Mit dem Beginn des Jahres wurden die ersten Fahrzeuge und Container der Bundeswehr in Bad Reichenhall verladen und auf den Weg zum Polarkreis geschickt. Dies markierte den Auftakt zur ersten von vier Teilübungen von Quadriga 2024. In den nördlichen Regionen Norwegens bereiten sich Soldatinnen und Soldaten nun unter extremen arktischen Bedingungen auf ihre Aufgaben vor. Schließlich stellt die Artkis mit ihren anderen Lichtverhältnissen, den extremen Temperaturen sowie den magnetischen Stürmen (Polarlichtern) besondere Anforderungen an Mensch und Material.
Im Rahmen von Quadriga 2024 bündelt die Bundeswehr mehrere umfangreiche Übungen sowohl in Deutschland als auch im Ausland und integriert diese mit den Trainingsaktivitäten ihrer Verbündeten. Über 80 Transportfahrzeuge vom Typ Hägglunds, Panzermörser, Waffenträger Wiesel, zahlreiche Lastkraftwagen, über 100 Container und etwa 1.000 Soldatinnen und Soldaten sind für die Übung nach Norwegen transportiert worden. Die Material- und Personentransporte erfolgten per Schiff, Schiene, Lkw und Lufttransport.
Vier Teilübungen im hohen Norden
Analog zum antiken Vorbild einer Quadriga, einem Viergespann, setzt sich dieses groß angelegte Manöver im Wesentlichen aus vier Teilübungen zusammen: Grand Center (von Mitte Februar bis Ende Februar 2024), Grand North (von Mitte Februar bis Mitte März 2024), Grand South (von Ende April bis Ende Mai 2024) und Grand Quadriga (im Mai 2024). Der Name bezieht sich ebenfalls auf die Quadriga am Brandenburger Tor in Berlin, die symbolisch für Freiheit, Einigung und Stärke steht
Im Vordergrund steht die Fähigkeiten zur zügigen Verlegung eigener Streitkräfte an die NATO-Ostflanke nach Norwegen, Litauen, Rumänien oder Ungarn zu schulen und dabei wertvolle Erkenntnisse für den Einsatz der Landstreitkräfte zu gewinnen – angefangen bei der Alarmierung bis hin zu multinationalen Gefechtssituationen. Ein weiterer Schwerpunkt Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem effektiven Einsatz und der Führung von Truppen über einen verlängerten Zeitraum.
Die Naturbedingungen am Polarkreis gestalten sich erheblich schwieriger im Vergleich zu Deutschland mit seinen „gewöhnlichen“ Wintern und gut ausgebauten Infrastrukturen. Nach mehreren Tagen arktischer Ausbildung geht es an die anstehende Übung Nordic Response. Der Start steht bereits in wenigen Tagen bevor.
An der Großübung Grand North/Nordic Response beteiligt sich die Division Schnelle Kräfte (DSK), insbesondere durch die Gebirgsjägerbrigade 23.
Artic Shock mit den USA
Auch andere Streitkräfte bereiten sich auf die Nordic Response vor. Ungefähr 100 Mitglieder des 2. Bataillons der norwegischen Streitkräfte werden gemeinsam mit 150 Soldaten der 11. US-amerikanischen Luftlandedivision Luftlandeoperationen trainieren. Im Rahmen der Übung „Artic Shock“ werden die Soldaten zudem eine Feldübung absolvieren und sich einem Kältetraining unterziehen, um ihre Fähigkeiten im arktischen Umfeld zu stärken.
„Diese Art von Übung zeigt einmal mehr die strategische Lage Alaskas in der Welt und den strategischen Wert der 11. Luftlandedivision für die Armee und die Nation“, sagte Generalmajor Brian Eifler, Kommandierender General der 11 Luftwaffendivision. „Wir schätzen die Möglichkeit, mit unseren Verbündeten in den norwegischen Streitkräften zusammenzuarbeiten und von ihrer großen Erfahrung fortgeschrittene Techniken der Kriegsführung bei kaltem Wetter zu lernen und gleichzeitig unsere eigene wachsende Professionalität in der Arktis unter Beweis zu stellen.“ Etwa 100 Angehörige des norwegischen 2. Bataillons werden gemeinsam mit 150 Soldaten der 11. US-Luftlandedivision Luftlandeoperationen üben. Die Soldaten werden auch eine Feldübung und ein Kältetraining durchführen, um ihre arktischen Fähigkeiten zu verbessern.
Starkes Signal Richtung Russland
Dort treffen sie auf andere NATO- Nationen, wie beispielsweise die Niederlande. „Für uns ist es wichtig, hier, an der Nordflanke des NATO-Gebiets, zu trainieren“, sagt der Kommandeur der niederländischen Seestreitkräfte, Arjen Warnaar. Gemäß den Informationen des norwegischen Militärs nehmen insgesamt rund 20.000 Soldaten aus 13 verschiedenen Nationen an dem Manöver teil. Dies schließt auch Finnland und Schweden mit ein, die sich nach dem russischen Angriff auf die Ukraine dazu entschieden haben, dem Bündnis beizutreten. Die NATO-Staaten setzen bei dieser Übung eine vielfältige Palette von Waffensystemen ein, darunter 100 Flugzeuge sowie Fregatten und U-Boote.
Mit diesen Übungen setzen die dort eingesetzten Streitkräfte ein Signal Richtung Russland: Das Bündnis ist bereit und fähig jeden Zentimeter des NATO-Territoriums zu verteidigen. Auch wenn es sich im ewigen Eis befindet.
Christina Bornheim
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