Helsing erhält 450 Mio. Euro in Serie-C-Finanzierung

Das auf Verteidigungstechnologien spezialisierte deutsche KI-Start-up Helsing hat in einer Serie-C-Finanzierungsrunde 450 Millionen Euro erhalten. Angeführt von General Catalyst und unterstützt von weiteren Investoren wie Elad Gil, Accel, Saab, Lightspeed, Plural und Greenoaks wurde dies parallel zum NATO-Gipfel in Washington bekannt, auf dem erstmalig auch ein “Defence Industry Forum“ stattfindet.

Bei Helsing handelt es sich seit der jüngsten Finanzierungsrunde um ein 5 Mrd. Euro schweres KI-Start-up.
Bei Helsing handelt es sich seit der jüngsten Finanzierungsrunde um ein 5 Mrd. Euro schweres KI-Start-up.
Foto: Helsing

Mit der frischen Investition wird Helsing aus Münchenauf eine Gesamtbewertung von fast fünf Milliarden Euro geschätzt. Die Gelder sollen in die Weiterentwicklung der eigenen Produkte und die Forschung fließen, wobei der Schwerpunkt auf der Sicherung der europäischen Souveränität und dem Schutz der östlichen NATO-Flanke liegt.

Gundbert Scherf, Torsten Reil und Niklas Köhler – die Gründer von Helsing – betonten die dringende Notwendigkeit für schnelle Fortschritte: „Die europäische Sicherheit befindet sich an einem Scheideweg, und Helsing wird eine bedeutende Rolle dabei spielen, Demokratien die Fähigkeit zur Abschreckung und Verteidigung zu geben. Geschwindigkeit ist dabei von entscheidender Bedeutung. Diese Finanzierungsrunde ermöglicht es uns, noch schneller zu werden und in große F&E-Projekte und KI-Fähigkeiten zu investieren.“

Jeannette zu Fürstenberg, Managing Director und Head of Europe bei General Catalyst, lobte das Engagement des Unternehmens: „Seit der Gründung von Helsing konnten wir beobachten, wie das Team mit Nachdruck daran arbeitet, KI-basierte Verteidigungsfähigkeiten für europäische Demokratien aufzubauen. Ich bin fest überzeugt davon, dass Helsing auf dem Weg ist, ein führendes Unternehmen im Verteidigungsbereich zu werden. Da wir zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder Krieg auf europäischem Boden erleben, ist die Rolle von Verteidigungsunternehmen wie Helsing von großer Bedeutung.“

Seit 2022 ist Helsing auch in der Ukraine aktiv und hat dort kürzlich in Zusammenarbeit mit der ukrainischen Regierung die Defence Manufacturers Alliance gegründet. Durch die Initiative sollen die firmeneigenen KI-Fähigkeiten den militärischen Plattformen in der Ukraine zur Verfügung gestellt werden. Der ukrainische Drohnen-Bauer Skyeton ist beispielsweise Teil der Defence Manufacturers Alliance.

Seit seiner Gründung im Jahr 2021 hat das Unternehmen zahlreiche bedeutende Rüstungsverträge im maritimen, Land- und Luftbereich gewonnen, darunter das Upgrade der elektronischen Kriegsführung des deutschen Eurofighters in Kooperation mit Saab AB und die Entwicklung der KI-Infrastruktur für das Future Combat Air System (FCAS).

Ein starkes Beispiel für die Innovationsleistung des Unternehmens ist die KI-gestützte Verbesserung der Radarsysteme des Eurofighters. Das Problem: Durch KI ist es gegnerischen Kräften möglich, die Radarinformationen zu manipulieren. Helsing setzt nun selber diese Technologie ein, um sicherzustellen, dass Piloten verlässliche Informationen erhalten und vor Manipulationen geschützt sind.

Das zunehmende Interesse von Investoren an Rüstungs-Start-ups wie Helsing unterstreicht die wachsende Bedeutung von Technologien zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit europäischer Staaten. Der jüngste Erfolg der (noch unter Vorbehalt des Wirtschaftsministeriums stehenden) Serie-C-Finanzierungsrunde 450 Millionen Euro scheint da nur folgerichtig.

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