zuverlässiges Lagebild generiert werden.
Funkdetektion – das Herzstück der Früherkennung
Viele Drohnen steuern und überwachen sich über Funkverbindungen zu ihren Operatoren; andere Typen (z. B. sogenannte „Kamikaze“- oder voreingestellte Drohnen) fliegen jedoch autonom ohne laufende Funkverbindung. Deshalb ist eine Detektionsstrategie, die Funksignale erkennt und zusätzlich andere Sensoren einbindet, essenziell.
Das AARTOS-System von Aaronia bietet daher eine nach eigenen Aussagen weltweit führende Funkdetektion:
Technische Kenndaten | Werte / Beschreibung |
Frequenzabdeckung | 10 MHz bis 8 GHz – deckt die relevanten zivilen und viele militärische Bänder ab. |
Reichweite | Erfassungen sind in vielen Szenarien bis zu 80 km möglich – ausreichend, um großflächige Areale wie Flughäfen oder Industrieparks frühzeitig abzudecken. |
Intelligente Signalverarbeitung | Die empfangenen Signale werden nicht nur erkannt, sondern auch charakterisiert, lokalisiert und in Teilen entschlüsselt. So können Informationen wie Position der Drohne und des Operators, Flughöhe, Geschwindigkeit oder sogar die Seriennummer extrahiert und in Echtzeit dargestellt werden. |
Jammer-Fähigkeiten | Der AARTOS 360° Smart Jammer kann innerhalb eines sehr breiten Frequenzbereichs jede einzelne Frequenz gezielt stören – nicht nur Standardbänder. Damit lassen sich auch nicht-standardmäßige oder militärische Frequenzen adressieren und präzise Störungen ausführen, statt großflächig ganze Funkbereiche zu blockieren. |
„Funkdetektion ist die Grundlage für wirksamen Schutz“, erklärt Stephan Karschansky, CEO Aaronia Österreich. „Unsere Systeme liefern oft die frühesten Hinweise, noch bevor eine Drohne sichtbar wird. Das verschafft Sicherheitskräften wertvolle Zeit für die Lagebeurteilung und Maßnahmenplanung.“
Radar und Kamera – die Verifizierungsstufen
Während die Funkdetektion den Erstalarm liefern kann, übernimmt Radar die unabhängige Bestätigung von Position und Flugbahn — auch wenn kein Funksignal empfangen wird. Die optische Verifikation per Kamera ermöglicht schließlich die eindeutige Identifikation der Drohnengefahr.
Erst durch diese abgestuften Verifikationsschritte kann eine fundierte Entscheidung über Gegenmaßnahmen getroffen werden. Mit Hilfe der Kamera kann vor allem festgestellt werden, ob es sich wirklich um eine Drohne handelt, um welchen Drohnentyp, ob dieser bewaffnet ist (oder sein kann), oder ob es sich um eine reine Aufklärungsdrohne handelt.
Von der Detektion zur Abwehr
Erst wenn eine Drohne präzise lokalisiert ist, sind gezielte Gegenmaßnahmen möglich. Das AARTOS-System ermittelt sowohl den Standort der Drohne als auch, woher die Steuerungssignale stammen können, und übermittelt diese Informationen in Echtzeit, etwa per App, direkt an Sicherheitsbehörden.
Diese können dann nicht nur die Drohne bekämpfen, wobei bekämpfen nicht immer einhergeht mit abschießen oder zerstören. Eine Bekämpfung kann auch nur die Störung der Signale – Steuerung oder Videolink – sein.
Damit hat der Bediener keinen Zugriff mehr. Je nach Drohnentyp ist das voreingestellte Verhalten aber unterschiedlich. Einige verharren bei GPS- und Steuerungsverlust auf der Stelle und landen vor Ort nach gegebener Zeit automatisch, andere kehren zum Startpunkt zurück. Mit der Position des Bedieners kann ein unmittelbarer Zugriff erfolgen, und so der Täter und nicht nur die Drohne sichergestellt werden.
Drohnengefahr – Abwehrtechnologien im Überblick:
- Jamming: gezielte Störung von Funkkanälen zur Unterbrechung der Steuerung. Der AARTOS 360° Smart Jammer kann innerhalb eines sehr breiten Frequenzbereichs jede einzelne Frequenz gezielt stören — nicht nur Standardbänder. Das erlaubt es, auch auf nicht-standardmäßige oder militärische Frequenzen einzugreifen und so gezielte, präzise Störungen auszuführen, statt großflächig und pauschal ganze Funkbereiche zu blockieren.
- Spoofing: Täuschung von GPS- oder Navigationssignalen, um eine Drohne zu fehlzuleiten.
- Takeover: technisch gesteuerte Übernahme der Kontrolle einer Drohne
Alle diese Maßnahmen unterliegen strengen rechtlichen Rahmenbedingungen und dürfen nur von autorisierten Stellen eingesetzt werden. Ziel moderner Systeme ist stets, Wirksamkeit und minimale Nebenwirkungen zu verbinden.
Bewährter Schutz weltweit im Einsatz
Mit über 650 installierten Systemen weltweit ist das AARTOS-System von Aaronia praxiserprobt. Zu den Anwendern zählen internationale Flughäfen wie Changi (Singapur), Muscat (Oman) und London Heathrow (UK). Zudem hat das System erfolgreich hochrangige Ereignisse geschützt – zuletzt den NATO-Gipfel in Den Haag sowie den G20-Gipfel in Rio de Janeiro.
„Die Bedrohung durch Drohnen nimmt zu – und damit auch die Verantwortung, kritische Infrastruktur und Großveranstaltungen zu schützen“, so Kraschansky. „Mit dem AARTOS-System bieten wir heute eine Lösung, die weltweit eingesetzt wird und ihre Leistungsfähigkeit täglich unter Beweis stellt.“
Die Systeme zur Abwehr der Drohnengefahr werden auch regelmäßig auf den Messen wie Eurosatory, Enforce Tac oder zuletzt der DSEI UK 2025 vorgestellt.
Text: Redaktion / af
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