„Einen wertvollen Beitrag für eine kriegstüchtige und nachhaltige Sicherheitspolitik“, nannte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius die heutige Unterzeichnung des Eckpunktepapiers über die zeitlich befristete Aufteilung des Geländes Marinearsenal Warnowwerft (Mars WW) am Standort Rostock-Warnemünde. An diesem Beispiel zeige sich, wie Synergien zwischen Sicherheitspolitik und Zivilwirtschaft genutzt werden können.
Das Bundesministerium der Verteidigung, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, das Wirtschafts- und das Landwirtschaftsministerium aus Mecklenburg-Vorpommern sowie die Meyer Gruppe und Smulders Group als Investoren haben sich auf Eckpunkte zur zivilen und industriell-gewerblichen Nutzung eines Teiles des 200.000 m2 großen Südgeländes der Liegenschaft MArs WW geeinigt.
Wie der Verteidigungsminister in seiner Ansprache heute Vormittag in Rostock betonte, sei „die Möglichkeit der temporären Mitnutzung ein gelungenes Beispiel für Kooperation zwischen Staat und Industrie in besonderen Zeiten. Wir unterstreichen, dass zeitgemäße Landes- und Bündnisverteidigung über rein militärische Anforderungen hinausgeht und im Interesse der Gesamtverteidigung wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt.“ Hier sei eine gelungene Energiewende ein zentraler Baustein auch für die Energiesicherheit.
Die Nutzung des Marinearsenals Warnowwerft
Das Marinearsenal Warnowwerft gewährleistet in Rostock die effektive Instandsetzung maritimer Waffensysteme der Bundeswehr wie auch verbündeter Nationen. „Deutschland kommt im Rahmen dieser Bündnisverteidigung eine besondere Bedeutung eine besondere Rolle zu“, erklärte Verteidigungsminister Pistorius. „Wir sind Drehscheibe und zentrale logistische Basis bei der Verteidigung der NATO-Ostflanke und der Standort Rostock spielt dabei nicht nur geografisch eine große Rolle.“ Aus diesem Grund entsteht zusätzlich zu den zivilwirtschaftlichen Maßnahmen auf dem Südgelände der Warnowwerft ein Logistik-Hafen als NATO Deployment Hub, der die Fähigkeitsforderungen von NATO und EU erfüllen und die Verlagerung von Truppen, Material und Versorgung in Mittel- und Osteuropa ermöglichen soll.
Bis Ende des ersten Quartals 2024 sollen die heute vereinbarten Eckpunkte zur Warnowwerft in einen Vertrag umgesetzt und unterzeichnet werden. „Die gemeinsame Nutzung des Marinearsenals – und die Betonung liegt eben auf gemeinsam – ist gelebter Ausdruck dieses Zusammenwirkens und dieser gemeinsam wahrgenommenen Verantwortung“, fasste der Minister das Vorhaben zusammen.