Diehl Defence hat die Dynamit Nobel GmbH (DN) mit allen operativen Tätigkeiten, Mitarbeitern und Vermögenswerten im Rahmen eines Anteilskaufs (so genannter „Share Deal“) am Standort Troisdorf erworben, wo auch die DynITEC GmbH ihren Sitz hat. DN ist ein Nachfolgeunternehmen der Dynamit Nobel Explosivstoff- und Systemtechnik GmbH. Der Standort Troisdorf war insofern in der Vergangenheit problematisch, weil der dortige Stadtrat die Produktion von Wehrmaterial einschränken will.
Mit dem nun kommunizierten Erwerb übernimmt Diehl Defence auch die gesellschaftsrechtlichen Anteile an der Troisdorfer Genehmigungshaltergesellschaft mbH (TGHG) und die damit verbundenen wesentlichen sprengstoffrechtlichen Betriebsgenehmigungen am Standort.
Diehl Defence in Troisdorf mit „unverzichtbaren“ Produkten
„Die vorliegende Genehmigungssituation in Troisdorf ist eine grundlegende Voraussetzung für die Geschäftstätigkeit von DynITEC und in Deutschland einmalig“, berichtet Diehl Defence. „Darüber hinaus wird durch die Übernahme der DN-Mitarbeiter das langjährige Know-how für die infrastrukturellen Dienstleistungen am Standort Troisdorf gesichert. Als Eigentümerin von Teilen des operativen Betriebsgeländes der DynITEC GmbH kann Diehl Defence durch den Share Deal zudem auch die zukünftige Geschäftstätigkeit der DynITEC langfristig absichern.“
Bei der DynITEC handelt es sich um ein Gemeinschaftsunternehmen der Diehl Defence Tochter JUNGHANS Microtec GmbH und Rheinmetall. DynITEC entwickelt und produziert seit 2002 am Standort Troisdorf militärische Zünd- und Anzündmittel, energetische Materialien und elektronische Zündsysteme.
„Diese sind systemrelevante Komponenten für Produkte von Diehl Defence und anderer Hersteller wehrtechnischer Produkte, die sich seit Anfang 2022 für die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland und befreundeter Länder als zunehmend unverzichtbar erwiesen haben“, betont Diehl Defence. „Mit dem Erwerb von DN sichert Diehl Defence somit den Erhalt dieser einzigartigen Verbindung von Genehmigungssituation und essentiellem Know-how für DynITEC am Standort Troisdorf.“
Probleme des Standorts Troisdorf
Im Jahr 2023 hatte der Stadtrat von Troisdorf mit Zweidrittel-Mehrheit die Vergrößerung des Geländes zur Produktion für Munition abgelehnt. „Der Stadtrat möchte jedoch verhindern, dass riesige Teile des Dynamit Nobel Areals für immer brachliegende Abstandsflächen einer Rüstungsfabrik bleiben, wie es bei einem Kauf durch Diehl geschehen würde“, hatte die Stadt Troisdorf argumentiert.
Der Bürgermeister von Troisdorf, Alexander Biber, hatte argumentiert: „Die kommunale Selbstverwaltung aus Artikel 28 Grundgesetz gehört zu den konstitutiven Elementen unseres Staates, zentraler Teil davon ist die kommunale Planungshoheit.“
Sowohl die Mehrheit des Stadtrats als auch Bürgermeister Bibers forderten, dass Diehl Defence auf langfristige Sicht einen neuen Standort fände.
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