Nach knapp fünf Monaten Einsatz in der „NATO Unterstützung Ägais“ übernahm die Besatzung des Tenders „Elbe“ in den letzten Wochen noch einen besonderen Auftrag: Außerplanmäßig lief die Kieler Einheit die Häfen Iskenderun und Mersin in der Türkei an, um den vom Erdbeben betroffenen Menschen zu helfen. Nun wird der Tender am Dienstag, den 14. März zurück im Heimathafen erwartet.
Am Dienstag, den 14. März 2023 soll der Tender „Elbe“ nach der Teilnahme an der Einsatzgruppe der Standing NATO Maritime Group 2 (SNMG 2) „NATO Unterstützung Ägäis“ gegen 10 Uhr wieder im Heimathafen Kiel eintreffen. Laut Presse- und Informationszentrum der Marine war die originäre Aufgabe der Kieler Einheit aus dem Unterstützungsgeschwader das Überwachen der Migrationsbewegungen in der Ägäis. Dazu arbeitete die deutsche Besatzung mit der türkischen und griechischen Küstenwache zusammen.
Es war eine sehr gute, vertraute und professionelle Zusammenarbeit mit den an Bord eingeschifften Verbindungsoffizieren und den Einheiten aus den beiden Staaten. Die Erwartungen wurden sowohl von unserer Seite, als auch von den türkischen und griechischen Behörden vollends erfüllt.
Fregattenkapitän Berghammer
Vergessen wird die Besatzung der Elbe die letzten Wochen aber vor allem nicht, weil sie im Anschluss an den NATO-Einsatz noch einen ganz besonderen Auftrag erfüllten: Sie lieferten Hilfsgüter in die von den verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien betroffenen Regionen. Und auch an Bord wurde gesammelt, um den Menschen in ihrer Not zu helfen. So manch ein Marineteddy helfe nun einem Kind in der Türkei oder Syrien, zu einem Lächeln zurückzufinden.
Hintergrund des Tender-Einsatzes in der Ägäis
Die Teilnahme der deutschen Marine an multinationalen Flottenverbänden der NATO wie der Standing NATO Maritime Group 2 (SNMG 2) ist eine Verpflichtung Deutschlands gegenüber dem Bündnis, auch in Friedenszeiten. Mit diesen schnell verfügbaren, maritimen Reaktionskräfte kann das Bündnis bei Krisen oder Konflikten flexibel operieren.
Die Marineverbände gehören zur NATO Response Force (NRF) und sind als solche Teil der Very High Readiness Joint Task Force (VJTF). Die Anforderung an die Seestreitkräfte der VJTF besteht darin, innerhalb von 48 bis 72 Stunden bereit zu sein, um dorthin zu verlegen, wo sie jeweils benötigt werden. Zwei der Verbände haben die Fähigkeit großflächig Seewege zu schützen, die zwei anderen sind auf die Abwehr von Seeminen spezialisiert.
Zusätzlich zu ihrer operativen Rolle kann die NRF außerdem für eine stärkere Zusammenarbeit bei Ausbildung und Übungen genutzt werden. Im Rahmen der von der NATO beschlossenen Anpassungs- und Rückversicherungsmaßnahmen wurde auch die NATO Response Force verstärkt. Sie umfasst nun bis zu 40.000 Soldatinnen und Soldaten.