Stellen Sie sich vor, Sie sitzen mit verbundenen Augen auf einem Schlachtfeld und versuchen herauszufinden, was vor sich geht, während Sie sich nur von Ihren Ohren leiten lassen; Ihre Führung, um ungesehen zu bleiben, basiert auf Befehlen, die vor Wochen oder Monaten geschrieben wurden, und das letzte Mal, dass Sie über den Standort Ihrer eigenen Streitkräfte informiert wurden, war bestenfalls einen Tag zuvor. Das ist im Wesentlichen die U-Boot-Kriegsführung, schreibt Dr. Peter Roberts in einem Beitrag für Systematic.
Es gibt keinen ständigen Informationsfluss für ein sekundenaktuelles Situationsbewusstsein, und Kommunikation (jeglicher Art) gefährdet die eigene Existenz, den sie bleibt nicht ungesehen. Daher müssen U-Boot-Kommandanten Entscheidungen auf der Grundlage einer Reihe von Annahmen über eine Vielzahl von Variablen treffen und dabei ihre Erfahrung, ihr Urteilsvermögen, die Ratschläge ihres Teams und ein tiefes Verständnis des Gegners nutzen, schreibt der Autor weiter.
In einer Zeit, in der sich die Streitkräfte ein einheitliches Konzept für Führung und Kontrolle vorstellen, gibt es immer noch viele Bereiche militärischer Operationen, die nicht auf diese Weise funktionieren. U-Boot-Einsätze sind einer dieser Bereiche: Das Kampfgebiet, in dem sie operieren, ihre Arbeitsweise und das Verhalten des elektromagnetischen Spektrums im Unterwasserbereich erfordern maßgeschneiderte Lösungen.
In dem Artikel beschreibt der Autor weiter, wie man sich die einsame Einsatzwelt der U-Boote vorstellen kann. Was das Fehlen der Kommunikation bedeutet, oder der Einsatz des Sonars. Der Einsatzraum der Boote ist zumindest sehr komplex, und es gibt ständig Veränderungen. Immer begleitet von der Frage: Ist da draußen jemand?
Denn die Auswirkungen der langen und außerordentlich langsamen Kommunikation sind bemerkenswert. Und das Fehlen eines aktuellen Situationsbewusstseins wirkt sich nachteilig auf den Empfang und die Aktualisierung von Befehlen aus dem übergeordneten Hauptquartier sowie auf die Bereitstellung von Feedback aus. Natürlich gibt es die Option zur Kommunikation, entweder über Auftauchen oder den Einsatz moderner SLOT-Bojen mit zeitverzögerter Satelliten-Kommunikation.
Aus Sicht des Spezialisten für Kommunikations- und Führungssysteme, Systematic, stellt sich natürlich die entscheidende Frage, wie kann die U-Bott-Flotte geführt und mit dem notwendigen Lagebild versorgt werden und trotzdem ungesehen bleiben. Wie kann sie in das Gesamt-Battle-Management-System der Marine oder der Streitkräfte eingebunden werden? Wie funktioniert ein maritimes Operationszentrum? Insgesamt also, wie kann man Führung und Kontrolle in solchen Extrembegleitumständen machen?
Command & Control (C2) ist auch davon abhängig, um welche Art eines U-Bootes es sich handelt. Bei U-Booten, die ballistische Atomraketen abfeuern, sind Führung und Kontrolle ein zentraler Bestandteil der strategischen Abschreckungstheorie. Die Kommunikation erfolgt normalerweise wie eine Einbahnstraße aus dem nationalen Hauptquartier hin zum U-Boot. Dem gegenüber stehen Hunter-Killer-Boote mit nuklearem Antrieb, die nicht mit ballistischen Flugkörpern bestückt sind und die Trägergruppen begleiten. Und zuletzt gibt es dann noch die konventionell angetriebene U-Boote.
Gerade im Hinblick der Rückbesinnung auf die Landes- und Bündnisverteidigung werden die Themen Abschreckung – durch z.B. die U-Boote von Frankreich und Großbritannien mit ihren Atomwaffen – oder die Kontrolle und im Ernstfall Abriegelung der Nord- und Ostsee wieder von existenzieller Bedeutung. Und damit der Einsatz und die Ein- und Anbindung der U-Boote innerhalb der NATO und Deutschlands.
Wer sich weiter dafür interessiert, wie U-Boote ungesehen bleiben und dennoch kommunizieren können, dem sei dieser Podcast nahegelegt.
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