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Kiellegung der ersten Tamandaré-Fregatte

Bedeutender Meilenstein beim Bau der ersten Fregatte der Tamandaré-Klasse: Am 24. März feierten die brasilianische Marine und das Unternehmen Águas Azuis, gegründet durch thyssenkrupp Marine Systems, Embraer Defense & Security und Atech, die Kiellegung des Schiffs. Die feierliche Zeremonie wurde auf der Werft thyssenkrupp Estaleiro Brasil Sul im Bundesstaat Santa Catarina abgehalten – in Anwesenheit vom Befehlshaber der brasilianischen Marine, Flottenadmiral Marcos Sampaio Olsen, sowie von hochrangigen Vertretern aus dem Verteidigungssektor und der maritimen Industrie.
3D-Modell der ersten Fregatte der Tamandaré-Klasse. Am 24. März fand auf der Werft thyssenkrupp Estaleiro Brasil Sul in Itajaí im Bundesstaat Santa Catarina die feierliche Zeremonie zur Kiellegung statt.
3D-Modell der ersten Fregatte der Tamandaré-Klasse. Am 24. März fand auf der Werft thyssenkrupp Estaleiro Brasil Sul in Itajaí im Bundesstaat Santa Catarina die feierliche Zeremonie zur Kiellegung statt.
Grafik: thyssenkrupp Marine Systems GmbH

Das Tamandaré-Programm der brasilianischen Marine umfasst den Bau von vier hochmodernen Fregatten. 2017 von der brasilianischen Marine initiiert, gilt es als derzeit modernstes und innovativstes Marineprojekt des Landes. Die Schiffe sind für den Einsatz zum Schutz der brasilianischen Hoheitsgewässer vorgesehen. Ausgeführt wird das Fregatten-Programm von Águas Azuis, verwaltet wird es vom unabhängigen brasilianischen Staatsunternehmen Emgepron. Dabei seien insgesamt etwa 2.000 direkte und 6.000 indirekte Arbeitsplätze geschaffen worden.

Bei der heutigen Kiellegung der ersten Fregatte am 24. März wurde der Block des vorderen Maschinenraums an seinem künftigen Bauplatz positioniert, so die Auskunft von thyssenkrupp Marine Systems, die an der mit dem Bau betrauten Firma Águas Azuis beteiligt sind. Zwei Antriebsmotoren, ein Getriebe sowie mehrere Pumpen und Hilfsaggregate sollen in dieser etwa 52 Tonnen schweren Stahlstruktur untergebracht werden.

Innovative Bauweise bietet Vorteile gegenüber altem Verfahren

Die moderne Bauweise in Blöcken, die später montiert werden, biete dabei mehrere Vorteile gegenüber dem alten Verfahren. So sei es möglich, Einbauten und Fundamente im Voraus zu installieren. Außerdem wird die Platzierung der Ausrüstung an Bord erleichtert, so das Unternehmen. Jede Abteilung könne in den verschiedenen Produktionsphasen selbstständig arbeiten.

Mit dem Programm der Tamandaré-Klasse seien jedoch auch weitere Innovationen verbunden, die sich auf die gesamte Produktionskette erstreckten: In der Vergangenheit seien Projekte dieser Größenordnung mit einer Vielzahl gedruckter Dokumente wie Zeichnungen, Verfahrensanweisungen und Handbüchern entwickelt worden, die viele Kopien und Aktualisierungen erforderten. thyssenkrupp Estaleiro Brasil Sul habe hierfür nun eine papierlose Verfahrensweise eingeführt. Im Produktionsprozess der Fregatte gibt es fortan keine Papierzeichnungen mehr, sondern nur digitale Zeichnungen. Die neue Methode birgt so nicht nur Vorteile für die Informationssicherheit des militärischen und vertraulichen Projektes, sondern kommt auch der Umwelt zugute.

Hochmoderne Fregatten für die brasilianische Marine

Gemäß den Beteiligten fördere das Programm der Tamandaré-Klasse auch den Technologietransfer und die lokale Industrie. Flottenadmiral Arthur Fernando Bettega Corrêa, Generaldirektor für Marineausrüstung, betonte im Rahmen der traditionelle Zeremonie: „Heute erleben wir das Aufeinandertreffen von Tradition und modernster Technologie, die uns nicht nur eine Optimierung der Produktion, sondern auch mehr Sicherheit für unsere Mitarbeitenden und eine höhere Informationssicherheit ermöglicht.“

Wir werden der brasilianischen Marine hochmoderne Fregatten liefern, die Spitzentechnologie und robuste Kampffähigkeiten in sich vereinen. Sie werden einen wichtigen Beitrag zur nationalen Sicherheit leisten – in den brasilianischen Hoheitsgewässern und darüber hinaus.
Oliver Burkhard, CEO von thyssenkrupp Marine Systems

Bild 1: Fernando Quiero, CEO von Aguas Azuis bei seiner Rede zur Kiellegung der ersten von vier Fregatten der Klasse Tamandaré.
Bild 2 und 3: Impressionen der Zeremonie zur Kiellegung der ersten Tamandaré-Fregatte am 24.3.2023 auf der Werft thyssenkrupp Estaleiro Brasil Sul im Bundesstaat Santa Catarina – in Anwesenheit vom Befehlshaber der brasilianischen Marine, Flottenadmiral Marcos Sampaio Olsen, sowie von hochrangigen Vertretern aus dem Verteidigungssektor und der maritimen Industrie.
Foto: Brazilian Navy/tkMS auf LinkedIn

Nächste Schritte: Programm liegt im Zeitplan

Am 5. September 2022 erfolgte der erste Stahlschnitt der Rumpfplatte für die erste Fregatte der Tamandaré-Klasse, was traditionell als Baubeginn gilt. Mit 34 Prozent Baufortschritt schreitet die Umsetzung des Tamandaré-Programms aktuell planmäßig voran. Als nächstes werde der Block für den hinteren Maschinenraum gebaut, anschließend soll mit den weiteren bereits gefertigten Blöcken der Stahlschiffskörper vervollständigt werden.

Von den mehr als fünfzig Blöcken, aus denen die erste Fregatte der Tamandaré-Klasse besteht, befindet sich etwa ein Viertel in der Montage. Platten für weitere Blöcke seien bereits zugeschnitten und verformt worden, Paneele und Unterbaugruppen fertiggestellt. Die Qualifizierung des Personals, das für die Wartung der Schiffssysteme zuständig sein wird, ist laut thyssenkrupp zu etwa 50 Prozent abgeschlossen.

Der Brennbeginn der Rumpfplatte der zweiten Fregatte der Tamandaré-Klasse wird voraussichtlich noch in diesem Jahr erfolgen. Der Stapellauf der Fregatte ist für Mitte 2024 vorgesehen, die Übergabe an die brasilianische Marine für Ende 2025.

Weiterführende Informationen zum Projekt finden Sie unter www.thyssenkrupp-marinesystems.com

Zum Video: Kiellegungszeremonie der Fregatte der Tamandaré-Klasse

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