Nordkorea schickt Truppen in die Ukraine

Der Zusammenhalt der Diktaturen ist augenscheinlich enger als jener der Demokratien. Wie die Washington Post berichtet, schickt Nordkorea Truppen in die Ukraine. Auch wenn in der Vergangenheit bereits von einer größeren Anzahl nordkoreanischer Soldaten in dem Konflikt auf verschiedenen Social Media berichtet wurde, sind die neuesten Hinweise deutlich konkreter. Die Unterstützung Russlands durch nordkoreanische Soldaten ist dabei ein Schritt, auf den die Demokratien eine Antwort finden müssen, wollen sie nicht auch moralisch vor Russland kapitulieren.

Der damalige russische Verteidigungsminister General Sergei Schoigu und der Diktator von Nordkorea, Kim Jong-un, bei der Siegesparade am 27. Juli 2023 in Pjöngjang.
Der damalige russische Verteidigungsminister General Sergei Schoigu und der Diktator von Nordkorea, Kim Jong-un, bei der Siegesparade am 27. Juli 2023 in Pjöngjang.
Foto: Ministry of Defence of the Russian Federation

„Nordkoreanische Soldaten unterstützen russische Truppen vor Ort, einige von ihnen könnten bereits getötet oder verletzt worden sein, sagten südkoreanische und ukrainische Beamte diese Woche. Dies wirft die Frage auf, ob die militärische Zusammenarbeit zwischen Pjöngjang und Moskau eine neue Stufe erreicht hat“, berichtet die Washington Post.

Ein Beamter des ukrainischen Militärgeheimdienstes habe der Zeitung gesagt, dass mehrere tausend nordkoreanische Infanteriesoldaten derzeit in Russland ausgebildet würden und bis Ende dieses Jahres an der Front in der Ukraine eingesetzt werden könnten. „Der Beamte sagte, nordkoreanische Offiziere seien bereits in der von Russland besetzten Ukraine vor Ort, um die russischen Streitkräfte zu beobachten und das Schlachtfeld zu studieren“, so die Washington Post, „aber Kiew habe noch keine nordkoreanischen Einheiten kämpfen sehen.“

Laut der Washington Post habe Andriy Kovalenko, der Leiter des ukrainischen Zentrums für die Bekämpfung von Desinformation, allerdings am Dienstag auf Telegram gepostet, dass Pjöngjang bereits Truppen entsandt habe, darunter auch Ingenieure, die den Einsatz der gelieferten Waffen überwachten. Einige dieser nordkoreanischen Soldaten seien bei Angriffen getötet worden.

Notwendigkeit zum Aufhalten Russlands

Wenn die Ukraine fällt, dann ist ein Angriff Russlands auf NATO-Territorium in den kommenden Jahren überaus wahrscheinlich, zumindest unter einem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Ein solcher russischer Angriff auf NATO-Territorium würde wiederum automatisch den Dritten Weltkrieg bedeuten, was für Deutschland als im Herzen Europas gelegen nicht gut ausgehen würde – unabhängig davon, ob eine Seite gewinnt oder das Ganze in einem großen Atompilz endet.

Es liegt also im vitalen Interesse Deutschlands, dass die Ukraine am Ende dieses Krieges noch als Land besteht, dass Russland sich die ukrainischen Gebiete nicht einverleiben konnte. Und doch scheint der Zusammenhalt der „Schurkenstaaten“ größer als jener der westlichen Demokratien. Russland erhält schließlich nicht nur Munition, sondern jetzt auch Truppen. Mehr Munition als die westliche Welt im selben Zeitraum an die Ukraine liefern konnte. Und nun auch mehr Soldaten, als die westliche Welt in die Ukraine entsenden will.

Nordkorea in der Ukraine

Es wäre allerdings ein verheerendes Zeichen, wenn die Diktaturen nur dadurch ihre Siege davontragen, weil sie sich nicht an das Internationale Völkerrecht halten. Eigentlich müssten die Vereinten Nationen eingreifen, statt nur die durch Russland begangenen Kriegsverbrechen zu katalogisieren. Schließlich war der Angriff auf die Ukraine das erste große Kriegsverbrechen, das geahndet hätte werden müssen. Ebenso wie jetzt die Entsendung nordkoreanischer Truppen in diesen völkerrechtswidrigen Krieg geahndet werden müsste. Doch die Vereinten Nationen schweigen.

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