Die Tornados sind nach wie vor die Arbeitsflieger der Deutschen Luftwaffe für die schwierigen und anspruchsvollen Einsätze. Aktuell sind Maschinen sogar in Alaska, um an der Übung Pacific Skies teilzunehmen. Weitere Tornados befinden sich in Deutschland, um die nukleare Teilhabe sicherzustellen. Ab 2026 steht allerdings die Ablösung der Tornados durch die F-35 an. cpm Defence Network sprach mit Oberst Samuel Mbassa, Kommodore des Taktischen Luftwaffengeschwaders 33, dem am Standort Büchel die Tornados der Bundeswehr unterstellt sind. Das Interview führte Dorothee Frank.
Wie viele fliegende Staffeln gehören zum Taktischen Luftwaffengeschwader 33?
Wir haben zwei fliegende Staffeln mit Tornados, die aktuell allerdings in Nörvenich stationiert sind, weil hier am Standort Büchel verschiedene Baumaßnahmen durchgeführt werden, beispielsweise erhalten wir eine neue Landebahn. Unser regulärer Betrieb findet deshalb aktuell in Nörvenich statt.
Insgesamt 12 Tornados sind außerdem bei der internationalen Übung Pacific Skies gebunden, wo die Piloten in sehr anspruchsvollen Szenarien gefordert werden.
Was macht ihr Geschwader so einzigartig?
Wir haben zwei Alleinstellungsmerkmale. Zum einen die nukleare Teilhabe, welche wir mit unseren Tornados technisch sicherstellen. Gleichzeitig sind wir aber auch die einzigen, die momentan Abstandswaffen, namentlich Taurus, einsetzen könnten. Auch das macht uns einzigartig.
Es wird allerdings immer schwieriger die Tornados nachzuversorgen, besonders in Bezug auf die Ersatzteile. Deshalb ist ihr Nutzungsdauerende für 2030 geplant und wir erhalten die F-35 als Nachfolger der Tornados.
Für wann ist die Umstellung auf F-35 geplant?
Die ersten F-35 sollen 2027 hier eintreffen, bis 2030 werden wir die beiden Typen parallel fliegen. Im Jahr 2030 wird dann der letzte Tornado ausgemustert. Damit dies reibungslos möglich ist, müssen wir nun natürlich das Personal, was momentan auf Tornado geschult ist, auf die F-35 schulen. Das betrifft sowohl die Piloten als auch die Techniker. Der geplante Parallelflugbetrieb führt allerdings dazu, dass wir Personal haben müssen, das sowohl auf den Tornado als auch die F-35 ausgebildet ist.
Wir werden hierbei aber sehr stark durch die USA unterstützt. Das erste Los, sowohl der Piloten als auch der Techniker, wird ab 2026 in den USA ausgebildet und dort auch weiter mit den F-35 arbeiten, bis wir in 2027 die ersten Flugzeuge nach Büchel überführen. Unsere auf die F-35 geschulten Fluglehrer werden also erstmal in den USA als Fluglehrer bleiben, bis wir hier den Betrieb aufnehmen können. Die Zusammenarbeit mit den USA ist wirklich sehr tief.
Was ist der große Unterschied zwischen den F-35 und den Tornados?
Die F-35 wird uns einen riesen Fähigkeitsgewinn bringen, da diese Plattform sehr viele Fähigkeiten auf sich vereint. Im Prinzip kann die F-35 das, was Tornados und Eurofighter können, nur zusammengefasst in einem System. Das Flugzeug ist also nicht nur neuer, sondern auch besser.
Mit der F-35 kann man deutlich mehr Bereiche abdecken. Sowohl was den Luftkampf betrifft als auch Angriffe auf Bodenziele, diese Plattform vereint verschiedene Fähigkeiten in wunderbare Weise. Hinzu kommt der Vorteil der quasi Nicht-Sichtbarkeit, zumindest für Radare.
Also freuen Sie sich auf die F-35?
Ich freue mich wahnsinnig!
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