Niederlande: Käfigpanzerung für Panzerhaubitze 2000

Das niederländische Verteidigungsunternehmen COBBS Industries BV veröffentlichte jüngst Grafiken eines speziell für die Panzerhaubitze 2000 entwickelten Anti-Drohnen-Käfigs. Die Käfigpanzerung Resultat der Beobachtungen aus der Ukraine. Dort versehen beide Armeen ihre gepanzerten Fahrzeuge mit provisorischen Käfigen, um angreifende Kleindrohnen auf Abstand zu halten.

Käfigpanzerung: Drohnenkäfig für die PzH2000NL.
Anti-Drohnenkäfig für die PzH2000NL.
Illustration: COBBS Industrtes BV

Nach Angaben von COBBS Industries BV handelt es sich um den ersten Anti-Drohnen-Käfig der Niederlande. Entwickelt wurde das Gestell für die niederländische Version der Panzerhaubitze 2000 (PzH2000NL).

Käfigpanzerung gegen Hohlladung

Die Käfigpanzerung wurde bereits im Zweiten Weltkrieg eingeführt, um Panzerfäuste auf Abstand zu halten. Damalige wie auch viele heutige Panzerabwehrwaffen setzen auf Hohlladungsgeschosse.

Diese beinhalten eine kegelmantelförmige Metalleinlage, die von Sprengstoff umgeben ist. Beim Auftreffen auf eine Panzerung wird der Sprengstoff von hinten gezündet und treibt die Metalleinlage als kaltverformten Metallstachel mit Geschwindigkeiten bis zu zehn Kilometern in der Sekunde in die getroffene Panzerung. Die Panzerung zerbricht nicht, vielmehr entsteht ein dünner Kanal.

Tödlich für die Besatzung des getroffenen Panzerfahrzeugs ist die Splitterwirkung im Inneren oder durch den explosionsartigen Eintritt des Metallstachels entzündende Munition oder Treibstoff.

Drohne und Panzerfaust auf Abstand halten

In der Ukraine zeigt sich, dass FPV-Drohnen mit Hohlladungssprengköpfen ausgestattet werden. Treffen Hohlladungen allerdings auf die Lücken in einer Käfigpanzerung, löst die Piezozündung nicht aus, während der Sprengkopf selbst verformt/beschädigt wird. Dadurch mindert sich die Fähigkeit der Hohlladung, die eigentliche Panzerung zu durchschlagen.

Käfigpanzerungen – oder ähnliche Konstruktionen wie herabhängende Stahlketten – können demnach für zusätzlichen Schutz sorgen, bieten jedoch auch Nachteile wie eine verschlechterte Signatur. Eine andere Möglichkeit besteht in abstandsaktiven Schutzmaßnahmen wie dem Trophy-System aus Israel. Hierbei werden anfliegende Bedrohungen mittels Radars erkannt und automatisiert durch einen Splitterkegel wenige Meter vor der Panzerung bekämpft.

Mit WhatsApp immer auf dem neuesten Stand bleiben!

Abonnieren Sie unseren WhatsApp-Kanal, um die Neuigkeiten direkt auf Ihr Handy zu erhalten. Einfach den QR-Code auf Ihrem Smartphone einscannen oder – sollten Sie hier bereits mit Ihrem Mobile lesen – diesem Link folgen:

Beitrag teilen

Das könnte Sie auch interessieren

Verwendete Schlagwörter

DrohnenabwehrHohladungsgeschossKäfigNiederlandePanzerhaubitze 2000Trophy
Index