Rheinmetall: Fertige Munitionsfabrik in Ungarn übernommen

Gestern wurde die neueste Munitionsfabrik des Düsseldorfer Unternehmens Rheinmetall in Várpalota (Ungarn) offiziell eingeweiht. An der feierlichen Zeremonie nahmen unter anderem der ungarische Verteidigungsminister Kristóf Szalay-Bobrovniczky und der Vorstandsvorsitzende der Rheinmetall AG, Armin Papperger, teil. In dem modernen Werk in Zentralungarn wird künftig Munition vom Kaliber 30 mm hergestellt.

Übergabezeremonie der neuen Munitionsfabrik für 30 mm Munition an Rheinmetall in Ungarn.
Übergabezeremonie der neuen Munitionsfabrik für 30 mm Munition an Rheinmetall in Ungarn.
Foto: Rheinmetall

Die Produktionsstätte im ungarischen Várpalota markiert einen weiteren Meilenstein in der Expansionsstrategie von Rheinmetall. Auch in der Ukraine baut das Unternehmen derzeit eine Munitionsfabrik, allerdings für Artilleriemunition.

Das Werk in Ungarn wird 30 mm Munition für die Maschinenkanone des Schützenpanzers KF41 Lynx herstellen, der von den ungarischen Streitkräften eingesetzt und in Zalaegerszeg gebaut wird. Der Produktionsbeginn ist für Oktober 2024 geplant. In einer späteren Phase sollen in Várpalota auch Munition für Kampfpanzer und Artillerie sowie Zünder produziert werden. Das Firmengelände wird in der finalen Ausbaustufe insgesamt rund 150 Hektar umfassen.

Papperger über Munitionsfabrik: „Klares Zeichen unseres Engagements“

In seiner Eröffnungsrede betonte Armin Papperger die Bedeutung der neuen Fabrik für Rheinmetall und den Standort Ungarn: „Die Eröffnung dieser hochmodernen Munitionsfabrik in Várpalota ist ein klares Zeichen unseres Engagements für Innovation und Qualität. Diese Anlage wird nicht nur die Verteidigungsfähigkeiten unserer Partner in Ungarn und weltweit stärken, sondern auch zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region beitragen.“

Der ungarische Verteidigungsminister Szalay-Bobrovniczky hob in seiner Ansprache die strategische Bedeutung der Kooperation mit Rheinmetall hervor und betonte die gemeinsamen Anstrengungen zur Stärkung der nationalen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie.

Um diese Munition geht es in einem ersten Schritt: 30 mm für Maschinenkanonen des Schützenpanzers Lynx KF41.
Um diese Munition geht es in einem ersten Schritt: 30 mm für Maschinenkanonen des Schützenpanzers Lynx KF41.
Foto: Rheinmetall

Die neue Munitionsfabrik in Várpalota ist mit modernster Technologie ausgestattet und wird mehr als 200 Arbeitsplätze in der Region schaffen, was einen wichtigen Beitrag zur lokalen Wirtschaft darstellt. Die Produktion des Lynx Schützenpanzers sowie weiterer Lynx-Varianten stärkt zudem die Entwicklung der ungarischen Verteidigungsindustrie.

Munitionsproduktion ist von entscheidender Bedeutung

Der Angriff Russlands auf das ungarische Nachbarland Ukraine hat deutlich gemacht, wie wichtig eine ausreichende Versorgung mit Munition für die eigene Verteidigungsfähigkeit ist. Nicht nur Deutschland, sondern auch andere EU-Staaten verfügten und verfügen über unzureichende Bestände.

Dieses Manko ist mittlerweile von vielen Regierungen erkannt worden, wodurch eine hohe Nachfrage an Munition auf dem europäischen Markt entstanden ist. Mit der neuen Munitionsfabrik in Ungarn kann Rheinmetall bald zu einer zuverlässigen und kontinuierlichen Versorgung mit dringend benötigter Munition beitragen.

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