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Fallschirme über der Brücke von Arnheim

Auch in diesem Jahr nahm die Bundeswehr, vertreten durch das Fallschirmjägerregiment 31 aus dem niedersächsischen Seedorf an der internationalen Luftlandeübung „Falcon Leap“ teil. Insgesamt 13 teilnehmende Nationen übten vom 2. bis 17. September 2023 auf Einladung der Niederlande gemeinsam Abläufe und Verfahren einer Luftlandeoperation. Diese Ausbildung ist nicht nur aktuell wichtig, sondern auch morgen und in Zukunft, damit verbündete Kräfte jederzeit gemeinsam einsatzbereit sind. Deshalb stand die Übung auch unter dem Motto: „Fight tonight, fight tomorrow, fight together!“.
Glück ab! Die internationalen Luftlandekräfte werden über der Ginkelse Heide (Niederlande) abgesetzt.
Foto: Bundeswehr/ Markus Mader

„Falcon Leap“ wurde durch die „11. Luchtmobiele Brigade“ der „Koninklijke Landmacht“ organisiert. Im Mittelpunkt der Übung stand die internationale Zusammenarbeit bei Luftlandeoperationen. Durch das gemeinsame Üben mit Personal sowie Material verbündeter Streitkräfte, verbesserten alle beteiligten Nationen ihre Abläufe und die Zusammenarbeit an den unterschiedlichen Systemen. Mit Streitkräften aus den Niederlanden, Dänemark, Polen, Deutschland, Großbritannien, Vereinigte Staaten von Amerika, Portugal, Griechenland, Spanien, Rumänien, Tschechische Republik und Italien, hat sich diese Übung in den vergangenen Jahren zu der größten Übung für Luftlandetruppen entwickelt. Dieses Jahr waren über 1.000 Fallschirmjäger vor Ort.

Neben Fallschirmjägern aus 12 Nationen stellten auch sechs Nationen unterschiedlichste Transport- und Absetzflugzeuge. So konnten die Fallschirmjäger unter anderem aus der Lockheed Martin C-130H der Niederlande, einer deutsche A400M, einer Alenia C-27J Spartan aus Rumänien, einer C-130J aus Italien, einer Airbus C-295 aus Polen oder einer C-130H aus Griechenland abgesetzt werden. Damit bestand auch die Möglichkeit der Nationen sich mit den verschiedenen Luftfahrzeugmustern und den entsprechenden Absetzverfahren aus diesen vertraut zumachen. Dieses steigert die Integration untereinander. An die Übung schloss sich die 79. Gedenkveranstaltung für die Operation „Market Garden“ auf der Ginkelse Heide an, bei der zum Abschluss die Fallschirmjäger aller Nationen gemeinsam einen Fallschirmsprung absolvierten, um den gefallen Soldaten zu gedenken. Market Garden fand vom 17. bis 27. September 1944 in den niederländischen Provinzen Noord-Brabant und Gelderland statt. In drei Wellen wurden 1944 insgesamt 39.620 Fallschirmjäger hinter den feindlichen Linien abgesetzt. Wie damals waren auch dieses Jahr beim Absprung wieder Soldaten der US 82nd Airborne Division beteiligt.

Generalmajor Dirk Faust, Kommandeur der „Division Schnelle Kräfte“ (Bildmitte), war ebenfalls bei der Gedenkveranstaltung anwesend und ließ es sich nicht nehmen, gemeinsam mit seinen Frauen und Männern einen Fallschirmsprung zu absolvieren.
Foto: Bundeswehr/ Markus Mader

Geschichte leben

Oberstabsfeldwebel Bakker*, Angehöriger der „11. Luchtmobilen Brigade“, kennt sich mit der Operation „Market Garden“ besonders gut aus. Er hat viel Zeit mit dem Studium von Büchern verbracht und sich intensiv mit den überlebenden Veteranen ausgetauscht. So hat sich viel Fachwissen über den Verlauf besagter Luftlandeoperation angesammelt, die der Oberstabsfeldwebel lebhaft erzählte und die beteiligten Soldatinnen und Soldaten sichtlich mitrissen und diese in die damalige Zeit versetzte. Durch aktives Mitarbeiten wurden die Teilnehmer/ -innen in den Gefechtsverlauf zurückversetzt und mit bildlichen Beschreibungen sowie Erzählungen der Veteranen wurde diese Erinnerungen erneut zu Leben erweckt. Oberstabsfeldwebel Bakker war mit Herz und Seele Fallschirmjäger und wie er sagt, hat er sich seinen Kindheitstraum erfüllen dürfen. Denn diesen Traum wollte er schon als kleiner Junge verwirklichen, als er das erste Mal die Ginkelse Heide betrat.

„Das bordeauxrote Barett kann man sich für einige wenige Euro im Laden kaufen, jedoch ist es dann aber nichts wert.“ Mit Stolz trägt man es nur, wenn man es sich verdient hat“, erzählt der Oberstabsfeldwebel und hält sein Barett dabei für alle sichtbar in seiner Hand. Diese internationale Übung bietet den Soldaten auch immer die Option, ausländische Fallschirmsprungabzeichen zu erhalten. Diese wurden am Ende mit den entsprechenden Würdigen im feierlichen Rahmen noch im Feld verliehen.

 

 

Markus Mader/André Forkert

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