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Mehr deutsche Soldaten in den Kosovo

Der Kosovo-Krieg war der erste größere Auslandseinsatz der Bundeswehr seit ihrer Gründung und er zeigte auch, dass Änderungen neue Generationen und somit eine jahrzehntelange Präsenz vor Ort erfordern. Da kaum von den USA erwartet werden kann, dass sie alle europäischen Instabilitäten und Friedensrisiken für die europäischen Staaten lösen – obwohl sie weiterhin der drittgrößte Truppensteller von KFOR sind – beteiligen sich sogar sonst neutrale Nationen wie die Schweiz an der NATO-geführten Mission.
Die deutsche Kompanie soll zur „crowd and riot control“ befähigt sein und für ein Jahr im Regionalkommando West im Kosovo eingesetzt werden.
Foto: Bundeswehr/Sebastian Wilke

Eine österreichische Kompanie soll ab April 2024 durch eine Bundeswehr-Einheit kompensiert werden. „Wir sprechen von einer Kompanie mit rund 90 Soldatinnen und Soldaten. Die Kompanie wird zur sogenannten ‚crowd and riot control` befähigt sein. Weiterhin sind rund 65 Soldatinnen und Soldaten zur Unterstützung notwendig“, berichtet die Bundeswehr. „Umfang und Auftrag der Kräfte sind vom aktuellen Mandat gedeckt. Das Mandat sieht eine Obergrenze von 400 vor.“

Aktuell stellt Deutschland 70 Soldatinnen und Soldaten und liegt damit gemeinsam mit Finnland auf Platz 14 der Truppensteller für KFOR. Am meisten Soldatinnen und Soldaten stellt Italien (852) gefolgt von der Türkei (780), USA (679), Ungarn (429), Österreich (249), Polen (247), Schweiz (190), Kroatien (151), Lettland (136) und Griechenland (113).

„Deutschland bleibt im Westbalkan und besonders im Kosovo stark engagiert“, sagt Verteidigungsminister Boris Pistorius. „Nächstes Jahr übernehmen wir von Österreich die Aufgabe, eine Einsatzkompanie zu stellen. Wir sind mit unseren Partnern und NATO-Verbündeten im engen Austausch und beobachten die Lage vor Ort sehr aufmerksam. Wenn notwendig, können wir die Zahl unserer Kräfte jederzeit erhöhen.“

Dorothee Frank

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