Für Diehl Defence ist die Zusammenarbeit mit Reliance Defence Teil des unternehmenseigenen Engagements auf dem indischen Markt und für die Initiative „Make in India“ der indischen Regierung. Der Hauptzweck des aktuellen Abkommens über eine strategische Zusammenarbeit ist die dringend benötigte Versorgung der indischen Streitkräfte mit dem „System Vulcano 155mm präzisionsgelenkte Munition“. Parallel dazu läuft die Initiative „System Vulcano 155mm unter Make in India-II“ mit Reliance als Generalunternehmer für den indischen Kunden und Diehl Defence als strategischem Partner. Der gesamte in Indien unter „Make in India“ erbrachte Anteil wird mehr als 50 Prozent betragen, berichtet Diehl Defence.

Die Zusammenarbeit beider Unternehmen wird auch von den aktuellen Aktivitäten seitens Reliance profitieren, das im Industriegebiet Watad in Ratnagiri, Maharashtra (Indien), eine neue Produktionsstätte errichtet, die über eine jährliche Produktionskapazität von bis zu 200.000 Artilleriegranaten, 10.000 Tonnen Sprengstoff und 2.000 Tonnen Treibladungspulver verfügen soll.

Zum Vergleich: Rheinmetall baut in Unterlüß eine Munitionsfabrik auf, die im Endausbau bis zu 200.000 Artilleriegranaten sowie bis zu 1.900 Tonnen RDX-Sprengstoff und weitere Elemente fertigen kann. Das neue indische Werk wird also über ähnliche Kapazitäten verfügen.

Präzisionsmunition „Make in India“

„Diehl Defence freut sich darauf, die bestehenden Beziehungen zu Reliance im Rahmen des TGM für die indischen Streitkräfte zu stärken“, sagte Helmut Rauch, CEO von Diehl Defence, anlässlich des aktuellen Treffens.

Anil D. Ambani, Gründer und Vorsitzender von Reliance Group, Fügte hinzu: „Wir fühlen uns geehrt, mit Diehl Defence, einem weltweit anerkannten Marktführer im Bereich der gelenkten Munition, zusammenzuarbeiten. Diese strategische Allianz beschleunigt nicht nur den Ausbau der indischen Fertigungskapazitäten im Verteidigungsbereich, sondern positioniert Reliance Defence auch als einen zentralen Akteur in der globalen Lieferkette für Verteidigungsgüter. Diese Zusammenarbeit ist ein Beweis für unser Engagement für operative Exzellenz sowie Innovation und fügt sich nahtlos in die Vision des Premierministers von „Make in India“ und der Initiative „Atmanirbhar Bharat“ ein. Sie ist ein Beispiel für unsere Entschlossenheit, nachhaltiges Wachstum zu fördern, technologische Souveränität zu unterstützen und Indien als eine eindrucksvolle Größe auf der internationalen Verteidigungsbühne zu positionieren.“

Vulcano 155mm GPS/SAL

Die gelenkte Vulcano geht auf eine Zusammenarbeit zwischen Diehl Defence und dem italienischen Unternehmen Oto Melara (mittlerweile Leonardo) zurück, um die jeweiligen Marinen mit zukunftsfähiger Präzisionsmunition auszustatten. Die deutsche Marine schloss 2022 die Einsatzprüfung der Lenkmunition Vulcano 127mm, verschossen von der Fregatte F125 mit Leonardos 127/64 Lightweight naval gun, erfolgreich ab.

Später kam der Bedarf des deutschen Heeres hinzu, um diese Munition in den Panzerhaubitzen 2000 zu nutzen. Für die Vulcano spricht die große Reichweite von über 50 km – in der Ukraine wurden laut Medienberichten 70 km erreicht, sowie die große Präzision.

Mit GPS liegt der Trefferbereich bei 5 bis 20 Meter, wird das Ziel mit einem Laser beleuchtet ist die Präzision Punktgenau, wie in Versuchen bewiesen werden konnte. Die Vulcano 155mm GPS/SAL (Semi-Active-Laser) zählt dadurch zu den präzisesten Wirkmitteln in dieser Klasse und ist im Freiheitskampf der Ukraine bereits kriegserprobt.

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