Der Umfang umfasst die Lieferung von Feuerleitsystemen, sowie Laserentfernungsmessern. Hersteller dieser Systeme ist die Firma Wilcox Industries aus den USA. Die vorgesehenen Geräte tragen die Bezeichnung RAAM-GSS und MRF Xe. Insgesamt sieht der Vertrag eine Lieferung von ca. 460 Systemen vor. Zudem ist eine Option für weitere Systeme enthalten.

Die Firma IEA Mil-Optics ist für die Lieferung der Geräte an die Bundeswehr zuständig und übernimmt für die Nutzungsdauer auch die vorgesehenen Serviceaufgaben.

Das RAAM GSS von Wilcox

Das Wilcox RAAM GSS (Rapid Acquisition Aiming Module – Grenadier Sighting System – High Power) ist eine exportierbare Version des von der U.S. Army ausgewählten und derzeit produzierten Grenadier Sighting Systems (NSN: 1010-01-686-8798). Das System erhöht die (Erst-)Trefferwahrscheinlichkeit und die Zielauffassung und -bekämpfungzeit, bei Tag und Nacht. Laut Hersteller punktet das System neben der Leistung auch durch das ergonomische Design und vielen benutzerfreundlichen Funktionen.

Das RAAM GSS ist für die beidhändige, rechts- oder linkshändige Montage an einer MIL-STD-1913 Picatinny-Schiene an einem Sturmgewehr (mit Unterbau-Granatwerfer) oder an einem tragbaren Granatwerfer vorgesehen. Es verfügt über Funktionen für die schnellste und einfachste Ausrichtung auf den Granatwerfer, um die Handhabung zu vereinfachen und eine hohe Genauigkeit bei Tag und Nacht zu gewährleisten.

Das von Wilcox hergestellte RAAM GSS ist ein leichtes Feuerkontrollsystem (FCS) mit einem eingebauten ballistischen Computer, der eine Lösung für die vom Schützen gewählte Zielentfernung bietet. Der Benutzer wählt einfach den Granatenmunitionstyp aus den gespeicherten ballistischen Lösungen des RAAM GSS-Menüs oder des vorprogrammierten Positionsschalter-Schnellmunitionswahlschalters aus. Der Rechner korrigiert dann den Halte- und Auftreffpunkt für die gewählte Munition.

Durch Drehen des RAAM GSS wird der Zielwinkel eingestellt und die entsprechende Zielentfernung wird für die gewählte Munition angezeigt. Das RAAM GSS besitzt ein integriertes Reflexvisier (mit Nitvisier) für den Einsatz bei Tag sowie einen Nahinfrarot (NIR) Ziellaser und NIR-Beleuchtung für den Einsatz in Verbindung mit Nachtsichtbrillen. Insgesamt stehen drei Laser – sichtbarer Laser (640nm/<0.7mW), IR-Laser (840nm/30mW) sowie Laser-Beleuchter (840nm/30mW) zur Verfügung.  Das Systemgewicht liegt bei 311 Gramm.

Das MRF Xe von Wilcox

Das Wilcox MRF Xe (Micro Range Finde – Enhanced – Low Poser) ist die nächste Generation der MRF-Produktreihe. Als ein Laserzielgerät der Klasse 3R mit geringer Leistung, wurde der MRF Xe speziell für den militärischen und polizeilichen Strafverfolgungsbehörden entwickelt. Der MRF Xe ist ein kleineres, leichteres und stärkeres Laserzielgerät mit höherer Leistung als die Vorgängerversionen.

Die eingebauten Netzwerkfunktionen und die Benutzerschnittstelle ermöglichen dem Wilcox MRF Xe eine hervorragende Konnektivität mit wichtigen Zusatzgeräten für Wartung und Nachschub. Waffen- und Geschossinformationen können über ein beliebiges gekoppeltes Mobilgerät und mit Hilfe einer proprietären Software von Drittanbietern in den MRF Xe eingegeben werden. Sobald die Daten eingegeben sind, erfasst der MFR Xe sowohl die von den Sensoren übermittelten Umgebungsbedingungen als auch die vom Präzisionslaser übermittelte Entfernung zum Ziel.

Der integrierte ballistische Rechner ermittelt aus allen Informationen umgehend die beste Lösung. Die vom Präzisionslaserentfernungsmesser an den Bordcomputer übermittelte Entfernung zum Ziel liefert dem Benutzer sofort eine geeignete ballistische Lösung.

Der MRF Xe ist in einer Rotlaser-Konfiguration mit geringer Leistung für einfaches Ausrichten der Waffe erhältlich. Der sichtbare rote Ziellaser (640nm/< 5mW) und der Laserentfernungsmesser (5 bis max. 3.000 m) sind in einem robusten Gehäuse untergebracht, das unter allen komplexen Einsatzbedingungen stabil bleibt. Die Nutzungsdauer wird mit 8 Stunden durch den Hersteller Wilcox angegeben. Außerdem ist das System wasserdicht (1 Meter bis zu einer Dauer von 1 Stunde).

André Forkert

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