„Train-and-Equip“-Ansatz für ukrainische Spezialkräfte

Deutschland und die Bundeswehr unterstützen die Ukraine sowohl mit Material als auch mit Ausbildung ihrer Soldaten. Besonders effektiv ist die Hilfe, wenn beide Bereiche zusammengedacht werden. Das zeigt sich am Beispiel des „Train-and-Equip“-Ansatzes bei den ukrainischen Spezialkräften.
Der Ansatz "Train-and-Equip" sieht vor, dass ukrainische Spezialkräfte direkt zu Beginn ihrer Ausbildung in Deutschland mit persönlicher Ausrüstung und Material versorgt werden.
Der Ansatz "Train-and-Equip" sieht vor, dass ukrainische Spezialkräfte direkt zu Beginn ihrer Ausbildung in Deutschland mit persönlicher Ausrüstung und Material versagt werden. (Im Bild Ausbildung Orts- und Häuserkampf des Panzergrenadierlehrbataillon 92)
Foto: Bundeswehr/Mario Bähr
  • Von Helmen bis Kampfpanzern reicht die Palette der Güter, welche von der Bundesrepublik bzw. mit deren Unterstützung an die Ukraine bisher geliefert werden konnte – zuletzt auch im sogenannten zweiten Winterpaket. Um sich gegen den Angriff aus Russland verteidigen zu können, sind die Ukrainer jedoch ebenso auf westliche Ausbildung angewiesen. Hierbei geht es nicht nur um eine Einweisung in das neue Gerät, sondern auch um grundsätzliche Ausbildung in den Bereichen Nah- und Häuserkampf, Schießen sowie Taktische Mobilität.

    Seit über einem Jahr läuft die auf 24 Monate angelegte EU-Ausbildungsmission EUMAM UA (EU Military Assistance Mission Ukraine) mit dem Ziel, 30.000 ukrainische Soldaten aus- und weiterzubilden. Viele unterschiedliche Bereiche werden in diesem Rahmen von den EU-Staaten abgedeckt, darunter Gefechts- und Sanitätsausbildung sowie die Ausbildung von Ausbildern. Diese spielt auch beim deutschen Kommando Spezialkräfte (KSK) eine Rolle, denn hier werden ukrainische Soldaten zu Multiplikatoren ausgebildet, die das in Deutschland Erlernte in ihrem Land weitergeben sollen.

    „Train-and-Equip“ beim Kommando Spezialkräfte

    Laut Bundeswehr ist der dabei verfolgte „Train-and-Equip“-Ansatz besonders effektiv. Beim mehrwöchigen Basislehrgang erhalten ukrainische Spezialkräfte militärisches Fachwissen. Für die praxisnahe Ausbildung werden sie bereits zu Beginn mit persönlicher Ausrüstung ausgestattet. Neben Kleidung zählen dazu persönliche Ausrüstung vom Rucksack bis zum Nachtsichtgerät und Handwaffen. So haben die ukrainischen Spezialkräfte die Möglichkeit, mit genau dem Gerät zu üben, welches sie anschließend mit ins Kriegsgebiet nehmen werden.

    Ein Fokus der KSK-Ausbildung liegt auf der taktischen Landmobilität und dem Kampf von Kommandotrupps im bebauten Gelände – Militärenglisch: „Close Quarter Battle“. Laut Bundeswehr sind die ukrainischen Soldaten hochmotiviert und zeigen trotz unterschiedlicher Ausgangslage in allen Bereichen der Ausbildung sehr gute Resultate. Der „Train-and-Equip“-Ansatz sollte also dafür sorgen, dass die ausgebildeten Inhalte leichter mit in die Ukraine genommen werden können.

Navid Linnemann

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AusbildungBundeswehrKSKrussischer AngriffskriegUkraine
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