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DALO: Moderne Sperrfähigkeiten im Fokus

Lange wurden Minen verteufelt und als nicht mehr notwendig angesehen. Doch spätestens seit der Rückbesinnung auf die Landes- und Bündnisverteidigung und den Kämpfen um die Ukraine hat auch hier sich das Bild gewandelt. Unser Autor berichtet von neuen Sperrfähigkeiten, die auf den DALO Industry Days gezeigt wurden.

Moderne Sperrfähigkeiten im Fokus der DALO Industry Days.
Moderne Sperrfähigkeiten im Fokus der DALO Industry Days.
Foto: cpm / André Forkert

Es bedarf moderne Sperrfähigkeiten durch Minen und ähnliche Systeme, und das schnell. Denn die meisten westlichen Streitkräfte haben nichts oder kaum etwas mehr im Arsenal. Daher werden schnell verfügbarer Military-off-the-shelf (MOTS)-Lösungen gesucht. Dynamit Nobel Defence (DND) verfügt über solche Lösungen und präsentiert seine modernen Sperrfähigkeiten auf den DALO Industry Days 2024 in Kopenhagen.

Unter dem Thema „Counter Mobility“ hat DND mehrere Systeme weiterentwickelt. Ausgangspunkt ist die fernverlegbare Panzerabwehrmine AT2, diese wurde verbessert und firmiert jetzt unter der Bezeichnung AT2+. Dabei wurden bewährte Parameter übernommen, Obsoleszenz beseitigt und einige Aspekte den neuen Fähigkeitsforderungen nach angepasst. Es fanden vor allem Anpassungen und Verbesserungen im Bereich der Elektronik und Sensorik statt. Damit besitzt die AT2+ eine Sensorsuite aus einem Mix verschiedener Sensoren. Dieser Schritt steigert vor allem die Diskriminationsfähigkeit und Räumresistenz.

Hinzu kommt eine Zwei-Wege-Programmierung bzw. -Kommunikation. Früher wurde bei der Programmierung nur eindimensional kommuniziert, jetzt gibt die AT2+ dank Zwei-Wege-Kommunikation ein entsprechendes Feedback. Das ist vor allem ein Sicherheitsmerkmal vor dem Auswurf. Außerdem handelt es sich bei der AT2+ um eine Insensitive Munition (IM). Damit kann sie nicht mehr durch einen einfachen Gewehrbeschuss geräumt werden.

Erweitert wurden auch die Verbringungsoptionen. Die AT2 wurde durch das Minenwurfsystem SKORPION ausgebracht sowie durch die Raketenartillerie. Dank des SKORPION 2 hat DND die Mobilität und Funktionalität voneinander getrennt. Dieses bietet mehr Flexibilität für den Nutzer. Für das Ausbringungssystem SKORPION 2 kommen alle Arten von Landfahrzeugen infrage: Lkw mit Pritsche, kleine Anhänger, Unmanned Ground Vehicle (UGV), etc. Das bodengestützte, modulare SKORPION 2-System lässt sich schneller, einfacher und sicherer in unterschiedlichste Mobilitätsplattformen integrieren, egal ob Rad oder Kette.

Das SKORPION 2-Auswurfsystem.
Das SKORPION 2-Auswurfsystem
Foto: cpm / André Forkert

Das SKORPION 2-Auswurfsystem nutzt Auswurfkörper, die direkt auf eine modulare Containerplattform in den Größen 10 Fuß, 15 Fuß oder 20 Fuß mit ISO668 Twist-Lock-Schnittstelle montiert werden. Die Plattform wurde vom Aufbautenspezialisten SONNTAG umgesetzt.

Anlässlich der DALO Industry Days 2024 in Dänemark wurde dieser Containerrahmen auf einem IVECO-Eurocargo 150-280 UTV 4×4 gl transportiert. Dieses Fahrzeug in der Größe des UNIMOGS von Mercedes-Benz nimmt die 10-Fuß ISO668-Plattform mit vier Werferstationen auf und kann so in einem Zug bis zu 400 AT2+ ausbringen. Dank der AT2+ Magazine ist auch eine schnelle Nachbestückung sichergestellt. DND stellt diese Lösung in Kooperation mit den Partnern KNDS Deutschland und SONNTAG vor.

So ermöglicht SKORPION 2 eine situationsorientierte, schnelle Ausbringung des künstlichen Hindernisses innerhalb von wenigen Minuten. SKORPION 2 platziert das AT2+-basierte Hindernisse mit einstellbarer Form und Dichte vollautomatisch. Da das System bereits ein Steuergerät mit einer Schnittstelle zu einem BMS verfügt, wird ein einwandfreies Reporting gewährleistet.

Weitere Ausbringungsarten für die AT2+ sind wie früher die Verbringung per Raketenartillerie MARS II – früher ebenfalls durch LARS – sowie per Abwurf von einem Hubschrauber aus. Auch hier hat DND entsprechende Systeme im Angebot. Im Rahmen des während DALO gezeigten PULS-Ansatzes soll es zudem in Zukunft auch hierfür eine weitreichende Rakete zum Verschuss der AT2+ geben.

In der kommenden Woche – am 4. & 5. September – findet in der Rhein-Mosel-Halle in Koblenz mit der zweitätigen Fachveranstaltung inklusive begleitender Industrieausstellung RüNet 2024 eine ähnliche Veranstaltung statt.

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