1.500 NATO-Fallschirmjäger schützen NATO-Ostflanke und trainieren dafür in Rumänien: Mit der bislang größten Luftlandeübung der NATO in Europa sollen Fallschirmjäger aus mehreren Staaten –Deutschland, die Niederlande, Frankreich, Spanien, USA und Rumänien – des Bündnisses im Rumänien ein Signal der Abschreckung setzen.
Unter Führung der deutschen Division Schnelle Kräfte (DSK) wird dabei am Montag, 13. Mai, der Hauptteil des Manövers „Swift Response“ beginnen. Luftlandeoperationen sind immer auch wetterabhängig, daher musste hier eine Anpassung erfolgen.
Eigentlich war der Start schon für Sonntag vorgesehen. In der Nähe der rumänischen Städte Turda und Cincu springen dann rund 1.500 Fallschirmjäger ab, um einen – so das Szenario – von Feindkräften eingenommenen Flugplatz zu befreien, wie die Bundeswehr mitteilte. Nach Einnahme des Flugplatzes wird dieser für die Folgeversorgung der Truppen genutzt und schweres Gerät angelandet. Weitere Operationen zum Nehmen von Schlüsselpositionen oder -gelände schließen sich an.
Die NATO reagiert mit einer derzeit laufenden Übungsserie unter dem Namen „Steadfast Defender“ auf die veränderte sicherheitspolitische Lage, die sich mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ergeben hat. Insgesamt werden während mehrerer Monate rund 90.000 Soldaten mobilisiert, um die Alarmierung, das Verlegen großer Truppenteile und die Abwehr eines Angreifers im Gefecht zu üben.
In Rumänien geht es darum, mit schnell verlegbaren Kräften kurzfristig auf den Fall eines Angriffs zu reagieren. Amerikanische und europäische Fallschirmjäger schützen südliche NATO-Ostflanke in diesem Rahmen gemeinsam. Diese ist eng verbunden mit der US-Übung Defender 2024, einer großen Verlegeübung US-amerikanischer Kräfte. Damit wird die schnelle Reaktionsfähigkeit der USA in Richtung Europa unterstrichen.
Ungarn als Hub bei Swift Response
Soldaten der Division Schnelle Kräfte (DSK) sowie weiteres Unterstützungspersonal sind derzeit in Ungarn, um von dort die größte Luftlandeübung in Europa seit Bestehen der NATO im benachbarten Rumänien vorzubereiten. Auf einer Airbase in der Stadt Papa ist auch der vorgeschobene Gefechtsstand der Division Schnelle Kräfte sowie der Hauptgefechtsstand der 1. Luftlandebrigade eingerichtet. Fallschirmjäger schützen NATO-Ostflanke daher auch direkt von zwei Ukraine-Nachbarn aus.
Die multinationale Fallschirmsprungübung Swift Response erreicht in den nächsten Tagen ihren Höhepunkt: 1.500 Fallschirmjäger werden über drei Sprungzonen abgesetzt, um von dort parallel auf das Angriffsziel anzutreten. Angewendet wird bei so vielen Springern das Automatiksprungverfahren.
Konkrete Aufgaben werden geübt
Die europäischen und amerikanischen Fallschirmjäger schützen NATO-Ostflanke durch ganz konkrete Übungen. Nach der Landung sammeln sich die Soldaten, um anschließend einen von Feindkräften eingenommenen Flugplatz zu befreien. Weitere Aufträge umfassen die Errichtung und den Betrieb eines vorgeschobenen Versorgungspunktes sowie die Sicherung eines Evakuierungsplatzes für Zivilisten.
In den Folgetagen werden unter hoch dynamischen Gefechtsbedingungen Luftlandungen und Anlandungen mit Hubschraubern trainiert, um die schnelle Verlegung durchsetzungsfähiger Truppen zu demonstrieren. Neben der Verlege- und Gefechtsausbildung ist die Demonstration der Einsatzbereitschaft zur Landes- und Bündnisverteidigung an den NATO Außengrenzen das Hauptziel dieser Übung.
1.500 Fallschirmjäger schützen NATO-Ostflanke
An Swift Response nehmen unter Führung der DSK insgesamt etwa 4.500 Soldaten aus acht Nationen teil. Aus der DSK sind rund 1.000 deutsche und 200 niederländische Fallschirmjäger beteiligt. Es kommen 200 Landfahrzeuge und 35 Hubschrauber zum Einsatz.
Unter anderem stellen die Heeresflieger der DSK 14 NH90 Transporthubschrauber bereit. Hinzu kommen drei CH-53 der Luftwaffe, NH90 des spanischen Heeres, eine Boeing CH-47 Chinook der Spanier sowie A330-Hubschrauber aus Rumänien. Als Flächenflugzeuge werden A400M, C-130, C-17 und C-27J genutzt. Auch verschiedenen Drohnentypen kommen zum Einsatz.
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