Gestern wurde das 50-jährige Bestehen der Universitäten der Bundeswehr mit einem Zapfenstreich feierlich gewürdigt. Die Ursprünge der beiden Universitäten gehen auf das Jahr 1973 zurück, als die Idee umgesetzt wurde, eine erstklassige akademische Ausbildung für die Offiziere und zivilen Mitarbeiter der Bundeswehr bereitzustellen.
Hintergrund war, dass man den Zeitsoldaten nach dem Ausscheiden aus der Bundeswehr eine bessere berufliche Perspektive bieten wollte. Schließlich fand bereits damals ein War-of-Talents statt und die Bundeswehr war darauf angewiesen, junge Menschen für eine über den Wehrdienst hinausgehende Verpflichtung in den Streitkräften zu gewinnen.
Den Lehrbetrieb nahmen die beiden Universitäten zunächst mit rund 300 Studenten (ausschließlich männlich) auf. Seit der Öffnung aller Karrierewege für Frauen in der Bundeswehr im Jahr 2001 haben sich auch die Universitäten für Soldatinnen geöffnet. Mittlerweile studieren am Standort München 3500 und am Standort Hamburg 2300 Studierende.
Durch die Implementierung neuer Forschungseinrichtungen und -zentren hat die Universität der Bundeswehr München von 2005 bis 2022 unter der Präsidentschaft von Prof. Dr. Merith Niehuss ihr Profil im Bereich „Sicherheit in Technik und Gesellschaft“ gestärkt. Dies ermöglicht der Universität eine starke Positionierung gegenüber anderen Forschungseinrichtungen. Zu den Neuerungen gehören das Forschungsinstitut CODE, das sich mit Cyberabwehr, Smart Data und Quantum Technology befasst. Dabei ist das Ziel, technische Innovationen und Konzepte zum Schutz von Daten, Software und Systemen interdisziplinär zu erforschen und zu entwickeln.
Als ein bedeutender Wissenschaftscampus des Bundes legt auch die Hamburger Universität großen Wert auf interdisziplinäre Forschung. Durch ihre Beteiligung am Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr leistet sie einen großen Beitrag bei der Entwicklung von Schlüsseltechnologien der Digitalisierung.
Das Jubiläumsjahr 2023 markiert mit dem 50-jährigen Bestehen der Bundeswehr-Universitäten nicht nur eine lange Tradition der akademischen Exzellenz, sondern auch die kontinuierliche Anpassung an die sich wandelnden Bedürfnisse der Bundeswehr und der Gesellschaft. Der dies würdigende Große Zapfenstreich ist dabei nicht nur eine Feier der Vergangenheit, sondern auch ein Blick in eine vielversprechende Zukunft für diese Bildungseinrichtungen, die weiterhin eine entscheidende Rolle in der deutschen Hochschulbildung und im Militär spielen werden.