Die hema electronic GmbH entwickelt und fertigt in Aalen hochkomplexe Elektronik-Baugruppen für Embedded Vision Systems – mit Anwendungen in Kampfpanzern, U-Booten oder autonomen Fahrzeugen. Im Interview mit Defence Network erläutern Vertriebsleiter Torsten Schairer und Key Account Manager Thomas Duhme, wie das Unternehmen mit FPGA-Technologie, Fast-Lane-Entwicklung und einem einzigartigen Obsoleszenzmanagement seine Kunden unterstützt und damit einen Beitrag zur technologischen Führungsrolle in der Verteidigungsindustrie leistet.
Komplexe Entwicklungen für die Militärtechnik brauchen viel Zeit und Ressourcen – oder einen Partner und Mitdenker, der Ihre Anforderungen versteht, sein Know-how und eine innovative Embedded Vision Plattform für modulare Elektroniken wirksam einbringt und Ihre Mission zum gemeinsamen Erfolg führt.
hema electronic bietet diese Zusammenarbeit als Entwicklungspartner für Elektroniken, die in Rundumsicht- und Fokussier-Systemen, Optronik-Lösungen, Video-Distribution-Units und anderen Anwendungen rund um Signaldaten-Verarbeitung und Daten-Management zum Einsatz kommen, in Kampfpanzern, Militärfahrzeugen, Fregatten, U-Booten oder Infrastruktur des Heeres.
Darüber hinaus verfügt hema electronic über eine eigene Elektronikfertigung in Aalen und stellt die Verfügbarkeit der Baugruppen durch ein mehrstufiges Obsoleszenzmanagement für die nächsten Jahrzehnte sicher.
Die langjährige Defence-Kompetenz beweisen die über 150.000 im Einsatz bewährten Baugruppen sowie weit über 100 erfolgreich umgesetzte kundenindividuelle Entwicklungsprojekte! Interview mit Torsten Schairer (Vertriebsleiter) und Thomas Duhme (Leiter Key Account Management) bei der hema electronic GmbH
Stellen Sie uns das Unternehmen und sein Portfolio bitte einmal näher vor.
Schairer: Wir leisten kundenindividuelle Entwicklung elektronischer Bauteile Für Embedded Vision Systems. Wir fertigen auf Basis gemeinsamer Entwicklung, produzieren in Aalen und kümmern uns im Nachgang – auch – um das Obsoleszenzmanagement, damit die Baugruppen unserer Kunden die nächsten 30+ Jahre marktverfügbar sind.
Wir sind kein Produkthaus, sondern bringen unsere Expertise bei unseren Kunden wirksam ein, um gemeinsam immer die neuesten Entwicklungsprojekte im Markt erfolgreich zu realisieren.
Kurzgesagt: Baugruppen von der Konzeptphase über die Herstellung zum Lifecycle-Management. Kundenindividuelle high-end Entwicklungsprojekte im Bereich Embedded Vision sowie deren Inhouse-Produktion in Aalen und Marktverfügbarkeit für die nächsten 30 Jahre!
Sie gelten als Experte für hochkomplexe FPGA-Projekte und der Verarbeitung von Signalen aus Kameras und Sensoren. Worauf kommt es dabei an?
Schairer: Wichtig ist es, kundenindividuell zu arbeiten und Entwicklungsprojekte gemeinsam mit den Kunden durchzuführen. Aus technischer Sicht ist es elementar, dass wir als Embedded-Vision-Experten Baugruppen entwickeln und herstellen, die eine äußerst geringe Latenz aufweisen. Hierzu eignet sich die FPGA-Technologie sehr.
Was wünschen sich die Systemhäuser heute? Welche Fähigkeiten sind gefragt?
Duhme: Kapazitätserweiterung bzw. Flexibilität sowie Aufwuchsfähigkeit. Hierzu erweitern wir zum Beispiel die Produktionskapazitäten durch neue Produktionsanlagen für circa 24.000 Platinen pro Jahr. Auch unser Personal wird erweitert.
Verfügbarkeit ist ein wichtiges Thema. Der Bedarf, die Nachfrage ist aktuell groß. Am besten sollte die Lieferung schon gestern erfolgt sein. Durch unser ausgeprägtes Lieferantennetzwerk und die enge Zusammenarbeit mit namhaften Partnern gelingt es uns flexibel zu reagieren und proaktiv zu handeln.
Schnelligkeit: Wir können unseren Kunden eine Fast-Lane-Entwicklungsdienstleistung anbieten, bei der wir bereits zu Beginn die Software-Entwicklung parallel zur Hardware-Entwicklung beginnen können. Damit können wir einerseits sehr schnell erste Demonstratoren oder Prototypen bereitstellen. Außerdem haben wir die Möglichkeit durch die eigene Produktion schon frühzeitig im Entwicklungsprojekt erste Langläufer Bauteile bereits zu beschaffen, um wiederum die time-to-market auf ein Minimum zu reduzieren.
Obsoleszenz Management: wir sichern die Teile-Verfügbarkeit über einen Zeitraum von 30+ Jahren ab. Modularität: leisten wir durch unsere Plattform-Konzeption, bei der individuelle Entwicklungen in Verbindung mit High-Runner-Elementen eine hohe und schnelle Verfügbarkeit gewährleisten.
Mit Blick auf eine mögliche Landes- und Bündnisverteidigung und einem Gegner, der über Fähigkeiten der elektronischen Kampfführung (EloKa) verfügt, was bedeutet das für Ihre Produkte?
Duhme: Wir unterstützen unsere Kunden mit unserer Expertise wirksam dabei, Technologieführer / Weltmarktführer zu sein.Wir arbeiten mit Entwicklungs-Roadmaps, um immer die neuesten Themen und Trends im Blick zu haben, und das in enger Abstimmung mit den Systemhäusern / Kunden.
Können Sie uns bitte einmal ein paar konkrete Anwendungsbeispiele für Ihre Lösungen geben? In welchen Fahrzeugen oder Waffensystemen finden wir Ihre Lösung überhaupt?
Duhme: Unsere Platinen werden bereits seit Jahrzehnten in Bereichen von Fahrersichtsystemen und autonomen Fahren eingesetzt. Auch in der wahrscheinlich erfolgreichsten und am weitesten verbreiteten europäische Kampfpanzerplattform sind wir mit zahlreichen Platinen vertreten. Außerdem findet man unsere Baugruppen auch in U-Booten (Periskop / Mastsystem) und bei der Grenzraumüberwachung.
Jetzt sind heute Rüstungsprojekte oft nicht mit großen Stückzahlen hinterlegt. Wie schaffen Sie es, Innovation, Kosteneffektivität und Kleinstserien zu vereinen?
Duhme: Ausgerichtet auf die Herstellung hochkomplexer Platinen und unserer Struktur der „Inselfertigung“ sind wir flexibel und agil.
Stückzahlen von 1 bis 1.000 Stück je Auftrag sind genau passend für uns bei einem gesamten Jahresvolumen von größer 20.000 Stück. Dabei planen wir mit unseren strategischen Partnern in mehrjährigen Mengenkontrakten. Zudem leisten wir eine 100%-Prüfung der fertigen Platinen in unserem hauseigenen Testfeld.
Was kann der Endnutzer in den Bereichen Driver Vision und Sensor-Fusion an Fortschritten kurz- und mittelfristig erwarten? Auch dank Ihrer Komponenten?
Schairer: Autonome Bewegungen auf dem Gefechtsfeld rücken immer mehr in den Schwerpunkt. KI-Unterstützte Systeme können dabei zu Game-Changern werden. Abgebildet wird dies zunehmend hybrid: im Zusammenwirken von FPGA und GPU.
Einen entscheidenden Vorteil hinsichtlich Kosten und Modularität ist die plattformbasierte Entwicklung und Fertigung. Die Skalierbarkeit – Performance, Features und zum Beispiel Austausch SOMs / Modularität, und die Berücksichtigung der NGVA spielt dabei eine besondere Rolle.
Was zeigen Sie hier auf der RüNet 2025? Was und warum sollten sich die Besucher das unbedingt anschauen?
Schairer: Wir als Experten für Embedded Vision Systems zeigen das Herzstück digitalisierter Verarbeitung von Echtzeitvideos. Zudem beraten wir selbstverständlich auch und können erste Projektgespräche führen. Wir freuen uns sehr auf den Austausch.
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