Sikorsky präsentiert Nomad – Neue Drohnen-Generation vorgestellt

Sikorsky, eine Lockheed Martin Tochtergesellschaft, hat in dieser Woche ihre neue Nomad-Familie vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine Reihe von unbemannten Luftfahrzeugen, die senkrecht starten und landen können. Die Nomad-Drohnen sollen in verschiedenen Größen und für eine Vielzahl von militärischen Einsätzen nutzbar sein.

Die Nomad-Familie von Sikorsky soll in verschiedenen Größen erhältlich sein.
Die Nomad-Familie von Sikorsky soll in verschiedenen Größen erhältlich sein.
Illustration: Sikorsky

„Wir verwenden den Begriff ‚Familie‘, um auf ein zentrales Merkmal des Designs hinzuweisen: seine Skalierbarkeit von einem kleinen UAS der Gruppe 3 bis hin zum flächenmäßigen Äquivalent eines Black Hawk-Helikopters“, erklärte Rich Benton, Vizepräsident und General Manager von Sikorsky.

Die Nomad-Drohnenfamilie wird aus anpassungsfähigen, überall einsetzbaren und landebahnunabhängigen Fluggeräten bestehen – für land- und seegestützte Missionen. Auch gibt das Unternehmen an, nicht nur den militärischen Bereich zu adressieren, sondern auch Forstwirtschaft und zivile Organisationen. „Nomads sind ein Kraftmultiplikator und ergänzen die Missionen von Helikoptern wie dem Black Hawk, um den strategischen Vorteil im Indopazifik und darüber hinaus zu sichern“, ergänzte Benton.

Nomad VTOL UAV – Rotor Blown Wing

Das Herzstück der Nomad-Familie ist das sogenannte „Rotor Blown Wing“-Design: Ein Doppelturbinen-Propellerantrieb kombiniert die Agilität eines Hubschraubers mit der Reichweite und Geschwindigkeit eines Flugzeugs. Die UAVs starten und landen senkrecht, können dann aber auch horizontal fliegen und dabei effizient auf ihren Tragflächen gleiten. Dank dieses Designs sind sie in der Lage, in Umgebungen ohne Start- und Landebahnen zu operieren.

Die Nomad VTOL UAS-Familie verfügt über ein skalierbares Design, mit dem Nomad individuell angepasst werden kann, um Geschwindigkeit, Reichweite und Nutzlastkapazität für eine Vielzahl von Missionen zu erhöhen.
Die Nomad VTOL UAS-Familie verfügt über ein skalierbares Design, mit dem Nomad individuell angepasst werden kann, um Geschwindigkeit, Reichweite und Nutzlastkapazität für eine Vielzahl von Missionen zu erhöhen.
Illustration: Sikorsky

Die Nomad-Serie soll verschiedene Größen umfassen, die von kleinen UAVs der Gruppe 3 (25 bis 600 kg) bis hin zu größeren Systemen der Gruppe 4/5 (über 600 kg) reichen. Kleinere Modelle nutzen einen hybridelektrischen Antrieb, während größere Varianten mit konventionellen Antriebssystemen ausgestattet sind. Alle Modelle werden von Sikorskys MATRIX-Autonomietechnologie betrieben, die bereits erfolgreich auf dem Black Hawk getestet wurde.

Nomad-Familie nicht frei von Kritik

Derzeit befindet sich das Nomad 100-Modell in der Entwicklung, das eine Spannweite von rund 5,5 Metern aufweist. Erste Flugtests sind in den kommenden Monaten geplant. Bereits geflogen ist Nomad 50 mit einer Flügelspannweite von rund drei Metern – diese Drohne ist im Video hier zu sehen.

Die Einsatzmöglichkeiten der Nomad-Familie sind vielfältig: von Aufklärung und leichter Bewaffnung bis hin zu logistischen Aufgaben in umkämpften Gebieten. Besonders hervorzuheben ist die Fähigkeit der Nomad-UAVs, in abgelegenen oder zerstörten Infrastrukturbereichen unabhängig zu operieren.

Die Präsentation der neuen Drohnenfamilie von Sikorsky stellt zweifelsfrei einen bedeutenden Schritt für das Unternehmen dar. Stimmen aus der Ukraine merkten jedoch an, dass solche Neuentwicklungen als Goldrandlösungen mit langer Entwicklungsdauer für einen Krieg von morgen gedacht seien, während keine schnellen Lösungen für das Schlachtfeld von heute erdacht würden.

Schlüsselfaktoren: Größe, Reichweite & vertikaler Start

Das eine schließt allerdings das andere nicht aus. Sollte es Sikorsky gelingen, ihre Entwicklung zu beschleunigen, könnten die ersten Nomads ihre Fähigkeiten vielleicht doch in einem bereits heute bestehenden Konflikt unter Beweis stellen. „Nomad stellt für Sikorsky einen Durchbruch dar und stellt die nächste Generation autonomer, langlebiger Drohnen dar“, stellte dementsprechend Dan Shidler, Direktor für Advanced Programs, fest.

„Wir reagieren auf das Feedback des Pentagons, verfolgen einen schnellen Ansatz und entwickeln eine Drohnenfamilie, die praktisch überall starten und landen und ihre Mission ausführen kann – alles autonom und in den Händen von Soldaten, Marines, Matrosen und Fliegern“, so Shidler weiter.

Mit der Nomad-Familie geht Sikorsky einen neuen Weg in der Entwicklung autonomer, vielseitiger UAVs. Die Kombination aus vertikalem Start, langer Reichweite und skalierbarer Größe soll die Drohnen zu einem wertvollen Werkzeug für moderne Streitkräfte machen, die in herausfordernden Umgebungen agieren müssen.

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