Logistische Infrastruktur: Deutsche Bahn verkauft DB Schenker

Die Verlegung per Schiene ist der Haupttransportweg für alles schwere Gerät, vom Kampfpanzer bis zur Panzerhaubitze 2000. Nun verkauft die Deutsche Bahn ihre Logistiksparte DB Schenker an die dänische Transport- und Logistik-Gruppe DSV für einen Unternehmenswert von 14,3 Milliarden Euro, berichtet heute die Deutsche Bahn und verkündet: „Der Verkaufserlös soll zur deutlichen Reduzierung der Konzernverschuldung verwendet werden.“

Auf der Schiene an die NATO-Ostflanke: Kampfpanzer, Schützenpanzer und andere Gefechtsfahrzeuge – hier die Panzerhaubitze 2000 – werden oft mit der Bahn in den Einsatzraum transportiert. In Deutschland hauptsächlich durch DB Schenker, das Landtransport auf Straße, auf der Schiene oder in einer Kombination aus beidem bietet.
Auf der Schiene an die NATO-Ostflanke: Kampfpanzer, Schützenpanzer und andere Gefechtsfahrzeuge – hier die Panzerhaubitze 2000 – werden oft mit der Bahn in den Einsatzraum transportiert. In Deutschland hauptsächlich durch DB Schenker, das Landtransport auf Straße, auf der Schiene oder in einer Kombination aus beidem bietet.
Foto: Bundeswehr/Jana Neumann

Der ehemalige Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant a.D. Martin Schelleis, bezeichnete Deutschland immer wieder als logistische Drehscheibe für die NATO. Hier in Deutschland existiert die Infrastruktur, von Flug- über Seehäfen bis hin zum ausgebauten Straßen- und Schienennetz. Alle seit dem russischen Angriff auf die Ukraine durchgeführten Großübungen in Europa stützten sich auf diese Grundlage der Logistik ab.

Um die Möglichkeit zur Verlegung per Schiene jederzeit aufrecht zu erhalten, blieben einige der Lokführer und anderes Personal im Beamtenstatus, durften sich also beispielsweise nicht an Streiks beteiligen. Doch nun geht DB Schenker, welche die militärische Logistik per Schiene bisher hauptsächlich in Deutschland leistete, an ein dänisches Unternehmen.

Die Deutsche Bahn trennt sich von Logistik

“Der Verkauf von DB Schenker an DSV markiert die größte Transaktion in der Geschichte der DB und ermöglicht unserer Logistiktochter eine klare Wachstumsperspektive“, berichtet Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der DB. „Im Einklang mit unserer Starke-Schiene-Strategie konzentrieren wir uns geschäftlich auf die gemeinwohlorientierte Schieneninfrastruktur in Deutschland sowie klimafreundlichen Personen- und Güterverkehr in Deutschland und Europa.“

Ziel sei es, eines der führenden Unternehmen der Transport- und Logistikbranche zu schaffen, berichtet die Deutsche Bahn in ihrer heutigen Mitteilung und führt weiter aus: „Deutschland soll ein noch wichtigerer Markt in der neuen Organisation werden. Zentrale Funktionen sollen erhalten bleiben, auch am Schenker-Standort in Essen. Insgesamt will der Käufer in Zukunft mehr Arbeitsplätze in Deutschland bieten als in den heute bestehenden zwei Organisationen vorhanden sind.“

DB Schenker gehört mit rund 72.700 Beschäftigten an über 1.850 Standorten in mehr als 130 Ländern zu den führenden Logistikdienstleistern weltweit. Das Unternehmen bietet Landverkehr, Luft- und Seefracht sowie umfassende Logistiklösungen und globales Supply Chain Management aus einer Hand und betreut hauptsächlich die militärische Logistik, wenn bei den Streitkräften keine eigenen Kapazitäten vorhanden sind oder diese nicht reichen.

Zeitplan zum Verkauf von DB Schenker

Die Einigung bedarf noch der abschließenden Zustimmung durch den Aufsichtsrat der DB sowie des Bundes nach der Bundeshaushaltsordnung (BHO). Den Abschluss der Transaktion erwartet die DB nach Erhalt aller regulatorischen Genehmigungen im Laufe des Jahres 2025. Die vereinbarten Sozialzusagen, unter anderem zum Schutz von Arbeitsplätzen, gelten für einen Zeitraum von zwei Jahren nach Abschluss der Transaktion. Der Verkaufserlös soll vollständig im DB-Konzern verbleiben und dort die Verschuldung deutlich reduzieren.

Die DB hatte bereits im Dezember 2023 entsprechend den Vorgaben des EU-Rechts den offenen, transparenten und diskriminierungsfreien Prozess zur Veräußerung von DB Schenker gestartet. In dem kompetitiven Verkaufsprozess hatte sich das dänische Unternehmen DSV mit dem für die Deutsche Bahn AG wirtschaftlich vorteilhaftesten Angebot durchgesetzt. Im Sommer dieses Jahres hatte die DB bereits den Verkauf ihrer europäischen Nahverkehrstochter DB Arriva vollzogen.

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