Der Fragebogen zum neuen Wehrdienst ist ausgearbeitet und die Briefe an die potentiellen Soldatinnen und Soldaten sollen ab Januar 2026 verschickt werden. Hintergrund ist, dass die Bundeswehr erst ab dem 1. Januar 2026 auf die Daten der Meldebehörden zugreifen darf und somit erst dann erfährt, wer 18 Jahre alt wird. Einblicke zum Online-Fragebogen liegen Defence Network vor, hier folgt der Überblick. Wobei sich Nachteile vor allem für den Bereich Sanitätsdienst ergeben dürften.
„Der Fragebogen ist online auszufüllen und umfasst zwölf Fragen“, berichtet das BMVg. Konkret erhalten alle Menschen, die 18 Jahre alt werden – egal ob männlich oder weiblich – ein Schreiben mit QR-Code, mit dem sie online in Kombination mit einem persönlichen Code auf den Fragebogen zugreifen können. Männer müssen den Fragebogen innerhalb von vier Wochen ausfüllen, für Frauen ist es freiwillig.
Der Fragebogen zum Wehrdienst
Bei den abgefragten Daten handelt es sich um den Namen, Adresse, Geburtsdaten, Familienstand, Staatsangehörigkeit sowie Kontaktdaten für eMail und Telefon, die letzten beiden Punkte nicht verpflichtend, sondern nur falls Interesse an einer Kontaktaufnahme durch die Karriereberatung besteht.
Im zweiten Block geht es um die Qualifikationen, abgefragt werden hier der Bildungsabschluss, Berufsausbildung, vorhandene Führerscheine sowie Sprachkenntnisse.
Danach geht es zur Abfrage der körperlichen Daten. Hier erfasst der Fragebogen die Körpergröße, das Gewicht, eine Selbsteinschätzung zum Fitnesslevel sowie die Eingabe anerkannter Schwerbehinderungen.
Schließlich folgt der vierte Block mit den konkreten Fragen zur Bundeswehr. Es beginnt mit der Abfrage, ob der Kandidat bereits zum Wehrdienst in einem anderen Staat verpflichtet ist bzw. ihn dort leistet. Schließlich folgt die Ja-Nein-Frage, ob überhaupt ein Interesse daran besteht, Soldatin oder Soldat zu werden, gefolgt von der Selbsteinschätzung, wie hoch das Eigeninteresse am Dienst in den deutschen Streitkräften ist.
Schließlich können noch die Bereiche – Heer, Luftwaffe, Marine, Cyber- und Informationsraum, Unterstützungsbereich – angeklickt werden, an denen das größte Interesse besteht. Mehrfachnennungen sind möglich. Da der Sanitätsdienst dem Unterstützungsbereich zugeordnet ist, findet er sich nicht als eigenständig anklickbarer Punkt. Ob die Kandidaten, die sich mehr zum Sanitätsdienst berufen fühlen statt zum Dienst an der Waffe, diese Interna tatsächlich wissen, ist allerdings zweifelhaft.
650.000 Menschen pro Jahrgang
Insgesamt dürfte das Ausfüllen des Wehrdienst-Fragebogens per Handy kaum mehr als zehn Minuten in Anspruch nehmen.
„Nach Beantwortung aller Fragen gelangen die Bearbeitenden auf eine Landing Page“, beschreibt das BMVg. „Dieser kommt eine wichtige Funktion zu, denn zum einen enthält sie die Bestätigung, dass der Fragebogen ausgefüllt wurde, zum anderen liefert sie weitere Informationen u.a. zu Karrieremöglichkeiten bei der Bundeswehr aber auch zu den Freiwilligen Diensten. Diejenigen, die beim Fragebogen freiwillig ihre Bereitschaft für eine Wehrdienstleistung angeben, werden nach und nach auf ihre Eignung geprüft – also auch ärztlich untersucht.“
Für diese Musterung im Zuge des neuen Wehrdienstes will das BMVg deutschlandweit insgesamt in einem ersten Schritt 24 Musterungszentren und acht große Karrierecenter mit Assessment etablieren.
Die Bundeswehr wird schließlich ab dem 1. Januar 2026 anhand der Daten der Meldebehörden jeden Menschen in Deutschland anschreiben, sobald dieser 18 Jahre alt geworden ist. „Unsere Planungen sehen vor, dass wir rund 650.000 Personen eines Jahrgangs anschreiben“, berichtet das BMVg. „Pro Monat wären das ca. 54.000 Personen.“
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